Kriminalität
Polizei geht Serien-Gauner ins Netz

Die Kripo klärt Diebstahl- und Einbruchserie im Further Grenzraum auf. Ein weiterer Verdächtiger sitzt in Untersuchungshaft.

09.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:32 Uhr
Immer wieder machten sich in Grenznähe Diebe und Einbrecher in landwirtschaftlichen Betrieben zu schaffen. −Foto: Franz-Peter Tschauner/picture alliance / dpa

Knapp zwei Jahre lang wurden zumeist Landwirte in Grenznähe von einer Diebstahl- und Einbruchserie in Atem gehalten. Jetzt gelang der Kriminalpolizeiinspektion Amberg der Durchbruch bei den Ermittlungen. Zwei Tatverdächtige sitzen in Untersuchungshaft.

Seit Juli 2019 ereignete sich in der Oberpfalz eine Serie von Diebstählen und Einbrüchen in zumeist landwirtschaftliche Anwesen. Die Täter entwendeten überwiegend Kettensägen und Akku-Werkzeuggeräte namhafter Hersteller. Bis Oktober 2020 wurde dieser Serie eine hohe zweistellige Fallzahl aus der gesamten Oberpfälzer Grenzregion zugerechnet.

Die Kriminalpolizeiinspektion Amberg übernahm im Auftrag des Polizeipräsidiums Oberpfalz zentral die Ermittlungen zu dieser Serie. Aufgrund der ersten Erkenntnisse der Polizeiinspektion Furth im Wald war ein 41-jähriger tschechischer Staatsangehöriger ins Visier der Ermittler geraten, nachdem er versucht hatte, mutmaßliches Diebesgut unter falscher Identität über Online-Marktplätze in Tschechien zu verkaufen. Hierzu benutzte er das Pseudonym „Juraj Jánošík“, sinngemäß eine slowakische Version von Robin Hood.

Weil der Verkäufer in Tschechien wohnhaft war, wurden länderübergreifende Ermittlungen eingeleitet. Infolgedessen geriet ein weiterer 41-jähriger tschechischer Staatsangehöriger in den Fokus der Amberger Kriminalpolizei. Auch er steht im Verdacht, an den Einbrüchen beteiligt gewesen zu sein und das Diebesgut zum Kauf im Internet angeboten zu haben.

Eine Vielzahl der Taten im gesamten grenznahen Raum der Oberpfalz, die auf die gleiche Art und Weise begangen wurden und die möglicherweise den Tätern zugeordnet werden können, waren von der Kriminalpolizei Amberg von allen Oberpfälzer Polizeidienststellen angefordert worden. Detaillierte Auswertungen und weitere umfangreiche Ermittlungen folgten, stets in enger Zusammenarbeit mit dem Gemeinsamen Zentrum der deutsch-tschechischen Polizei- und Zollzusammenarbeit in Schwandorf.

Nachdem eine Reihe von Einbrüchen den beiden Tatverdächtigen zugeordnet werden konnte, wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Regensburg gegen beide Männer europäische Haftbefehle erwirkt, die am 24. Februar und 7. März von den Behörden in der Tschechischen Republik vollzogen wurden. Seit dieser Zeit kam es im grenznahen Raum zu keinen neuen Straftaten mit dieser Vorgehensweise. Die Auslieferung beider Tatverdächtiger ist beantragt.

Die Ermittlungen sind, insbesondere mit Blick auf die Vielzahl der angezeigten Taten, noch nicht abgeschlossen.