Feuerwehr im Landkreis Cham
Segen für den neuen Logistikwagen in Neukirchen beim Heiligen Blut

03.08.2022 | Stand 15.09.2023, 4:11 Uhr
Pfarrer Georg Englmeier segnete den neuen Gerätewagen Logistik der Feuerwehr Neukirchen b. Hl. Blut. −Foto: Fotos: Helga Brandl

Kaiserwetter bescherte der FFW in Neukirchen b. Hl. Blut (Landkreis Cham) einen unvergesslichen Festtag zur Segnung des Gerätewagens Logistik samt Stellplatzerweiterung beim Feuerwehrzentrum.

Pfarrer Georg Englmeier zelebrierte im neuen Anbau den Gottesdienst, dem zahlreiche Festbesucher und Ehrengäste beiwohnten, und den der Rittsteiger Dreig’sang musikalisch umrahmte. Mitglieder der Jugendfeuerwehr übernahmen die Lektorendienste.

Der Priester interpretierte die Botschaft des Evangeliums mit einem Vergleich: „Wir müssen weg vom Spiegel der Selbstbeschau hin zum Fenster mit Durchblick zu Gott und den Geschöpfen - dazu gehört auch, anderen zu helfen. So wird der Blick bei der Feuerwehr auf jene gelenkt, die Hilfe bei Bränden oder Unfällen brauchen.“

Blick zurück

Englmeier segnete die Halle und das neue Einsatzfahrzeug, das die Einsatzkräfte befähigt, zu retten, zu löschen und zu bergen. Peter Staudacher dankte den Helfern und lobte den Einsatzwillen der Mannschaft. Kommandant Bernhard Bachl blendete auf die zwei notwendigen Maßnahmen zurück. In Absprache mit Gemeinde und Landkreis-Feuerwehrführung wurde der Gerätewagen Logistik 1 angeschafft, der, mit diversen Rollcontainern ausgestattet, regional und überregional einsetzbar ist und eine kombinierte Nutzung für Brandeinsätze und Technische Hilfeleistung ermöglicht. Das Fahrzeug verfügt über Staffelkabine und Allradantrieb. Das Iveco-Fahrgestell trägt einen Kofferaufbau der Firma Glück mit zwei Geräteräumen. Im Aufbau befinden sich Akkurettungsschere und Spreizer, Defibrillator und Stromerzeuger.

Aufgrund der mobilen Löschanlage und der Größe des GWL1 kann das Logistikfahrzeug auch bei Wald- und Vegetationsbränden eingesetzt werden. Die Gesamtkosten von 174925 Euro setzen sich aus Zuschüssen von Staat und Landkreis, einer Beteiligung der Feuerwehr Neukirchen von 25000 Euro und dem Eigenanteil der Kommune von 104565 Euro zusammen.

Seit 2020 liefen die Vorgespräche für die Stellplatzerweiterung mit Lagermöglichkeiten. Das Projekt „Anbau FWZ“ wurde mit 2053 Stunden in Eigenregie von den Aktiven und Mitgliedern an 112 Arbeitstagen erstellt. Durch den enormen Fleiß der Feuerwehrleute konnten die Baukosten von 128000 Euro um 70000 Euro gesenkt und dadurch das gemeindliche Budget – auf 30000 Euro gedeckelt - eingehalten werden.

Dank für Unterstützung

Der Dank galt neben der Mannschaft allen Spendern und Firmen, die durch Sonderkonditionen mit zur Umsetzung beigetragen, sowie dem Bürgermeister samt Marktrat für die Unterstützung. „Ich bin mega-stolz auf das, was geschaffen wurde, vor allem auf die Menschen, die dahinterstehen“, so Kommandant Bachl.

„Seit 155 Jahren kann sich die Bevölkerung auf die Neukirchner Feuerwehr verlassen“, konstatierte Bürgermeister Markus Müller und lobte nicht nur deren Einsatz beim Löschen, Retten und Schützen, sie mache sich auch Gedanken über die Zukunft. Was hier geschaffen wurde, sei absolut zeitgerecht für die Sicherheit der Bevölkerung. So sei neben der Fahrzeug-Beschaffung und dem Anbau auch die Energieautarkie durch die Photovoltaikanlage auf dem Dach des FW-Zentrums mit Stromspeicher erwähnenswert. In Vertretung des Landrats überreichte Müller an Kommandant Bernhard Bachl einen Rosenkranz und den Fahrzeugschlüssel.

Angesichts des beeindruckenden Festgottesdienstes bekundete Kreisbrandrat Michael Stahl: „Kirche und Feuerwehr gehören zusammen und sind gelebte Wertschätzung.“ Vom hl. Florian, dem Schutzpatron der Feuerwehren, leiteten sich auch die üblichen Funkrufnamen der Fahrzeuge ab: mit „Florian Neukirchen 55/1“ sei das Thema Logistik abgedeckt. Stahl: „Wenn wir den Blick durch das Fenster richten, ist alles im Fluss, jedoch gilt es in Anbetracht von Klimawandel und Energiewende, sich auch als Feuerwehr gut vorzubereiten. Feuerwehr ist nicht nur eine Aufgabe von Wenigen, sondern Gesellschaftsaufgabe, die uns fordert. Das neue Logistikfahrzeug ist in Neukirchen gut stationiert und wird seine Dienste erfüllen.“

Respekt zollte er allen Kameraden, die neben Beruf und Familie ihre Freizeit opferten, um sich bei den Beschaffungsmaßnahmen „Fahrzeug und Anbau“ einzubringen. Erstmals überreichte KBR Stahl eine Christophorus-Medaille des Kreisfeuerwehrverbandes, die die Fahrer begleiten und vor Gefahren schützen soll.

Heizten am Samstag die Musiker von Grenzfeuer die Stimmung im Festzelt an, sorgte Erwin Breu am Sonntag für die musikalische Unterhaltung, während die Gäste dem Tag der offenen Tür im Feuerwehrzentrum nachkamen oder Kaffee und Kuchen und kulinarische Schmankerl genossen.

− kbr