Pfarrei
„Red Wednesday“: In St. Josef sieht man rot

Im täglichen Leben wird man regelmäßig mit der Farbe Rot konfrontiert.

01.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:48 Uhr
Volker Skibba
Pfarrer Dr. Kazimierz Pajor (li.) und Pfarrvikar Pater Mejo im rot beleuchteten Altarraum −Foto: Volker Skibba

„Stopp, nicht weiter!“ oder „Vorsicht, Gefahr!“ sind dabei die häufigsten Assoziationen, welche einen schon von Kindesbeinen an begleiten und gelehrt haben, dass hierbei besondere Aufmerksamkeit vonnöten ist. Zur Überraschung der Kirchgänger ist seit letzter Woche der Innenraum der Pfarrkirche St. Josef in rotes Licht gehüllt. Pfarrgemeinderatssprecher Dr. Thomas Frisch informierte die zahlreichen Besucher über den Hintergrund der Aktion. Um auf verfolgte Christen aufmerksam zu machen, hat das pastorale Hilfswerk Kirche in Not 2015 die Initiative „Red Wednesday“ ins Leben gerufen. In vielen Ländern erstrahlen Kirchen und öffentliche Gebäude in blutrotem Licht, um die Öffentlichkeit auf das Schicksal verfolgter und benachteiligter Christen aufmerksam zu machen. Auf Beschluss des Pfarrgemeinderats beteiligt sich St. Josef heuer erstmalig an der Initiative. „Christ sein war noch nie so gefährlich wie heute!“, so Frisch und verwies auf die steigende Tendenz von weltweit 200 Millionen verfolgter Christen. Im Altarraum wurde dafür ein langer roter Teppich ausgerollt und zu einem Kreuz arrangiert. Zehn Kerzen darauf stehen symbolisch für die zehn Länder, in denen Christen am meisten verfolgt werden.

Pfarrer Dr. Kazimierz Pajor predigte davon, dass die Verfolgung durch Simeon bereits kurz nach der Geburt der Mutter Jesu prophezeit wurde: „…er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird…“. Für ihren Glauben würden Christen verschiedener Konfessionen in rund 50 Staaten verachtet, ausgegrenzt, misshandelt und getötet. Für ihn sei dies, obwohl die Religionsfreiheit seit Jahrzehnten als Menschenrecht international anerkannt ist, die schlimmste Tragödie unserer Zeit, so Pajor. Durch die konzertierte Aktion des Hilfswerkes Kirche in Not werde auf das weit verbreitete Unrecht hingewiesen.

Der Pfarrer schloss seine Predigt mit einem Zitat des Gründers von Kirche in Not, Prämonstratenser-Pater Werenfried van Straaten: „Unsere verfolgten Brüder und Schwestern sind die Elite der Kirche. Mit ihnen solidarisch zu sein, ist eine Ehrensache. Sie, die Verfolgten, werden im Glauben geprüft, wir aber in der Liebe.“ Weitere Infos zum Hilfswerk findet man unter www.kirche-in-not.de. (cvs)