Tourismus
Rundblick auf Höhen und Täler

Webcams auf dem Dach des DSV Nordic Aktiv Zentrums in Althütte liefern via Internet Infos für Wanderer und Wintersportler.

08.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:45 Uhr
Harald Eiban
Gemeinsam mit dem Webcam-Experten Igor Otto Singer nahmen Klaus und Christian Buschek auf dem Dach des Funktionsgebäudes in Althütte die Feinjustierung der Kameras vor. −Foto: fhe

Im Tal liegt dichter Nebel, in höheren Lagen aber könnte herrlicher Sonnenschein sein. Solche Wetterlagen sind häufig anzutreffen: In Waldmünchen oder Furth im Wald herrscht schlechtes Wetter, aber in Althütte und Gibacht strahlt die Sonne, die im Sommer zum Wandern beziehungsweise Nordic Walking und im Winter zum Skilanglaufen, Schneeschuh-gehen oder Winterwandern einlädt. Bisher musste man sich ins Auto setzen, um die Wetterlage etwas weiter oben zu erkunden. Das ist ab sofort Vergangenheit.

Das Funktionsgebäude des DSV Nordic Aktiv Zentrums Oberer Bayerischer Wald/Böhmischer Wald in Althütte verfügt über vier hochwertige Webcams. Somit kann sich nun jeder selbst live von der Wetterlage überzeugen. Diese Webcams informieren aus verschiedenen Blickwinkeln über die Bedingungen vor Ort und geben quasi einen Rundblick.

Es bestehen zwei Möglichkeiten, um zu den Webcams zu gelangen. Entweder man geht auf die Homepage des DSV Nordic Aktiv Zentrums unter https://www.aktivregion-bayerischerwald.de/ und drückt dort den Menüpunkt Webcam, oder man geht direkt auf die Webcams unter http://81.169.230.227/cams/irs/naz4.html.

Große Freude

Beim Verein zur Förderung der Naturaktiv-Region Althütte-Gibacht-Cerchov mit Vorsitzender Steffi Macharowsky an der Spitze ist die Freude groß, dass die Webcams nun endlich Realität geworden sind, denn damit geht ein langgehegter Wunsch in Erfüllung, den Nutzern dieses Erholungsgebietes einen besonderen Service zu bieten. Macharowsky bemerkte, dass ein weiteres Ziel des Vereins erreicht wurde, der ansonsten wegen Corona in seinen Aktivitäten auf allen anderen Gebieten nahezu vollends eingegrenzt ist. Natürlich hätte man es zu gerne gesehen, wenn die Webcams schon in der abgelaufenen Wintersaison funktioniert hätten, doch in der Vorbereitungsphase mussten immer wieder Probleme, unter anderem auch mit einem Anbieter, aus dem Weg geräumt werden, was auch der Tatsache geschuldet war, dort oben einen schlechten Empfang zu haben. Deshalb musste man sich erst auf die Suche nach geeigneten Lösungen begeben.

Sehr engagiert nahm sich von Anfang der zweite Vorsitzende des Fördervereins, Jürgen Liegl, der Sache an. Er lotete alle Möglichkeiten aus, in Althütte auf dem Funktionsgebäude des Nordic Aktiv Zentrums Webcams zu installieren. Aufgrund des schlechten Empfangs in Althütte mussten zunächst verschiedene Möglichkeiten ausgelotet werden, um zu einem guten Ergebnis zu kommen.

Bei der Installierung der vier Webcams erhielt man große Unterstützung von Igor Otto Singer von der Jugendbildungsstätte Waldmünchen, der sich als Könner der Materie erwies und all die Aufgaben ehrenamtlich erledigte. Unterstützung erfuhr der Förderverein auch von den Touristikern der beiden Städte, insbesondere Frank Schürmann. Was die laufenden Kosten für die Webcams betrifft (Internet, Telekommunikation) werden diese von Waldmünchen und Furth übernommen. Die Anschaffungskosten (Webcams, Installation, Hardware) finanzierte der Förderverein. Vielleicht ist das für den einen oder anderen ein Ansporn, dem Förderverein beizutreten. Ein Mitgliedsantrag kann unter https://www.aktivregion-bayerischerwald.de/foerderverein/ heruntergeladen werden. Mitgliedsanträge können auch einem kleinen Plastikbehälter am Geländer der Terrasse des Berghofes Gibacht entnommen werden.

Vor der Inbetriebnahme der Webcams erfolgte durch den Technischen Leiter des Nordic Aktiv Zentrums Klaus Buschek und dessen Sohn Christian mit dem Spezialisten Igor Otto Singer eine Feinjustierung der vier Webcams. Dazu musste man dem Funktionsgebäude buchstäblich aufs Dach steigen.

Nun ist ein Rundblick auf das Areal von Althütte gewährleistet. Geboten ist ein Blick auf den großen Weiher mit dem Parkplatz dahinter und dem Eingang zur Grüß-Gott-Loipe sowie der Auffahrt zum Gibacht. Doch es können drei weitere Webcams angeklickt werden. Imposant ist der Blick zum Skihang Althütte mit der Beschneiungsanlage, den Gebäuden des Skiclubs Waldmünchen und dem Bergstüberl. In südlicher Richtung kann im Winter das gesamte Skilanglaufareal betrachtet werden. In westlicher Richtung kann der Weg eingesehen werden, der quer über die Wiese führt, genutzt im Sommer als Wanderweg Richtung Herzogau, im Winter als Zugang zur Schneeschuh-Trasse nach Herzogau. Der Skilangläufer sieht sofort, wie die Witterungsverhältnisse sind und ob die Loipen präpariert sind. Jedenfalls ist durch die vier Kameras nun ein umfassender Rundblick auf das Gelände rund um Althütte geboten.

Corona und die Langläufer

Die Skilangläufer konnten im vergangenen Winter die Vorzüge des neuen DSV Nordic Aktiv Zentrums noch nicht in vollen Zügen genießen, denn wegen Corona konnten weder das Funktionsgebäude mit dem Naturpark-Infozentrum, noch das Servicegebäude in Holzbauweise am Gibacht geöffnet werden.

Das DSV Nordic Aktiv Zentrum Oberer Bayerischer Wald/Böhmischer Wald erfährt demnächst eine weitere Bereicherung. Es werden größere Thermometer sowohl am Funktionsgebäude in Althütte als auch am Starterhäuschen am Gibacht angebracht. Beim Starterhäuschen war das Thermometer infolge Vandalismus‘ in diesem Bereich Anfang Februar zerstört worden. Ein solches Thermometer soll auch noch beim Parkplatz in Capartice auf der tschechischen Seite angebracht werden.

Abgebaut hat Klaus Buschek die Langlauf-Beschilderung im Bereich Althütte und Gibacht. Die Beschilderung für die Schneeschuh-Touren und die Winter-Wanderwege hat er belassen, nachdem diese im Frühjahr, Sommer und Herbst gerne für Wanderungen und Nordic-Walking-Touren benutzt werden.

Sowohl in Furth als auch in Waldmünchen wurden Hinweisschilder für das DSV Nordic Aktiv Zentrum angebracht, die dem Besucher verdeutlichen, dass es sich um ein vom Deutschen Skiverband zertifiziertes, grenzüberschreitendes Gebiet handelt. Allerdings konnte es im vergangenen Winter wegen der Pandemie nicht grenzüberschreitend genutzt werden, obwohl auf beiden Seiten die Loipen bestens gespurt und präpariert waren. So bleibt nur die Hoffnung, dass im nächsten Winter wieder grenzüberschreitend dem Wintersport gefrönt werden kann. (fhe)