Kirche
Regenbogen als Zeichen der Hoffnung

Pfarrer Hölzl gedachte an Allerheiligen der Verstorbenen.

02.11.2020 | Stand 16.09.2023, 4:44 Uhr
Für jeden Verstorbenen wurde auf dem Regenbogen eine Kerze angezündet. −Foto: Christa Bucher

Ein Regenbogen aus bunten Tüchern hat die Pfarrkirche Treffelstein an Allerheiligen geschmückt. Der Regenbogen übt seit jeher eine Faszination auf die Menschen aus. Er gilt als Zeichen aus dem und für den Himmel. Er ist aber auch eine Brücke zwischen Vergänglichkeit, Trauer und Hoffnung.

Für die Menschen, die in diesem Jahr einen geliebten Angehörigen verloren, sei der Regenbogen Zeichen der Zuversicht, dass es nach der Trauer auch wieder eine Zeit geben werde, in der die Sonne scheine, sagte Pfarrer Albert Hölzl am Allerheiligentag.

Dazu fand in der Pfarrkirche am Sonntag eine Gedenkandacht statt, zu der wegen Corona nur die Angehörigen der seit Allerheiligen 2019 Verstorbenen eingeladen waren. Alle anderen Pfarrangehörigen konnten den Gottesdienst via Livestream im Internet mitverfolgen. Dafür sorgte Hans-Joachim Turban.

Für die Angehörigen sei heute eine schwere Stunde: Das Zusammenkommen in der Kirche sei schmerzlich, weil man einen lieben Menschen verloren habe, so Hölzl. Der Tod sei zu vergleichen mit einem Unwetter, das aufgezogen sei mit schwarzen Wolken, Starkregen, Sturm und Blitz. Doch nach dieser menschlichen Katastrophe komme wie nach einem Gewitter wieder die Sonne zum Vorschein und male einen wunderbaren bunten Bogen zwischen Himmel und Erde. „Sie dürfen darauf hoffen, dass auch für Sie wieder die Sonne scheint und das Grau des Lebens wieder bunt wird“, sagte Hölzl.

Heute habe man sich versammelt, in der Erinnerung an Menschen, mit denen man ein Stück des Lebensweges gegangen sei. Heute solle man dankbar zurückblicken auf die gemeinsame Zeit. Die Angehörigen hätten einen Menschen verloren, egal ob er alt oder jung an Jahren gewesen sei. Der Tod habe ihr Leben von Grund auf verändert. Es falle schwer, etwas anderes als Dunkelheit zu sehen. Doch wie der Regenbogen nach einem Gewitter bringe die Zeit wieder die bunte Vielfalt des Lebens zurück. Es sei wichtig, all das zu bewahren, was einen mit dem Verstorbenen verband.

Namentlich erinnert Pfarrer Hölzl der 21 Pfarrmitglieder aus Tiefenbach, Biberbach und Treffelstein, die seit dem vergangenen Allerheiligenfest verstorben sind. Symbolisch wurde für jeden von ihnen eine Kerze entzündet. Der Kirchenchor gestaltete den Wortgottesdienst musikalisch mit.

Ein Friedhofsgang war in diesem Corona-Jahr wegen des Mindestabstands nicht möglich. So segnete Pfarrer Hölzl die Gräber auf den drei Friedhöfen der Pfarreiengemeinschaft ohne Öffentlichkeit. Er lud die Gläubigen ein, in den Tagen um Allerheiligen und Allerseelen die Gräber zu besuchen und für sie zu beten. Dafür lagen in den Kirchen und beim Pfarrbüro Gebetszettel aus. (wbf)