Corona
Regen impft mit AstraZeneca

Mobile Impfteams des BRK versorgen Schul- und Kindergartenpersonal. Landkreis hofft auf baldige Einbindung der Hausärzte.

23.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:02 Uhr
Im Impfzentrum der Eishalle Regen wurde eine zweite Anmeldung eingerichtet, damit Impfwillige nicht lange warten müssen. −Foto: Langer/Landkreis Regen

„Die Europäische Arnzeimittelagentur stuft den Impfstoff von AstraZeneca als gut und wirksam ein“, sagt Landrätin Rita Röhrl. Nachdem die Agentur den Impfstoff weiter zulässt, werde nun auch im Landkreis Regen weiter mit dem Vakzin geimpft. Damit werden auch die Impfungen des Schul- und Kindergartenpersonals fortgesetzt.

Durch die erneute Zulassung des AstraZeneca-Impfstoffs könne man das Tempo beim Impfen wieder beschleunigen. „Mittlerweile sind mehr als zehn Prozent der Bevölkerung im Landkreis geimpft“, erklärt die Landrätin. Sie hofft, dass die Impfstofflieferungen, wie vom Freistaat angekündigt, im April deutlich steigen.

„In der kommenden Woche haben wir mit den durch den Stopp vorhandenen AstaZeneca-Reserven genügend Impfstoff vorrätig, zudem erwarten wir in der kommenden Woche 384 Impfdosen von Biontech und 200 Impfdosen von Moderna“, erklärt MVZ-Geschäftsführer Christian Schmitz. Das MVZ Arberland betreibt im Auftrag des Landratsamtes das Impfzentrum und koordiniert in Kooperation mit dem BRK die Impfungen. „Hier haben wir zwei kompetente Partner, die sich wirklich zum Wohle der Bürger engagieren“, so Röhrl. Die Kooperation funktioniere reibungslos, „bei mir kommt viel Lob für die Mitarbeiter im Impfzentrum und die mobile Mannschaft des BRK an. Vieles wäre ohne das Rote Kreuz nicht machbar.“

Durch das Zusammenspiel der MVZ- und der BRK-Mitarbeiter konnten nicht nur die Senioren in den Pflegeeinrichtungen geimpft werden, sondern auch mehr als 1800 über 80-Jährige im Impfzentrum. „Mittlerweile müsste jeder Landkreisbürger, der über 80 Jahre alt ist, ein Impfangebot erhalten haben“, weiß Schmitz. Bei mehreren Hundert Anmeldungen der über 80-Jährigen „zeigt sich jedoch, dass sie sich nicht zurückgemeldet haben“.

Tippfehler und Karteileichen

Beim Blick in die Details stellte sich heraus, dass sich bei denjenigen, die noch kein Angebot erhielten, Fehler einschlichen, zudem gebe es Karteileichen. So wurden bei der Anmeldung Festnetz- und Handynummern vertauscht, Impfeinladungen gingen an ein Festnetztelefon. Laut Schmitz gibt es „zahlreiche Fehlerquellen“ wie Tippfehler bei E-Mail-Adressen oder Telefonnummern, ferner viele Doppel-, Dreifach- oder Vierfachanmeldungen.

Deswegen werde man nun alles nochmals prüfen und Senioren über 80 Jahre, die sich angemeldet, aber noch keinen Termin vereinbart haben, kontaktieren. Ziel sei es, dass man in den kommenden Tagen mit möglichst allen über 80-jährigen Angemeldeten Kontakt aufnimmt.

Zudem habe man sich auf die Wiederzulassung des AstraZeneca-Impfstoffes vorbereitet. „Wir haben mit den Verantwortlichen der Schulen und Kindergärten gesprochen und die Impfungen weiter geplant, so dass wir bereits die Pläne konkretisieren konnten“, erklärt Landrätin Röhrl. „Im neuen Aufklärungsblatt und sicherlich auch im Impfberatungsgespräch mit dem Arzt wird die mögliche Thrombosegefahr angesprochen“, so Schmitz.

Noch nicht geimpft sind die Senioren, die zu Hause gepflegt werden und nicht ins Impfzentrum kommen können. Hier hoffen die Verantwortlichen, dass sie ab April ein Impfangebot über die Hausärzte bekommen. „Durch die Einbindung der Hausärzte wird das Impfen nochmals auf breitere Beine gestellt“, so Röhrl. Schmitz weiß, dass sich die meisten Hausärzte gerne beim Impfen einbringen wollen. „Sie haben uns aber auch klar mitgeteilt, dass dafür die Bürokratie abgebaut werden muss. Sollten sie die gleichen Dokumentationspflichten wie ein Impfzentrum bekommen, dann werden sich nur wenige Hausärzte an der Impfkampagne beteiligen“, stellt der MVZ-Geschäftsführer fest.

Hochbetrieb im Impfzentrum

Bis die Hausärzte fest eingebunden sind, werde weiterhin Hochbetrieb im Impfzentrum herrschen. „Dort haben wir zuletzt die Kapazitäten erweitert, und so können wir dort, wenn mehr Impfstoff geliefert wird, auch mehr Menschen impfen“, berichtet Schmitz.

So gibt es nun acht Räume für die Patientenberatung und Impfaufklärung und vier für den eigentlichen Impfvorgang. Auch eine zweite Anmeldung wurde eingerichtet, der Ruhebereich nach der Impfung erweitert und mit Kabinen ausgestattet.

Welcher Impfstoff bei wem zum Einsatz kommt, legt nicht das Impfzentrum fest. „Das Impfportal des Freistaats lädt entsprechend der von uns freigegebenen Impfkapazitäten automatisiert ein“, erklärt der MVZ-Geschäftsführer. So würden die Impfkandidaten zwar vorab erfahren, mit welchem Impfstoff sie künftig geschützt werden sollen, „eine Auswahlmöglichkeit gibt es aber nicht“.