Projekt
Segen für die Urnenanlagen

Bei einer feierlichen Andacht wurde der neu gestaltete Friedhof in Dalking seiner Bestimmung übergeben.

10.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:56 Uhr
Andreas Engl
Mit Gebeten, Weihwasser und Fürbitten übergab Pfarrer Franz Merl die Urnengrabanlagen und das neu gestaltete Umfeld offiziell ihrer Bestimmung. −Foto: Andreas Engl/Andreas Engl

Seit Jahren befasst sich die Gemeinde Weiding mit dem letzten irdischen Weg der Bürger. Nicht nur der Zahn der Zeit nagte an den beiden über 60 Jahre alten Friedhöfen in Weiding und Dalking, man stellte sich auch dem Trend zur Urnenbestattung. Nach umfangreichen Tiefbauarbeiten im Weidinger Gottesacker 2020 erfuhr heuer auch die Dalkinger Anlage eine Veränderung, vor allem durch die Urnenanlagen.

Der nordöstliche Bereich, bisher ein Lagerplatz, wurde neu gestaltet. Neben den Urnenerdgräbern in Form von Bodenplatten und Stelen entstanden auch ein Urnenbaum, neue Pflasterflächen und Pflanzstreifen. Maßgefertigte Eingangstore im Süden und Norden, eine dritte Wasserstelle und erstmals eine Beleuchtung verleihen nun dem Friedhof an der Pfarrer-Lukas-Straße einen neuen Charakter. Geplant wurde die Anlage von Elke Amberger aus Weiding.

Bei mildem Herbstwetter fand am Freitag die feierliche Friedhofsweihe statt., mit dabei Vertreter von Gemeinderat, Pfarrgemeinderat, Kirchenverwaltung und pfarrlichen Vereinen. Bürgermeister Daniel Paul stand die Freude ins Gesicht geschrieben, dass die Verantwortlichen von Gemeinde und Pfarrei mit ihrer Teilnahme die Wertschätzung für den Dalkinger Gottesacker und die Toten zum Ausdruck brächten. Einen besonderen Part nahm der Kirchenchor um Hans Ascherl ein. Eigens für diesen Abend hatte die Singgruppe Lieder vorbereitet. Pfarrer Franz Merl gestaltete die Andacht mit Totengedenken und Segnung der Urnengräber. Gemeindereferentin Silvia Fuchs und Andreas Engl lasen Texte zu Tod und Auferstehung.

„Aufwertung des Friedhofs“

Merl dankte der Gemeinde für die „Aufwertung des Friedhofs“. Viel Geld habe die Kommune in die Hand genommen, um die Friedhöfe in Weiding und Dalking zu echten Aushängeschildern zu machen. Mit Weihwasser besprengte er das neue Areal, mit Segensgebeten und Fürbitten wurden die neuen Grabanlagen ihrer Bestimmung übergeben. Die Pfarrgemeinde stimmte mit dem Kirchenchor in das Lied „Segne du, Maria“ ein.

Bürgermeister Paul ließ die Baumaßnahme in Dalking Revue passieren. Vieles sei hier geschehen, alles habe der Bauhof in Eigenregie erledigt. „Das ging oftmals an die Belastungsgrenze, doch die Gemeinde konnte sich hier viel Geld sparen“, sagte er. „Die Gemeindearbeiter haben es zweifelsfrei besser gemacht als jede Baufirma“, lobte Paul das Engagement der Truppe um Kapo Manfred Stauner.

Die Friedhofsbesucher konnten sich seit Wochen vom Fortschritt der Arbeiten ein Bild machen. In der Hauptsache sei der Gemeinderat der vorigen Wahlperiode mit der Neugestaltung der beiden Friedhöfe betraut gewesen.

Für Dalking wurde der Entwurf im neuen Ratsgremium überarbeitet und angepasst. So konnte der Bauhof im Frühjahr mit den Arbeiten beginnen, begleitet von Planerin Elke Amberger. 70 000 Euro investierte die Gemeinde, nicht eingerechnet die mehr als 1000 Bauhof-Stunden.

Solche Maßnahmen und auch der spätere Unterhalt bräuchten jedoch zusätzliche ehrenamtliche Hände. „Die gibt es in der Gemeinde Weiding Gott sei Dank“, freute sich Paul. So gab es einen Dankesreigen für fleißige Pfarrangehörige. Fritz Rohrmüller schreinerte unentgeltlich die Bankauflagen für die Sitzwürfel; Rosa und Xaver Schlecht sind seit Jahren für die Pflege des Friedhofskreuzes zuständig. „Das alles geschieht ohne einen Euro Entschädigung“, so der Bürgermeister.

Neuer Weihwasserkessel

Auch ein neuer tragbarer Weihwasserkessel wurde vom Ehepaar Schlecht gespendet. Worte des Dankes gab es auch für Erika Schwägerl. Die Bepflanzung an der Berghangstraße im Bereich des Leichenhauses trägt ihre Handschrift und ist jahrein, jahraus ein würdiger Anblick. „Auch dieser Einsatz ist keineswegs selbstverständlich“, so Paul.

Ein großer Wunsch stand zum Schluss der Feierlichkeit über allem. Der Bürgermeister bat darum, dass dieser Friedhof mit Würde besucht werde und der Herrgott seine schützende Hand über dem Gottesacker halten möge, um ihn vor Vandalismus zu bewahren. (fea)