Prüfung
Rettungshunde holten sich die Plakette

Die Rettungshundestaffel Bayerwald war erfolgreich. Die Prüfer waren begeistert von der Qualität der Suchteams.

21.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:20 Uhr
Pointer-Mix Kian hat die Person gefunden und mit lautem Bellen angezeigt. Nun muss er warten, während sich sein Frauchen, Hundeführerin Christine Steger, um die Person kümmert. −Foto: Melichar

Am Wochenende fand im Raum Burglengenfeld eine Flächensuchprüfung der Rettungshundestaffel Bayerwald e.V. im DRV mit Sitz in Cham statt. Vier Hundeführer der Staffel waren mit ihren Vierbeinern zu dieser Prüfung angetreten und konnten am Ende des Prüfungstages auch mit der ersehnten Rettungshundeplakette heimfahren. Aus dem Landkreis Cham stellten sich die beiden Hundeführer Martin Melichar mit Gordon Setter James und Christine Steger mit Pointer-Mix Kian der umfangreichen und schwierigen Prüfung, die unter strengen Corona-Hygienebedingungen stattfand.

Unter den wachsamen Augen der beiden Prüferinnen Susanne Lieverkus von der RHS Wupper-Ennepe-Ruhr aus Nordrhein-Westfalen und Christiane Behrendt von der RHS Teamdogs aus Thüringen mussten die angehenden Rettungshundeteams mehrere Teilprüfungen absolvieren. Im Vereinsheim des Vereins für Deutsche Schäferhunde, Ortsgruppe Maxhütte-Haidhof, galt es zunächst, eine Theorieprüfung mit verschiedensten Themen zu bestehen. Neben Erster Hilfe an Mensch und Hund, Suchtaktik, Funk, Kartenkunde und Orientierung mussten beispielsweise auch zahlreiche Fragen zur Kynologie (Lehre vom Hund) richtig beantwortet werden. Im Anschluss daran hatten die Rettungshundeteams auf dem zum Vereinsheim gehörigen Übungsplatz den Verweistest und eine anspruchsvolle Unterordnungsprüfung zu bestehen. Hier mussten die Teams zeigen, dass die Hunde frei, also ohne Leine, bei Fuß und durch eine Gruppe von Menschen laufen können, sich nicht von anderen Hunden ablenken lassen, verschiedenste Kommandos aus dem Gehen heraus zeigen können und sich auch tragen lassen. Zusätzlich wurden die Hunde ohne Leine abgelegt, der Hundeführer ging außer Sicht und die Vierbeiner mussten auf ihrem Platz warten, bis der Hundeführer nach etwa zehn Minuten wiederkam. Alle Hundeteams bestanden die ersten Teilprüfungen mit Bravour und durften zur eigentlichen Suchprüfung im Wald antreten.

In einem Waldstück bei Burglengenfeld hatten die Prüfer drei Personen versteckt, die jeder der angehenden Rettungshunde zusammen mit seinem Hundeführer und einem Einsatzhelfer finden musste. Während die Hundeführer im dichten Wald eher mit der Orientierung, der richtigen Suchtaktik und der Ersten Hilfe zu kämpfen hatten, mussten sich die Hunde teilweise durch dichtes Unterholz, Brombeergestrüpp und umgefallene Bäume kämpfen. Die Hunde arbeiteten zielstrebig und es gelang allen vier Teams, das Suchgebiet mit einer Größe von 50 000 Quadratmetern innerhalb von 30 Minuten abzusuchen und alle drei versteckten Personen zu finden. Die Prüfer waren begeistert von der hohen Qualität der Suchteams und so konnten sie am Ende des Prüfungstages allen Teilnehmern die Rettungshundeplakette übergeben. Die Rettungshundestaffel Bayerwald verfügt nun aktuell über zehn geprüfte Flächensuchteams und zwei geprüfte Mantrailingteams in der Oberpfalz und in Niederbayern, wobei vier Teams direkt aus dem Landkreis Cham kommen. Die Staffel steht rund um die Uhr ehrenamtlich zur Vermisstensuche zur Verfügung und kann sowohl über die Alarmierungsnummer (siehe Homepage: www.drv-bayerwald.de) als auch über jede Polizeidienststelle alarmiert werden.