Technik
Schnelles Internet nach langem Warten

Die amplus AG baut ihre Glasfaserleitung aus und bindet die Ortschaften Rittsteig sowie Hanger an.

10.02.2021 | Stand 16.09.2023, 4:25 Uhr
Helga Brandl
Bürgermeister Markus Müller freut sich, dass durch den neuen amplus-Glasfaseranschluss fortan auch in Rittsteig und Hanger schnelles Internet gewährleistet ist. −Foto: Helga Brandl

Schnelles und stabiles Internet für alle – ein Wunsch, der jetzt auch für die Bewohner der Ortsteile Hanger und Rittsteig in Erfüllung geht. Die beiden von der Vermittlungsstelle am weitesten entfernten Ortschaften sind vor zehn Jahren, als schnelles Internet erstmals thematisiert wurde, mit einer Richtfunkstrecke angebunden worden. Weil diese Anbindung nicht permanent stabil lief und immer wieder Klagen vorgetragen wurden, drängte Bürgermeister Markus Müller seit Jahren auf eine Anbindung per Glasfaserkabel. Im Dezember hat die amplus AG nun vom Bestandsknotenpunkt in Krottenhof entlang der Kreisstraße eine circa 2,5 Kilometer lange Glasfaserleitung im Tiefbau erstellen lassen und die Kabelverzweiger in Hanger und in der Ortsmitte von Rittsteig angeschlossen.

„Nachdem die amplus AG vor ein paar Jahren die Ausschreibung der schnellen Internetversorgung im ersten und zweiten Ausbauprogramm gewonnen hat, ist in der Marktgemeinde schnelles Internet mit mehr als 16 MBit/s nur über diesen Anbieter möglich“, informiert der Bürgermeister.

Markus Müller weist darauf hin, dass auch Telekom-Kunden, die im unmittelbaren Umfeld der Neukirchener Vermittlungsstation in der Atzlerner Straße wohnen, aufgrund der Vorgabe durch die Bundesnetzagentur nicht mehr Bandbreite bekommen dürfen. Der Grund liege darin, dass nach dem Vergabeverfahren die amplus alle 22 Kabelverzweiger in der Marktgemeinde – von Jägershof bis Kolmstein – mit Glasfaser angebunden habe, so dass nur noch „die letzte Meile“ ins Haus über die bestehende Kupferleitung laufe. Adressen, die nur wenige Hundert Meter vom nächstgelegenen Kabelverzweiger entfernt sind, könnten bei der amplus AG mit 50 MBit/s oder vielleicht sogar 100 MBit/s versorgt werden. Aus der Erfahrung bei der Hohenbogenbahn kann Markus Müller berichten, dass bei zwei Kilometer Kupferleitung entlang der Liftstraße immer noch fast 25 MBit/s ankommen – durchwegs stabil und ohne Ausfallzeit.

Der Bürgermeister weist darauf hin, dass die amplus AG als damals wirtschaftlichster Bieter von der Marktgemeinde im ersten und zweiten Ausbauschritt Aufträge von knapp einer Million Euro bekommen hat. „Auch wenn es dafür eine hohe staatliche Förderung gab, verpufft dieses außerordentliche Engagement in einem Versorgungsbereich, der eigentlich gar nicht zu den Pflichtaufgaben der Gemeinde gehört“, sagt Müller. Deshalb ist es ihm ein Anliegen, dass gerade jetzt, in Corona-Zeiten, in denen für Arbeitnehmer Homeoffice und für Schüler Distanzunterricht über möglichst schnelles Internet von besonderer Bedeutung ist, diese Möglichkeit auch genutzt wird. „Und das ist in unserer Marktgemeinde flächendeckend halt nur mit einem Vertrag bei der amplus AG möglich.“

Schließlich weist der Rathauschef darauf hin, dass die Marktgemeinde zwar im dritten Ausbauprogramm zusammen mit dem Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur des Landkreises viele Anwesen direkt an das Glasfasernetz anschließen wird. „Das wird aber sicher noch zwei Jahre dauern.“

Wer also bislang von der Telekom nur mit geringer Bandbreite versorgt wird, dem empfiehlt Bürgermeister Müller, sich umgehend mit der amplus AG in Teisnach in Verbindung zu setzen. Die Sorge, sich dort zu lange binden zu müssen, zerstreut er: Ein späterer Wechsel zum Telekommunikationsanbieter des Landkreises sei problemlos möglich, da neue Verträge nach spätestens zwei Jahren wieder gekündigt werden könnten. (kbr)