Einweihung
Segen für das neue Ärztehaus

Am 1. April nimmt die Hausärztliche Versorgung Michelsneukirchen ihren Betrieb auf. Die Bauzeit war rekordverdächtig.

28.03.2021 | Stand 16.09.2023, 3:48 Uhr
Coronabedingt ein feierlicher Akt im kleinen und kurzen Rahmen (v.li.): MdB Karl Holmeier, Bürgermeister Christian Raab, Ärztin Nicola Prommersberger, das Investorenehepaar Berta und Helmut Müller sowie Seelsorger Martin Schöpf −Foto: cls/cls

Einen großartigen Lichtblick in aktuell nicht einfachen Pandemiezeiten stellt die neue Hausärztliche Versorgung Michelsneukirchen (HVM) an der Hauptstraße durch Nicola Prommersberger und ihr Team dar. Am 1. April wird der Betrieb aufgenommen, am Samstag erhielten die Räume im Ärztehaus den kirchlichen Segen.

Im kleinen und kurzen Rahmen wurde der feierliche Akt vorgenommen. Nicola Prommersberger, Fachärztin für Innere Medizin, richtete zunächst eine Anerkennung an Geschäftsführer Helmut Müller von der gleichnamigen Müller Immobilien GmbH aus Weiding-Döbersing mit seiner Mannschaft: „Nur dank euch war es möglich, dass nach einer Rekordbauzeit die Praxis nun steht“. Die Wünsche und Ideen der Ärztin konnten bei der Bauausführung 1:1 umgesetzt werden, „auch das ist alles andere als normal“. Und nicht zuletzt wird mit der geplanten Eröffnung zum 1. April nun eine Punktladung erzielt.

Unterstützung von allen Seiten

Nicola Prommersberger konnte auf viele weitere tolle Menschen vertrauen, „unglaubliche Unterstützung habe ich von meinem Praxisteam erhalten“. Nicht vergessen wissen wollte die künftige Hausärztin die Gemeinde Michelsneukirchen, sowohl mit dem derzeitigen Bürgermeister Christian Raab an der Spitze als auch mit dessen Vorgänger Gerhard Blab. „Er sorgte mit Helmut Müller noch für die Planung und Umsetzung“. Gerhard Blab hat mit seinem Betrieb nicht nur die Elektroinstallation vorgenommen, „er war auch eine riesengroße Hilfe als Bauleiter und Hausmeister“. Abschließend verwies Nicola Prommersberger auf die Top-Ausstattung in der Praxis, „alle medizinischen Geräte sind nagelneu und technisch auf dem neuesten Stand“. Darüber hinaus wird der Praxisalltag papierlos über die Bühne gehen, aufgrund von neuester digitaler Computer-Software. „Ich freue mich auf viele Menschen und Patienten und hoffe, dass die Praxis gut angenommen wird“, so Nicola Prommersberger abschließend.

„Es ist mir eine große Freude, für das neue Ärztehaus den kirchlichen Segen zu erbitten“, betonte Pfarrer Martin Schöpf zunächst. Dies sei heute keine Selbstverständlichkeit mehr, leider werde er als Seelsorger kaum mehr um eine Segnung für neue Gebäude oder Eigenheime gebeten. Nach einer Schriftlesung und Gebeten segnete Pfarrer Schöpf sowohl die neuen Praxisräumlichkeiten als auch das von den Schwiegereltern zur Eröffnung zur Verfügung gestellte Kreuz. „Hut ab für diesen unternehmerischen Mut, gutes Gelingen und viel Erfolg sowie Gottes reichen Segen für die Praxis“.

„Nur neun Monate vom Spatenstich bis zur Vollendung“, auch Bürgermeister Christian Raab zeigte sich vom Bau in Rekordzeit beeindruckt. Für die Bürger von Michelsneukirchen und Umgebung sei die zusätzliche hausärztliche Versorgung eine große Bereicherung. „Das ist ein sehr, sehr guter Tag für Michelsneukirchen, welche Gemeinde dieser Größe hat schon zwei Arztpraxen vor Ort“. Auch der Vorbesitzer dieses ehemaligen Schmied-Anwesens wäre wohl sehr glücklich gewesen über die Entwicklung des Areals. Ein großes Kompliment zollte das Gemeindeoberhaupt dem Investor Helmut Müller. „Er ist für uns ein sehr verlässlicher Partner und hat nicht die billigste, sondern die beste Lösung für Michelsneukirchen umgesetzt“. Neben einer Blumenschale überreichte Raab an Nicola Prommersberger eine „Feierabenduhr“, „denn das Praxisteam wird über das normale Maß gefordert werden und dabei dürfen trotzdem die Familien daheim nicht zurückbleiben“. Auch Raab wünschte alles Gute, „und dass den Kranken bestmöglich geholfen werden kann“.

Auch auf die Familie achten

MdB Karl Holmeier übermittelte die Glückwünsche zum Neubau und „zu dieser tollen, zeitgemäßen Praxis“. Als vorbildlich bezeichnete Holmeier den separaten Infektraum mit eigenem Zugang. Damit ist es möglich, etwa aktuell Covid 19-Betroffene von den anderen Patienten zu isolieren. MdB Holmeier begrüßt die schon baldige Impfmöglichkeit in den Praxen, „mit dieser wichtigen Unterstützung durch die Hausärzte sollten wir bis Ende August alle durchgeimpft und die Herdenimmunität erreicht haben“. Es sei verständlich, dass derzeit coronabedingt einigen die Nerven durchgehen, doch Holmeier zeigte sich optimistisch: „Wir werden diese Krise bewältigen“.

Altbürgermeister Gerhard Blab konnte es selbst kaum glauben: „Letztes Jahr um diese Zeit stand hier an der Hauptstraße noch das alte Schmied-Anwesen“. Großes Kompliment zollte Blab an die Adresse von Helmut und Berta Müller, „es ist ein Glück, solche Investoren zu haben“. Armin Prommersberger, Ehegatte der neuen Hausärztin, war in seiner Funktion als 2. Bürgermeister und Inklusionsbotschafter der Kommune noch eine Anmerkung ganz wichtig: „Es ist keine Selbstverständlichkeit, so wie Helmut Müller im Landkreis Cham ein offenes Ohr für die Menschen mit Behinderung zu haben“. Und Armin Prommersberger hat hier schon weitere Ideen im Kopf, „Helmut Müller wäre auch hier genau der richtige Ansprechpartner“.

Zunächst wird Müller in Michelsneukirchen sein zweites Projekt vollenden, einen Neubau für betreutes, seniorengerechtes Wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ärztehaus. Müller sieht hier einen zweiten Meilenstein vor Ort, die Fertigstellung dürfte im Laufe des kommenden Jahres realisiert werden. Im Ärztehaus sind noch vier Wohnungen integriert, sie werden spätestens zum 1. Juli bezugsfertig sein. „Wir wurden sehr gut aufgenommen hier“, so Helmut Müller mit Verweis auf seinen Sohn, der vor Ort Wurzeln geschlagen hat. (cls)