Kommune Sechs Bau-Varianten für mehr Platz im Hort
Gemeinderat Arnbruck diskutierte mit Blick auf die Kosten alle Möglichkeiten. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen.

Arnbruck.Wie in der Gemeinderatssitzung angekündigt, ließ Bürgermeisterin Angelika Leitermann Stefan Sterl vom Ingenieurkontor BLWS Bodenmais insgesamt sechs bisher denkbare Varianten für die Beschaffung der dringend notwendigen zusätzlichen Räume für den Kindergarten im Detail darstellen. Dabei wurden auch die zu erwartenden Kosten genannt.
Die Baukosten für die Kindertagesstätten, so Leitermann, seien seit dem Bau 1988 enorm gestiegen: von einst 572 930 auf 1,6 Millionen DM (Erweiterung 1996); der Umbau der Kindergartengruppe in die Kinderkrippe 2013 habe schon 230 822 Euro gekostet. Derzeit müsse man mit 1 bis 1,5 Millionen Euro für eine Gruppe rechnen. Waren es 2017 noch 118 433 Euro, stiegen die Aufwandskosten auf 149 979 Euro 2021 für den jährlichen Betrieb.
Prüfung der Durchführbarkeit
Weil die Katholische Pfarrkirchenstiftung Träger des Kindergartens ist, muss die zu realisierende Variante auf bauliche Durchführbarkeit und finanzielle Beteiligung von Pfarrkirchenstiftung, Bischöflicher Finanzkammer, Freistaat Bayern und Gemeinde Arnbruck geprüft werden.
Variante 1 nennt eine Aufstockung auf den jetzigen Kindergarten auf dem Grundstück der Pfarrkirchenstiftung mit erheblichen Störungen des Kindergartenbetriebs in der Bauzeit; Gesamtkosten 3,1 Millionen Euro, davon 2 Millionen Euro förderfähig, Kirche 1023 000 Euro, Eigenanteil der Gemeinde 613 800 Euro. Variante 2, ein Anbau an den Kindergarten Richtung Osten, setzt einen Grunderwerb voraus, der nicht gesichert ist, und würde 2,9 Millionen Euro plus Grunderwerb kosten. Variante 3 wäre ein Neubau, der südlich an den Bau von 1996 anschlösse und auf Kirchenstiftungsgrund liegt; Gesamtkosten 3,1 Millionen Euro, davon 2,046 Millionen förderfähig, Zuwendung des Freistaats 1,432 Millionen und der Kirche von 1,023 Millionen Euro, Eigenanteil der Gemeinde von 613 800 Euro.
Für die Kirchenverwaltung sei diese Variante die einzig sinnvolle Lösung, so Kirchenpfleger Anton Kufner. Diese Meinung teilte die Kirchenverwaltung auch in einem Brief an den Gemeinderat mit; ebenso ist hier eine Zuwendung der Kirche von 33 Prozent zugesagt worden, auf der die Berechnungen der Gemeinde fußen.
Die Variante 4 würde einen Verbindungsbau zum Rathaus, der Umwidmung des früheren Leseraums (jetzt Tourist-Info, IT-Betreuer) in Gruppenräume und zweigeschossiger Anbau in Richtung Süden auf Gemeindegrundstück vorschlagen. Gesamtkosten 2,7 Millionen Euro, Abwicklung durch die Gemeinde mit einem Eigenanteil von 378 000 Euro, bei einer Beteiligung der Kirche mit 432 000 Euro oder einem Eigenanteil für die Gemeinde ohne Zuwendung der Kirche von 567 000 Euro.
Variante 5
Variante 5 mit Gesamtkosten von 930000 Euro sieht einen Verbindungsbau mit einem Teilumbau im Rathaus (Leseraum) vor und würde später Variante 4 und 6 zulassen. Diese Variante wäre ein Zwischenschritt und würde den dringlichsten kurzfristigen Bedarf sicherstellen. Hier ist mit einem Eigenanteil der Gemeinde von 279 000 Euro zu rechnen. Variante 6 würde mit einem Verbindungsbau zum Rathaus und dem Umbau des Erdgeschosses im jetzigen Rathaus den Platzbedarf der Kita decken. Die Aufwendungen für den Kindergartenbereich würden ohne Zuwendung der Kirche 273 000 Euro betragen; bei einer Beteiligung der Kirche an dieser Variante läge der Gemeindeanteil bei 182 000, Kirchenanteil 208 000 Euro, insgesamt 390 000 Euro (Kirche und Gemeinde); Gesamt-Eigenanteil der Variante 6 inklusive Rathaus in der Ortsmitte 1,4 Millionen Euro bei entsprechender Förderung. Kirchenpfleger Anton Kufner sagte die finanzielle Beteiligung der Kirche nur für den Fall zu, dass die Erweiterung auf kirchlichem Grund stattfinde. Ein Beschluss fiel noch nicht. (kll)
Hintergrund
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Neubau:
Stefan Sterl vom Ingenieurkontor BLWS sprach bei einem Neubau von einer Bauzeit von eineinhalb Jahren.
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Umbau:
In kürzerer Zeit seien Umbauten zu schaffen.
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