Pösing
Pösing feiert das Patrozinium der Pfarrkirche St. Vitus

Am Dienstag, 15. Juni, feiert Pösing das Patrozinium.

13.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:32 Uhr
Der Pösinger Hochaltar mit St. Vitus in der Mitte −Foto: Jakob Moro/Jakob Moro

Um 18 Uhr wird das Allerheiligste ausgesetzt und angebetet. Um 18.30 Uhr wird der Rosenkranz gebetet, anschließend findet um 19 Uhr eine Messe statt, zu der Pfarrer Siegmund Kastner einlädt. Die Pösinger Kirche ist alt, sehr alt, und kann, wie auch der Ort Pösing, auf eine 1000-jährige Geschichte zurückblicken. Pösings erste Kirche soll bereits um das Jahr 1000 errichtet worden sein. Urkunden dazu sind nicht vorhanden. Das zweite Gotteshaus wurde um 1530 gebaut. Es wurde im Dreißigjährigen Krieg zerstört. Die heutige Kirche St. Vitus mit dem markanten Turm samt Zwiebelhaube und dem rotgedeckten Landhaus ist der Mittelpunkt Pösings. Sie wurde in der Zeit von 1730 bis 1750 errichtet und dem böhmischen Nationalheiligen St. Vitus geweiht. Der Legende nach stammte Veit aus Mazara del Vallo in Sizilien. Er lebte um 304 nach Christus während der Regierungszeit des Christenverfolgers Kaiser Diokletian. Für eine gute Nachbarschaft zu Böhmen sprechen die beiden weiteren Patrone Böhmens, Wenzel und Sigismund (siehe Altarbild). Unter Prinzregent Luitpold wurde das Benefizium Pösing aufgewertet, der Benefiziat erhielt eine dem Pfarrer angenäherte Stellung. Pösing wurde Kuratbenefizium. Ein Kurat war ein Priester, dem neben dem Amt auch ein Stück Land zur Eigenversorgung überlassen wurde. In der Pösinger Barockkirche ist im Altarbild ein junger Vitus zu sehen. In der linken Hand hält er ein Kreuz, in der rechten eine Märtyrerpalme. Schräg hinter ihm steht das Marterwerkzeug, der Kessel mit siedeheißem Öl. Vitus trägt einen roten Mantel, der anzeigt, dass er seinen Glauben mit dem eigenen Blut bezahlt hat. Der Engel über ihm krönt ihn. Eine der vielen Bauernregeln, die sich um St. Veit ranken: „Ist zu Sankt Veit der Himmel klar, dann gibt’s gewiss ein gutes Jahr.“ (rjm)