Die Lektüre „Ruhestand für Einsteiger“ hat der scheidende Schulamtsdirektor Karl Utz von seinen beiden Töchtern geschenkt bekommen. Dass es dem Optimisten Utz im Ruhestand nicht langweilig werden wird, hat er am Dienstagnachmittag des Öfteren betont. In einer Feierstunde im kleinen Rahmen wurde er von Landrat Franz Löffler, Vertretern der Schulfamilie und dem Bereichsleiter der Schulabteilung der Regierung der Oberpfalz, Thomas Unger, offiziell verabschiedet.
„Es ist Zeit zu gehen, es reicht“, meinte Utz lachend und fügte hinzu, dass er am Vormittag noch wandern gewesen sei. Es gebe schließlich auch ein Leben nach dem Beruf. Und auf dieses Leben freut sich der „ehemalige Bauernbub“. Dazu gehört in erster Linie seine Ehefrau, die beiden Töchter mit den Enkeln Max, Lisa, Lena und Johannes. Und dazu gehört auch besonders die Werkstatt des zukünftigen Ruheständlers. Bevor die Feierstunde begann, erzählte er mit Begeisterung davon, dass man fast neugierig darauf wurde, was er da so alles macht in seiner Werkstatt.
Mit dem Lied „Time so say goodbye“ machte ihm die Schulband der Mittelschule eine Freude. „Dieses Lied hab’ ich mir gewünscht“, sagte er. Rektor Johann Pongratz eröffnete die Feierstunde mit einer Erinnerung daran, wie sich er und Utz zum ersten Mal begegnet sind und welche Gemeinsamkeiten sie haben. Dass vor allem die Praxis an Mittelschulen ein besonderes Anliegen für Utz waren, betonte er.
„Wenn ich Karl Utz heute vor mir sehe, jung geblieben und vital, da kann ich nicht glauben, dass er in den Ruhestand treten wird“, sagte Bereichsleiter Thomas Unger. Er gab einen Rückblick auf den beruflichen Lebensweg von Utz. Ihn habe schon sehr früh ein Streben nach Weiterentwicklung und -qualifizierung im Beruf ausgezeichnet, so Unger. Unter anderem wurde er zum Seminarrektor ernannt. Die ihm im Rahmen der Ausbildung anvertrauten jungen Menschen fachlich und persönlich zu fördern, war ihm stets ein Anliegen.
Utz war nie Anhänger eines Optimierungswahns, vielmehr waren für ihn eine wertschätzende Beziehungskultur und ein sinnstiftendes Lernen tragende Säulen eines guten Unterrichts. 2005 wurde er an die Regierung der Oberpfalz teilabgeordnet, um bei der Koordination des Ganztags mitzuwirken. 2010 wechselte er in die Schulaufsicht und wurde im September 2010 als Referent beim Sachgebiet „Volksschulen-Personal/Organisation“ abgeordnet, bevor er dann 2011 zum Regierungsschulrat ernannt wurde und 2013 in das Amt eines Regierungsschulrats überging. Überall zeichnete ihn vor allem seine Ruhe und Unaufgeregtheit aus.
Geräuschlos, gewissenhaft und bedacht bezeichnete Unger seine Arbeitsweise. 2015 wurde er zum Schulamtsdirektor ernannt und schließlich im Januar 2016 zum Fachlichen Leiter bestellt. Auch Landrat Franz Löffler, Rektor Günter Kaniber und Josef Messerer sowie sein Nachfolger Rudolf Hofmann bescheinigten Utz, dass bei ihm immer der Mensch im Mittelpunkt gestanden sei.
Ein starkes Team, auf das sich Utz immer verlassen konnte (v. li.): Sylvia Drexler, Edith Gebhard, Christa Dietl, Michael Bierlmeier, Martina Schneider -Foto: Claudia Peinelt
Das Porträt, das von den Chamer Grundschülern gemalt worden ist. -Foto: Claudia Peinelt
Thomas Unger (r.), Bereichsleiter der Schulabteilung der Regierung der Oberpfalz, überreichte die Urkunde zum Abschied von Karl Utz. -Foto: Claudia Peinelt
