Dalking und Gleißenberg
Requiem für Pfarrer Franz Baumgartner – zwei Pfarrgemeinden in Trauer

29.03.2023 | Stand 15.09.2023, 0:58 Uhr
Eine große Ministrantenschar aus Dalking und Gleißenberg mit vielen Ehemaligen erwies ihrem früheren Pfarrer und Seelsorger, in Trauer versammelt um den Altar, die letzte Ehre. −Foto: Fotos: Engl

Zwei Pfarrgemeinden in Trauer vereint, die Fahnen am Rathaus auf Halbmast. Dalking und Gleißenberg nahmen am Dienstagabend mit einem feierlichen Requiem Abschied von ihrem einstigen Pfarrer Franz Baumgartner.

Und sie verneigten sich in Ehrfurcht vor jenem Priester, der 13 Jahre lang das Glaubensleben in beiden Pfarreien entscheidend prägte und von 2001 bis 2014 Dalking und Gleißenberg zur Seelsorgeeinheit und heutigen Pfarreiengemeinschaft zusammenführte. Nun legten die Gläubigen sowie die Vereine und Fahnenabordnungen ein Glaubenszeugnis ab und sorgten für ein volles Gotteshaus in Dalking.

Drei Kirchenchöre vereint

Der feierliche Einzug mit dem Kreuz an der Spitze sorgte für Rührung und feuchte Augen, denn viele ehemalige Ministranten, die teilweise schon vor zehn Jahren ihren Dienst beendet hatten, schlüpften dem Verstorbenen zur Ehre wieder ins liturgische Gewand. Im Mittelpunkt des Requiems, das Pfarrer Franz Merl und die beiden Diakone Alfred Dobler und Martin Peintinger zelebrierten, standen Gebet und Fürbitte für den verstorbenen Priester, der stets den Gedanken des Miteinanders und der Gemeinschaft pflegte und hochhielt. Vor allem im gemeinsamen Musizieren und Auftreten der drei Kirchenchöre Dalking, Gleißenberg und Lixenried wurde dies am Dienstagabend erneut ersichtlich. Leiter Hans Ascherl und Organistin Antonia Wutz leiteten die große Chorgemeinschaft.

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Pfarrer Merl verstand es, mit bewegenden und treffenden Worten, den Gläubigen Trost und Zuversicht auszusprechen. „Gerade in diesen Tagen hin auf die Passions- und schließlich Osterzeit dürfen wir alle gewiss sein, dass unsere Heimat im Himmel ist.“ Mit diesen Worten des Apostel Paulus werde die österliche Hoffnung besonders spürbar, so der Pfarrer. So seien heuer die Gedanken in der Osternacht auch beiPfarrer Franz Baumgartner, der in den Ostermorgen hinein seinen 58. Geburtstag hätte feiern können. Er habe dem Herrn gedient und sei ihm nun gefolgt, so der Priester abschließend.

Die Fürbitten, vorbereitet von Gemeindereferentin Silvia Fuchs, wurden mit Symbolen gestaltet, die an das 13-jährige Wirken in Dalking und Gleißenberg erinnerten. Mitglieder der Gremien und Gruppierungen brachten dabei Gegenstände wie eine Orgelpfeife, einen Ziegelstein sowie rote Rosen zum Altar. Letztere habe er stets gerne verschenkt und damit anderen eine Freude bereitet, so der Inhalt dieses Fürbittgebetes. Als sichtbares Zeichen des Miteinanders und des Zusammenwachsens von Dalking und Gleißenberg stand am Ende der Messfeier die gemeinsame Trauerrede der Pfarrgemeinderatssprecherinnen beider Pfarreien, Antonia Wutz und Sabine Meixensperger. Es falle schwer, denviel zu frühen Tod von Pfarrer Franz Baumgartnerzu begreifen und in Worte zu fassen. Seine herzliche Art hätte über all die Jahre hinweg viele Gläubige zur Mitarbeit bewegt. Er habe zweifelsfrei segensreiche und bleibende Spuren hinterlassen. Bei den zahlreichen Maßnahmen, Renovierungen und Aktionen quer durch die Pfarreiengemeinschaft habe er selbst mit angepackt.

Bürgermeister Daniel Paul erinnerte nicht nur an die Ernennung Pfarrer Baumgartners zum Ehrenbürger der Gemeinde Weiding im Mai 2013, sondern ließ aus Sicht der Gemeinden Weiding und Gleißenberg auch die gemeinsame Zeit kurz Revue passieren. Man habe einst von einer Ära gesprochen, die mit dem Wechsel nach Burglengenfeld in Dalking nach Gleißenberg geendet habe. Hirte, Freund und ein Priester nach dem Herzen Jesu sei er gewesen, stellte das Gemeindeoberhaupt fest. In den Mittelpunkt stellte Paul einen Satz, der den Neupriestern und somit auch Pfarrer Franz Baumgartner bei seiner Priesterweihe 1997 mit auf den Weg gegeben wurde. „Bedenke, was du tust, ahme nach was du vollziehst, und stelle dein Leben unter das Geheimnis des Kreuzes“.

Aus Dunkelheit wird Licht

Dass der Blick auf das Kreuz durchaus beschwerlich und dunkel sein kann, musste der Verstorbene auch in den letzten Monaten seines Lebens und auch im Zeichen einer Krankheit erfahren. Doch soll dieses dunkle Geheimnis, diese Hoffnung, die er das ganze Leben getragen hat, für ihn nun Licht und Leben werden. Sodass auch für Pfarrer Franz Baumgartner nun Ostern werden könne.

Stadtrat Michael Engl aus Lixenried stellte dankbar fest, dass Pfarrer Baumgartner 13 Jahre lang den Erhalt der geistlichen Ortsmitte des Bergdorfes positiv prägte. Zwei Pfarreien und drei Kommunen habe er zu einer Pfarreiengemeinschaft zusammengeführt. Auch Lixenried sei ihm über den Tod hinaus zu Dank verpflichtet.

Da Pfarrer Baumgartner auch ein glühender Marienverehrer war, stimmte die gläubige Gemeinde am Ende des Trauergottesdienstes kräftig ins gemeinsame Schlusslied „Segne du, Maria“ mit ein.