Tradition
Roding: Die Ballkönigin heißt Lea Lehner

Das Geheimnis ist gelüftet: Die 20-jährige Studentin zog am Rosenmontag mit Burschenvorstand Florian Lehner in den Saal ein.

24.02.2020 | Stand 16.09.2023, 5:06 Uhr

Burschenvorstand Florian Lehner mit Ballkönigin Lea Lehner Foto: Schreiner

Lehner im Doppelpack: Lea Lehner ist am Montag als Ballkönigin des Rodinger Burschenvereins an der Seite ihres Cousins, Vorstand Florian Lehner, in den Saal der Stadthalle eingezogen. Das Geheimnis wurde gegen 20 Uhr gelüftet, als sie in ihrem silberfarbenen Kleid der Burschenkutsche entstieg. Über 400 Gäste in feiner Abendrobe hatten sich eingefunden, um zur Musik der Band Bayern 3000 zu tanzen und sich eine schöne Ballnacht zu machen.

Es ist seit jeher das Recht des Vorstands, die Königin für den Burschenball zu küren: In diesem Jahr ist die Wahl auf Lea Lehner gefallen – sie war der Glanzpunkt des traditionellen Balls in der Rodinger Stadthalle. Alle Augen waren am Montagabend auf die 20-jährige Studentin gerichtet – insbesondere nach dem Novum 2019, als eskeine neue Ballkönigingegeben hatte. Da die Auserwählte das ehrenvolle Amt aus familiären Gründen nicht annehmen konnte, hatte sich die amtierende BallköniginAmelie Hubererneut bereit erklärt.

„Nach einem Tag Bedenkzeit und Rücksprache mit der Familie habe ich zugesagt.“Lea Lehner

Von Nervosität war nichts zu spüren, als Lea Lehner und Florian Lehner den Einzug der Paare anführten und den Ball mit dem ersten Tanz offiziell eröffneten. Die Anfrage des Burschenvorstands hat die Rodingerin, Tochter von Gerd und Birgit Lehner, Anfang Januar erhalten. Lange überlegen musste sie nicht. „Nach einem Tag Bedenkzeit und Rücksprache mit der Familie habe ich zugesagt“, erzählt sie. Das Geheimnis zu bewahren sei nicht allzu schwierig gewesen, da sie wegen ihres Studiums in Thüringen meistens nur alle 14 Tage nach Hause fährt. An der Friedrich-Schiller-Universität in Jena studiert sie Biochemie mit Schwerpunkt Molekularbiologie. Ihr Ziel ist ein Master-Abschluss.

60 Ballorden gebastelt

Nach der Zusage musste rasch das passende Ballkleid gefunden werden. Für den besonderen Abend ließ sich die Auserwählte vonSylwia Dyczka, Diplom-Modedesignerin aus Cham, ein silberfarbenes Kleid mit Pailletten-Applikationen maßschneidern. Nicht fehlen dürfen beim traditionellen Ball – heuer ist es bereits die 137. Auflage – die Orden für die Rodinger Burschen. Mit tatkräftiger Unterstützung von Mama Birgit und Tante Petra hat die Studentin über 60 Orden gebastelt – natürlich farblich auf das Abendkleid abgestimmt.

Die Familie ist stolz

Mächtig stolz auf Lea ist Papa Gerd, der Anfang der 90er selbst einige Jahre Burschenchef in Roding gewesen ist. Die Familie ist dem Traditionsverein, dessen Ziel es ist, die Geselligkeit zu pflegen, seitdem eng verbunden. Und es gibt noch eine Besonderheit: Mama Birgit, eine geborene Geiger, war auch schon Ballkönigin. Im Jahr 1996 war für sie ein kleiner Traum in Erfüllung gegangen, als sie an der Seite von Vorstand Stephan Lehner, Gerds Bruder, die Einmarschpaare anführte. Nun, 24 Jahre später, tritt Tochter Lea in ihre Fußstapfen.

„Am meisten freue ich mich am Ball aufs Tanzen“, sagte die 20-Jährige im Vorfeld. Das bereite ihr nämlich große Freude. Dass ihr die ehrenvolle Aufgabe angetragen worden ist, mache sie glücklich, wobei sie die Anfrage nicht erwartet hatte. Das Amt tritt die junge Rodingerin jedoch sehr gerne an – gerade vor dem Hintergrund der Brauchtumspflege und der Familientradition. In ihrer Freizeit spielt Lea Lehner Handball beim ASV Cham, reist viel und trifft gerne Freunde. Kontakte zum Burschenverein, der sich 1883 aus unbekannten Gründen vom Gesellenverein Roding abgespalten und sich aus Söhnen der sogenannten besseren Häuser gebildet hat, hat sie über ihren Cousin Florian, der ihn seit zwei Jahren führt.

Auch nach dem Rosenmontagsball, der traditionell den Höhepunkt des Faschings im Stadtgebiet bildet, stehen für die Ballkönigin repräsentative Aufgaben an. Einige Termine dürften schon fix in ihrem Kalender stehen. An die Ballnacht in der Stadthalle schließt sich am heutigen Faschingsdienstag das Lüngerlessen bei Krügers im Gasthaus zum Sepp an. Am Abend ab 19 Uhr geht es weiter mit dem Kehraus im Reimwirt. Um Mitternacht wird schließlich wie gewohnt Prinz Karneval beerdigt, ehe gegen 0.30 Uhr im Reimwirt das Brathering-Essen folgt. Den Abschluss bildet dann das Fischessen am Aschermittwoch ab 11 Uhr im Reimwirt.