Freizeit
Pumptrack-Strecke: Ein bisschen „wild“ darf es sein in Rötz

01.09.2022 | Stand 15.09.2023, 3:51 Uhr
Die äußeren Strecken sind stark genutzt, in der Mitte „grünt“ es. −Foto: Fotos: Stefanie Bauer

Es stimmt: Schon von weitem ist sehr viel Grün zu sehen, wenn man in Richtung der Pumptrack-Strecke beim Abenteuerspielplatz an der Schwarzach blickt. Gras, Löwenzahn und andere Pflanzen nehmen so viel Platz ein, dass einige sich schon gefragt haben, ob die vor wenigen Jahren aufwendig angelegte Strecke möglicherweise „verwildert“.

Ein bisschen verwildern mache aber überhaupt nichts, sagt Marco Vetter. Selbst ein begeisterter Cross-Biker, hatte er einen Entwurf der 2018 entstandenen Pumptrack-Strecke modelliert. Ein Pumptrack ist eine speziell geschaffene Mountainbikestrecke. Ohne zu treten, wird durch Hochdrücken des Körpers aus der Tiefe am Rad Geschwindigkeit aufgebaut. Mit der Unterstützung des Stadtbauhofs wurden für das Areal mehrere hundert Kubikmeter Erdreich herangefahren und neben dem Spielplatz aufgeschüttet.

Ergänzung zum Spielplatz

Der Baggerfahrer modellierte nach Vetters Anweisungen Hügel und Steilkurven. Die Feinarbeit erledigte Marco Vetter dann zusammen mit Freunden, alles in Handarbeit und ehrenamtlich in der Freizeit.

Der Rötzer freut sich darüber, dass die Pumptrack-Strecke von Anfang an gut angenommen worden ist. Er selbst fahre zwar ambitionierter und deshalb vor allem auf der Strecke des Dirt-Bike-Parks in Neunburg, den er ebenfalls modelliert und tatkräftig mit gebaut hat. Dort ist die Fläche größer und auch die Herausforderungen beim Fahren. Auf sein Projekt in Rötz ist Vetter aber nach wie vor stolz. Die Strecke hier sei „in Kombi mit dem Spielplatz“ zu sehen. Auch Kinder fast jeden Alters könnten sie schon gut nutzen, sagt er. „Das Wichtigste ist: einen Helm aufsetzen.“ Und er hat noch einen weiteren Tipp: „Stellt man den Sattel tiefer, hat man mehr Bewegungsfreiheit.“ Dann steht dem Fahrvergnügen nichts mehr im Wege. Auch kein Unkraut: „So lange gefahren wird, ist die Fahrspur selbst frei.“ Genutzt werden offensichtlich vor allem die Strecken entlang der außenliegenden Hügel der Fläche, in der Mitte „grünt“ es mittlerweile ganz schön.

Im Zuge der routinemäßigen Mäharbeiten des Stadtbauhofs werde der Pumptrack gemäht, öfter nicht, informiert Bürgermeister Stefan Spindler auf Anfrage. Rückmeldungen habe er persönlich zur Pumptrack-Strecke noch keine erhalten.

Jugendliche Nutzer

Aber er fahre sehr oft selbst mit dem Rad an dieser Stelle vorbei und sehe schon hin und wieder überwiegend jugendliche Nutzer. Auch seiner Meinung nach sind die Pflanzen am Rande nicht störend, da die Fahrstrecke faktisch von alleine durch den Radverkehr „grünfrei“ gehalten wird. „Ich habe schon andere Pumptrack-Strecken gesehen, da war der Rand auch begrünt, was offenbar kein Problem war“, so Spindler.

Zum Abenteuer-Spielplatz an sich gebe es sehr positive Rückmeldungen. Dieser werde hervorragend genutzt.

Das zuletzt gesetzte Sonnensegel über dem Wasserspielplatz komme bei den Kindern und Eltern sehr gut an. Dieses hatten sich junge Mütter von der Stadt gewünscht, da in der Spielplatzmitte wenig Schatten zu finden war.

Und nächstes Jahr soll der Spielplatz um ein weiteres Element aufgewertet werden: „Geplant ist, dass wir zum Saisonbeginn 2023 noch ein Bayern-WLAN auf dem Gelände in Betrieb nehmen“, so Spindler.