Kommune
Sanierungsfall Sudetenstraße

Flicken oder Vollausbau, das war die Frage im Bauausschuss. Das Geld spielt eine wichtige Rolle.

02.07.2021 | Stand 16.09.2023, 2:00 Uhr
Günther Hofmann
Ortstermin des Bau- und Umweltausschusses in der Braunmüllerstraße: Der Gehweg weist Mängel auf. Foto: Günther Hofmann −Foto: Günther Hofmann

Neben dem Termin beim dritten Bauwerk der Rötzer Ortsumgehung mit Dr. Richard Bosl vom Staatlichen Bauamt standen drei weitere Besichtigungen auf dem Programm des Bau- und Umweltausschusses.

Zunächst ging es nach Bernried. Hier lag ein Antrag zum Neubau eines Garagengebäudes vor. Gemäß Bauvorlage soll es einerseits im Westen zum Nachbargrundstück hin und andererseits im Süden mit den beiden Garageneinfahrten zur öffentlichen Straße direkt an den beiden Grundstücksgrenzen errichtet werden. Entlang der südlichen Grundstücksgrenze stellt sich die Situation so dar: Zwischen Garage und öffentlicher Verkehrsfläche muss ein Mindestabstand von drei Metern eingehalten werden. Abweichungen können gestattet werden, wenn wegen der Sicht keine Bedenken bestehen. Der tatsächliche Abstand bewegt sich zwischen 2,75 und 2,44 Metern.

Stadtrat Andreas Lößl führte an, dass die Sicht, von Osten kommend, sehr schlecht sei. Frank Gazinski sprach sich dafür aus, dass die drei Meter mindestens sein müssen. Das sei auch eine Sache der Haftung. Stephan Rötzer meinte, dass in den Carport fließend eingefahren werden könne. Die Bauherrin habe signalisiert, dass der Abstand durch Rücksetzung oder Verkleinerung des Gebäudes herzustellen sei. Der Ausschuss hatte keine Bedenken gegen den Bauantrag, falls die Abstände eingehalten werden.

Ortstermin Braunmüllerstraße: Dort wurde der Zustand des Gehwegs in Augenschein genommen. Der Anlieger hatte selbst schon Hand angelegt und Ausbesserungsarbeiten durchgeführt. Dass der Gehsteig nicht mehr der schönste ist, lässt sich erkennen, aber da gibt es auch noch viel schlechtere wie zum Beispiel in der Riedererstraße. Der Ausschuss will nun prüfen, welche Prioritäten zu setzen sind.

So ein Prioritätenfall ist die Sudetenstraße. Hier kam es zu vermehrten Beschwerden von Anwohnern über den schlechten baulichen Zustand. Im Zuge dieses dritten Ortstermins soll besprochen werden, ob diese Situation bis zur vollständigen Sanierung der Straße vorübergehende Verkehrssicherungsmaßnahmen notwendig macht.

Beim Durchfahren der Straße merkte jedes Ratsmitglied, wie schlecht diese Straße ist. Sie wird jetzt noch mehr genutzt, seit sie durchgängig ist. Auch die Eltern der Kindergartenkinder nutzen den Rundweg.

Bürgermeister Dr. Stefan Spindler fragte nach, ob man vorübergehend etwas machen könne. Georg Braun meinte darauf kurz und prägnant: „Jeder Euro ist da rausgeschmissenes Geld.“ Falls die Straße saniert wird, handelt es sich auf jeden Fall um einen Vollausbau, bei dem auch der Kanal erneuert werden muss und Hausanschlüsse hergestellt werden müssen.

Bürgermeister Spindler meinte dann, dass man eine Verkehrsschau zusammen mit dem Landratsamt Cham und Polizei abhalten würde. Und man wird Haushaltsmittel vorhalten müssen. Angesprochen wurde auch eine eventuelle Einbahnstraßenregelung. Zusammenfassend sagte der Bürgermeister: „Gut sparen – baldmöglichst anfangen.“ (whg)