Gemeinde
Schönthal lehnt Krematorium ab

Prinzipiell hätte die Anlage durchaus die Befürwortung der Gemeinde finden können – doch der Standort fiel durch.

06.05.2022 | Stand 15.09.2023, 5:35 Uhr
Der Schönthaler Gemeinderat sprach sich gegen den Bau einer Feuerbestattungsanlage aus. −Foto: Franz Bucher

Der Schönthaler Gemeinderat hat sich entschieden: In Schönthal wird es in absehbarer Zukunft keine Feuerbestattungsanlage geben. Mit neun zu drei Stimmen hat das Ratsgremium eine entsprechende Bauvoranfrage des potenziellen Betreibers Christian Killermann, in der Nähe von Kleinschönthal auf der Flurnummer 494 der Gemarkung Öd eine Feuerbestattungsanlage zu errichten, abgelehnt.

Bereits in der vorangegangenen Sitzung war das Bauvorhaben auf der Tagesordnung gestanden. Zu einer Abstimmung war es aber nicht gekommen. Vielmehr war der Punkt auf die Mai-Sitzung vertagt worden. Daraufhin hatte eine Besichtigungsfahrt zur Feuerbestattungsanlage in Hohenburg stattgefunden. Dort wollten sich Gemeinderäte und Bürger Informationen einholen und sich mit dem Betreiber austauschen.

Fast 400 Bürger dagegen

Am Montag dieser Woche war nun eine Unterschriftenliste „Keine Feuerbestattung in Schönthal“ mit 397 Unterschriften bei der Gemeinde abgegeben worden. „Wie die Liste zustande gekommen ist, kann ich nicht beurteilen“, sagte Bürgermeister Ludwig Wallinger in der Sitzung am Donnerstagabend. Zu ihm sei niemand gekommen. Nach seiner Information seien in Hohenburg keine Immissionen festgestellt worden.

Und weiter: „In Hohenburg sind nicht die richtigen Leute befragt worden“, so das Gemeindeoberhaupt. Er erinnerte an eine nichtöffentliche Sitzung, in der sich zehn Ratsmitglieder eine Feuerbestattungsanlage am „Hosnbierl“ vorstellen konnten. Heute müsse endgültig abgestimmt werden. Anschließend hatten die Gemeinderäte Gelegenheit, ihre Beweggründe für eine endgültige Entscheidung darzulegen. Gemeinderat Martin Hupf meinte, dass er nach der Vorstellung von Killermann zum Schluss gekommen sei, dass die Anlage da nicht hinpasse. Nach weiteren Wortmeldungen wurde abgestimmt: Drei Stimmen dafür und neun gab es gegen den Vorbescheid.

Die Errichtung einer PV-Freiflächenanlage „Photovoltaik am Krautbierl“ auf Flurnummer 1184, Gemarkung Schönthal, war weiterer Tagesordnungspunkt, über den der Gemeinderat zu befinden hatte. Wie der Bürgermeister dazu informierte, solle auf besagtem Grundstück nahe der B 22 auf einer Fläche von drei Hektar eine PV-Freiflächenanlage errichtet werden. Der Betreiber sicherte zu, die Kosten für den Flächennutzungsplan und den Bebauungsplan zu übernehmen.

Diskussion über PV-Anlage

Das Grundstück liege geschützt von der Wohnbebauung, so Wallinger. 15 Hektar pro Gemeinde wären für derartige Anlagen zulässig, informierte er. Auch im Landschaftsschutzgebiet sollen solche Flächen zur Verfügung stehen. Die Energie könne vor Ort verbraucht werden. Gemeinderat Josef Scherr meinte, dass es schade sei, Ackerflächen dafür zu opfern. Helmut Dietl sprach sich dafür aus, solche Anlagen zu bauen. Er regte aber an, Fotovoltaikanlagen auf Dächern zu bauen. Auch Wallinger betonte, dass man erneuerbare Energien brauche. Biogasanlagen seien das Schlechteste, was wir haben, meinte er. Mit zwei Gegenstimmen sprach sich der Gemeinderat schließlich für die Zustimmung zum Antrag aus.

Zu beraten hatte der Gemeinderat auch noch über das Vorhaben – Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungs- und Grünordnungsplanes „Solarpark Wullnhof“ mit Änderung des Flächennutzungsplanes zwischen den Ortsteilen Loitendorf und Röhrlhof auf einer Fläche von sieben Hektar. Der Bürgermeister dazu: „Mir gefällt der Standort nicht.“ Der Antragsteller hätte auch noch andere Flächen.

Bürgermeister Ludwig Wallinger schlug vor, den Antrag vorerst nicht weiterzubehandeln und mit dem Besitzer zu reden. Dem Vorschlag stimmten alle zu. (wbx)