Natur
Pflanzaktion der Viertklässler: Kräuter für die Bienen am Irlweiher in Rötz

24.05.2023 | Stand 16.09.2023, 21:34 Uhr

Die „Schulimkerei“ ist ein klassenübergreifendes Wahlfach. Die Pflanzaktion wurde am Mittwoch gemeinsam mit der vierten Klasse durchgeführt. Susanne Deutschländer erklärte den Schülern Wissenswertes zu den Stauden und Kräutern. Fotos: Stefanie Bauer

Von Stefanie Bauer

Rötz. Am Irlweiher lebt ein so friedliches Bienenvolk, dass Martin Schmidtler nicht einmal einen Schutzanzug braucht, die Insekten stechen den erfahrenen Imker nicht. Die Schüler der Rötzer Grundschule aus den Klassen zwei bis vier, die das Wahlfach „Schulimkerei“ belegt haben, tragen aber natürlich Imkerbekleidung, wenn sie mit den Bienen arbeiten.

Alle vierzehn Tage treffen sie sich im Rahmen des von Martin Schmidtler und Markus Kriegseis betreuten Projekts, das seit letztem Jahr in Rötz angeboten wird. Sie lernen dabei viel über die nützlichen Tiere, sowohl in der Theorie als auch in der Praxis.

Kräuter als Futter für die Bienen in Rötz



Der Schulverband Rötz-Schönthal hatte das Glück, dass die „Schulimkerei“ für das Regionalbudget 2023 der ILE ausgewählt worden ist. Die integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) Čerchov plus nutzt die Chance, Kleinprojekte, die der Umsetzung der Ziele des gemeinsamen Entwicklungskonzepts dienen, im Rahmen dieses Regionalbudgets in die Umsetzung zu bringen.

So konnte weitere Imkerbekleidung für die Kinder beschafft werden. Außerdem weitere Bienenkästen, die Martin Schmidtler mit einer für die Insekten ungiftigen Farbe bunt gestrichen hat. Die Kästen haben eine Umzäunung erhalten, die vom Stadtbauhof in Eigenregie gebaut und aufgestellt worden ist. Durch das Regionalbudget konnten auch verschiedene Stauden und Kräuter erworben werden, die als „Bienenfutter“ dienen werden.

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Am Mittwochvormittag fand nun eine gemeinsame Pflanzaktion statt mit Schülern der vierten Klasse, ihrer Klassenleiterin Eva-Maria Leonhard, Rektorin Birgit Schlamminger, Hubert Krämer, dem Hausmeister der Schule, Bürgermeister Stefan Spindler sowie Susanne Deutschländer, Sachgebietsleiterin für Gartenkultur am Landratsamt Cham. Diese war als Fachfrau mit an Bord geholt worden, um geeignete bienenfreundliche Pflanzen auszuwählen.

Um 8 Uhr morgens standen die Schüler mit Schaufeln und Gießkannen parat. Die für die Pflanzen vorgesehene Fläche neben den Bienenkästen wurde mit Erde und Sand befüllt, die die Viertklässler mit tatkräftiger Unterstützung durch die Erwachsenen dorthin schaufelten, anschließend mit Rechen gleichmäßig verteilten und darin noch vorhandene Wurzeln entfernten.

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Susanne Deutschländer erklärte den Kindern Wissenswertes zu den verschiedenen Kräutern: Salbei, Ysop, Bohnenkraut, Oregano und Thymian. Letzterer beispielsweise ist wirksam gegen die gefürchtete Varroamilbe. Unter den 18 verschiedenen Stauden finden sich zum Beispiel die Schleifenblume, die Sonnenbraut oder der Ehrenpreis.

Die Idee sei einem Kinotag an der Schule zu verdanken, erzählt die Rektorin: Obstbäume sind am Irlweiher zwar ohnehin in großer Zahl vorhanden. Doch durch den Film „Tagebuch einer Biene“ habe man gelernt, dass man durch die Stauden und Kräuter den Bienen das ganze Jahr Futter bieten könne.

Weitere Völker geplant



Die „Schulimkerei“ soll die Auseinandersetzung mit Themen wie Ökologie, Biodiversität, Landwirtschaft, Ernährung und Gesundheit fördern. Letztes Jahr startete das Projekt mit zwei Völkern und soll heuer auf fünf Völker ausgeweitet werden.

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