Kunst
Pia Mühlbauer stellt in Tschechien aus

Kultur gegen den Pandemie-Pessimismus: Die Arnschwanger Künstlerin zeigt farbenfrohe Malereien im Kulturzentrum Kdyne.

02.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:52 Uhr
Roman Hiendlmaier
Ein starkes Team: Pia Mühlbauer und ihr langjähriger Freund und Künstler-Kollege Vaclav Sika −Foto: Mühlbauer/Mühlbauer

Es war nur eine kurze Begegnung, die Pia Mühlbauer und Vaclav Sika bei einem Freundschaftsbesuch der Arnschwanger Künstlerin Mühlbauer in Tschechien mit Jana Podkalska hatten. Die Leiterin des Kulturzentrums von Kdyne kennt der Maler Sika, der über 20 Jahre selbst Leiter einer Galerie in Domažlice war, natürlich gut und so kam man ins Gespräch.

Aus diesem Small Talk 2020 entstand eine Visite der Museumsdirektorin in Mühlbauers Arnschwanger Atelier vor ein paar Monaten. Was die junge Kunstexpertin dort gesehen hat, hat ihr offensichtlich so gut gefallen, dass an diesem Donnerstag eine Ausstellung von Pia Mühlbauer im kulturellen Zentrum des kleinen Ortes nahe Domazlice beginnt.

Von wegen Ruhestand

Im schmucken Grenzlandmuseum, einer ehemaligen Spinnerei am Rande des kleinen Ortszentrums von Kdyne, sind nun elf große und mehrere kleinere, farbige Leinwandbilder zu sehen, die in den letzten beiden Jahren entstanden sind. „Die Arbeiten thematisieren die veränderten Sichtweisen auf die Jahreszeiten, auf die Zeit im Allgemeinen, auf den Ort und Raum unter den neuen Pandemiebedingungen und – damit verbunden – auf diese andere Wertigkeit und Intensität“, beschreibt die Künstlerin ihre Werke.

Die Ausstellung sei auch ein Zeichen der Verbundenheit mit unseren tschechischen Nachbarn und den langjährig gewachsenen freundschaftlichen Verbindungen unter den Kulturschaffenden, betont Pia Mühlbauer. Damit meint sie in erster Linie ihren künstlerischen Weggefährten Vaclav Sika, der auch diesmal wieder ein perfekter Organisator der Ausstellung war und den Kontakt zum Museum in Kdyne hergestellt hat.

Die Ausstellung über die Einstellung ist insofern bemerkenswert, als Pia Mühlbauer durch andere Motive bekannt wurde. In ihrem Frühwerk, den sogenannten „schwarzen Zeichnungen“, zeigte sich allerdings schon das große Interesse an Linie und Form. Das hat sie auch an der Münchner Akademie studiert, und daraus erwuchs buchstäblich das große Thema, mit dem sie bekannt wurde: Pflanzen.

Öffentliches Interesse und Wertschätzung von Fachleuten ihren Arbeiten gegenüber kommen etwa in der Kunstsammlung Morat in Freiburg oder im Monumentalwerk im Foyer der juristischen Fakultät zu Passau zusammen: 33 Meter lang und sechs Meter hoch. Zuhause sind Pia Mühlbauers Werke auch in den städtischen Sammlungen in Cham, Regensburg, Passau und München.

Garten aus Flecken und Linien

Neben dieser gewachsenen ausgefeilten Zeichenweise habe sie immer gemalt, nur sei das eben nicht so publik geworden, sagt Pia Mühlbauer. Es entstanden viele farbige Blätter und Leinwandbilder, die die Möglichkeiten der Malerei heute ausloten.

Vita:Vernissage:
Absolventin der Akademie der Bildenden Künste und seit ein paar Jahren Mitglied der Münchner Sezession. Sie studierte bei Prof. H. Baschang und lebt seit 1987 wieder in ihrem Geburtsort Arnschwang. Seit 1980 stellt sie regelmäßig im In- und Ausland aus. Nähere Informationen über die Künstlerin auf der Website:www.piamuehlbauer.deDie Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag, 2. September, um 17 Uhr statt. Die Ausstellung dauert bis 15. Oktober.

Im von Furth gut 20 Kilometer und ebenso viele Fahrminuten entfernten Kdyne sind zudem weniger bekannte, großformatige Ölgemälde in warmer Farbgebung zu sehen - aber wieder mit dem charakteristischen, dünnen Einzelstrich, der alles vertikal, horizontal und diagonal zu einem polyphonen, dschungelartigen Raum aufbaut. Und die Aquarelle: Auch hier zeigt sich Polyphonie, zart, ein ganzer anmutiger Garten bunter Flecken und Linienwerke. Die Mutmacher-Ausstellung dauert bis 15. Oktober und ist werktags von 9 Uhr bis 17 Uhr und samstags von 9 Uhr bis 12 Uhr geöffnet.