Gemeinderat
Schönthal muss seine Kläranlage sanieren

4-Millionen-Projekt soll Ende 2023 abgeschlossen sein. Feuerwehr Steegen-Flischbach braucht eine neue Tragkraftspritze.

22.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:16 Uhr
Die Kläranlage in Schönthal ist 30 Jahre alt und wird ab nächstem Jahr auf Vordermann gebracht. −Foto: Franz Bucher

Eine Mammut-Aufgabe hat die Gemeinde Schönthal in den nächsten zwei Jahren zu bewältigen: die Sanierung der Kläranlage. Vor gut 30 Jahren ging sie in Betrieb. Hinzu kommt die Ableitung von Hiltersried.

Die Ausbaugröße der mechanisch-biologischen Kläranlage besteht aus einer mechanischen Vorreinigung, einem belüfteten Abwasserteich, einem Nachklärbecken und einem Schönungsteich. Ausgelegt ist sie auf 4000 Einwohnerwerte. Das Konzept der Sanierung stellten Kai Christensen und Benedikt Brandstetter (BBI-Ingenieure) in Regensburg dem Gemeinderat vor.

Die Sanierung ist notwendig, da Ende 2022 die wasserrechtliche Erlaubnis zur Einleitung in die Schwarzach erlischt und Antrag auf Verlängerung gestellt werden muss. Zudem können die höheren Anforderungen an die Abwasserreinigung gemäß gesetzlicher Vorgaben nicht mehr erfüllt werden.

Erweiterte Einwohnerwerte

Aufgrund der geplanten Ableitung von Hiltersried nach Schönthal wird die Anlage auf 4400 Einwohnerwerte erweitert. Diese setzen sich zusammen aus 3150 EW-Ist-Belastung Schönthal, 600 EW-Ist-Belastung Hiltersried, 250 EW-Rückbelastung Schlammwasser und 400 EW Zukunftsreserve.

Laut Bedarfsermittlung wurde ein Neubau der biologischen Abwasserreinigung mit zwei Belebungsbecken und einem Nachklärbecken für notwendig erachtet. Zudem werden eine neue Sandfanganlage, eine neue Ablaufmengenmessung und eine Phosphateliminationsanlage wegen der Einleitung in die Schwarzach vor dem Eixendorfer See benötigt.

Nach dem Neubau der Abwasserreinigung wird der belüftete Abwasserteich für die Schlammspeicherung umgebaut. Ein neues Betriebsgebäude und ein Untersuchungslabor sind weitere Schritte. Baubeginn soll im August 2022 sein, Bauabschluss Ende 2023. Die Gesamtkosten betragen rund 4 Millionen Euro. Nach Inbetriebnahme der Abwasseranlage Schönthal folgt der Anschluss der Ableitung Hiltersried. Das Prozedere: Antrag auf wasserrechtliche Genehmigung, Elektro- und Tragwerksplanung, Antrag auf Baugenehmigung, Ausschreibung im April 2022, Vergabe im Juni 2022.

Bürgermeister Ludwig Wallinger betonte: „Hier ist keine überzogene Planung gemacht worden. Es soll das gemacht werden, was gemacht werden muss.“ Wichtig sei eine Ertüchtigung auf neuestem Stand. Der Gemeinde liege eine solide Planung vor.

Bei einer Übung zur Leistungsprüfung geriet die Tragkraftspritze der Feuerwehr Steegen-Flischbach in Brand. Sie muss neu angeschafft werden. Die FFW-Führung entschied sich für eine Tragkraftspritze der Firma Ziegler PFPN 10-1000. Nach Rücksprache mit Kreisbrandrat Michael Stahl gibt es einen Staatszuschuss von 4700 Euro. Ein Fachbüro ist für die Ausschreibung nicht nötig, da der Auftragswert unter 30 000 Euro liegt.

Die Finanzierung

Wallinger erläuterte die Finanzierung: Anschaffungspreis 15 000 Euro, Zuschuss 4500 Euro, zusätzliche Förderung 200 Euro, Beteiligung der FFW Steegen-Flischbach 1500 Euro, Gemeindeanteil 8800 Euro. Mit einer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat die Anschaffung und die Aufnahme in den Haushaltsplan 20222.

Die Klärschlammentsorgung bereitet den Kommunen Probleme. Durch die Belastung mit Schwermetallen und anderen giftigen Stoffen darf der Schlamm nicht mehr auf Felder und Wiesen aufgebracht werden. Der Landkreis Cham initiierte eine Bündelausschreibung bezüglich der Verwertung. Für die Klärschlammentwässerung muss die Gemeinde sorgen. Hierbei wird der Klärschlamm durch eine Firma gepresst und das Presswasser wieder in die Kläranlage zurückgeführt. Der gepresste Klärschlamm wird dann über eine Firma entsorgt. Die Kosten für die Gemeinde belaufen sich auf 975 Euro. (wbx)