Neubau
Rundweg über vier Brücken

Die Gemeinde hat ihren Fuß- und Radweg nun offiziell eingeweiht. Er wird von Touristen und Einheimischen gut angenommen.

15.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:44 Uhr
Johann Gruber
Nach der letzten Brücke kann man nach links über einige Steinstiegen oder geradeaus über den Schlossweg zurück zur Kirche und zum Brunner Hof marschieren. −Foto: Johann Gruber/Johann Gruber

Anstelle von nur zwei maroden Stegen über den Chamb am Ende des Schlosswegs wurden vier neue Brücken gebaut. Schon seit Oktober 2020 bieten sie für Fußgänger einen Rundweg rund um Pfarrkirche St. Martin und Chambufer. Den Nutzern des Chambtal-Radwegs eröffnen sie die Möglichkeit, von Weiding her kommend auf dem landschaftlich sehr reizvollen neuen Wegstück zu den neu errichteten Brücken über die Chamb und den Aspenbach abzubiegen und beim ehemaligen Großen Steg wieder auf den offiziellen Chambtal-Radweg zu stoßen.

Einer Einweihung der neuen Brücken standen bisher die Beschränkungen wegen der Corona-Pandemie entgegen. Am Sonntagnachmittag konnte Bürgermeister Michael Multerer an der neuen Chambbrücke beim Hotelparkplatz des Brunner Hofs Pfarrer BGR Joseph Kata, Landrat Franz Löffler und die Bürgermeister der Hohenbogenwinkel-Gemeinden sowie die Vertreter der am Bau beteiligten Unternehmen zur Einweihung willkommen heißen. Er bedauerte, dass wegen Corona nicht auch die Arnschwanger Bevölkerung eingeladen werden konnte.

Generationenprojekt

Multerer erinnerte daran, dass viele Generationen mit zwei Chambbrücken aufwuchsen, dem Kleinen Steg und dem Großen Steg. Für die Arnschwanger waren die beiden Stege viele Jahrzehnte die Verbindung zu den Chambwiesen und für die Grasfilzinger und Einöder die Verbindung ins Dorf. Der Große Steg musste fast jedes Jahr erneuert werden, weil er den Eisschüben im Winter nicht standhielt. Überlegungen, die beiden alten Chambüberquerungen zu erneuern und in den Chambtal-Radweg einzubinden, gab es schon lange, so Multerer. Doch bei einem ersten Termin bei der Regierung der Oberpfalz wegen Fördermöglichkeiten erhielt man 2015 die Auskünfte „förderfähig sind nur Wanderwege, keine Radwege“ und „nur für Erholungsorte“.

Die Fördermöglichkeit eines Wanderwegs nach den Richtlinien zur Förderung von öffentlichen touristischen Infrastruktureinrichtungen (RÖFE) war die Initialzündung zur Entwicklung des Projekts „Brückenweg über den Chamb“ mit zwei neuen Brücken an den Stellen des Kleinen und des Großen Stegs sowie zwei zusätzlichen neuen Brücken über den Chamb beim Hotelparkplatz des Brunner Hofs und über den Aspenbach. Eingebunden wird damit auch eine Belebung des Arnschwanger Jubiläumsparks mit Erlebnisspielplatz.

Anfang 2018 wurden ein erster Antrag auf RÖFE mit grober Kostenschätzung von 550 000 Euro eingereicht und erste Gespräche mit Landrat Löffler und Kreiskämmerer Nagl über eine Kostenbeteiligung des Landkreises über die Radwegefinanzierung geführt. Im November 2018 wurde Arnschwang das Prädikat „Staatlich anerkannter Erholungsort in Bayern“ zuerkannt. Im Monat darauf erhielt man nach einem RÖFE-Förderantrag mit einer neuen Kostenberechnung von 800 000 Euro den ersten Förderbescheid über 560 000 Euro. Nach der Ausschreibung erfolgten im Dezember 2019 die Auftragsvergabe an das Waldmünchner Bauunternehmen Bau Wagner und im Februar 2020 der Baubeginn. Im Oktober 2020 erfolgte die Freigabe der vier Brücken und 600 Meter neu gebauten Weges jenseits des Chamb.

„Wir haben etwas Schönes geschaffen, das zwar dem Tourismus zugeschrieben wird, aber auch den Arnschwanger Bürgern den Zugang zur Natur vor der Haustür bietet“, resümierte Multerer zum Abschluss seines Rückblicks.

Segen für Mensch und Brücke

„Brücken überwinden Gräben, Flüsse, Grenzen. Sie verbinden Menschen und ermöglichen Begegnungen“, sagte Pfarrer Kata, als er die Brücken segnete. Der Segen gelte aber vor allem den Menschen, die diese Brücken benützen, betonte er.

In seinem Grußwort bezeichnete Landrat Löffler die neuen Brücken und den neuen Weg für Spaziergänger, Wanderer und Radfahrer als eine überregionale Aufwertung für den Ort und die Region. „Radfahren ist ein Boom“, konstatierte Löffler und wies darauf hin, dass der Landkreis Cham mit nun schon 1200 Kilometer Radwegen insoweit schon kräftig Gas gegeben hat.

Bernhard Preischl, der die Bauoberleitung innehatte, sprach von einem langen Weg in der Planung und Ausführung, den man gemeinsam erfolgreich gegangen sei. Er überraschte Bürgermeister Multerer mit einem Bildband mit Fotos von den alten Stegen und dem Werden der neuen Brücken und Wege sowie einem Verzeichnis aller am Bau Beteiligten. Anschließend machten sich alle gemeinsam auf den Kirchen-Rundweg mit seinen vier neuen Brücken und kehrten noch im Brunner Hof ein.