Ehrung Seit 15 Jahren bei der Sicherheitswacht
„Sie sind als Bindeglied zwischen Bürgern und Polizei ein Gewinn für die öffentliche Sicherheit“, sagte Polizeichef Windmaißer.

Cham.„Hinschauen statt wegschauen!“: So hat das Motto gelautet, als im Jahr 1998 in Cham die Sicherheitswacht ins Leben gerufen wurde. Der damalige Bürgermeister Leo Hackenspiel setzte sich dafür ein. Cham war damals eine der ersten Städte in Bayern, die eine Sicherheitswacht, bestehend aus acht Personen, erhielten. Für 15-jährige Zugehörigkeit wurden kürzlich in Anwesenheit von Bürgermeister Martin Stoiber und seinem Stellvertreter Walter Dendorfer von der Polizei Anna-Maria Amann, Monika Plötz und Johannes Kurth geehrt. Sie erhielten eine Ehrenurkunde von Innenminister Dr. Joachim Herrmann.
Der Leiter der Chamer Polizeiinspektion, Alfons Windmaißer, und sein Stellvertreter Marco Müller übernahmen die Ehrung. „Sie sind als unverzichtbares Bindeglied zwischen Bürgern und Polizei nicht erst seit der Corona-Krise ein Gewinn für die öffentliche Sicherheit“, sagte Windmaißer. Seit über 2o Jahren sei die Sicherheitswacht in der Kreisstadt ein verlässlicher und vertrauter Partner. Ihre Mitglieder haben unter anderem geholfen, Straftaten aufzuklären, Streitigkeiten zu schlichten, vermisste oder hilflose Personen aufzufinden oder haben einfach nur ratsuchenden Menschen zur Seite gestanden. Zudem sei die Sicherheitswacht gerade in dieser Zeit ein „wertvoller Mitstreiter bei der Überwachung der Infektionsschutz-Vorschriften“. Sie stehe Bürgern bei Fragen zu Infektionsschutzbestimmungen mit Rat und Tat zur Seite, spreche Maskenverweigerer an und bestreife öffentliche Plätze sowie Park- und Grünanlagen zur Verhinderung von ausufernden Feierlichkeiten und Menschenansammlungen. Die Sicherheitswacht-Mitglieder sind in Zweier-Teams auf Streife und haben ein Funkgerät dabei, über das sie mit der Polizeiinspektion verbunden sind. Die Angehörigen der Sicherheitswacht, sagte der Polizeichef, seien keine Rambos oder Hilfspolizisten, sondern einfach nur Bürger mit Zivilcourage, die ehrenamtlich zu einem Stück Sicherheit beitrügen. Sie überwachen zu unterschiedlichen Zeiten neuralgische Punkte vor allem in der Innenstadt und tragen zu einem Stück Sicherheit mit bei.
In Gesprächen versuchen sie, zu erfahren, wo „die Mitmenschen der Schuh drückt“. Ihre Befugnisse reichen von Befragungen und der Feststellung der Identität über Platzverweise bis hin zum Festhalten von Straftätern, bis die Polizei eintrifft, sollte es notwendig sein. Die Sicherheitswacht ist an ihrer blauen Kleidung erkennbar und ist mit Funkgerät, Tränengas und Taschenlampe ausgerüstet.
Dankesworte für die ehrenamtliche Arbeit aller acht Mitglieder in Cham hatte auch Bürgermeister Martin Stoiber parat. Er zeigte sich zufrieden mit deren Einsatz und bat sie, das Engagement nicht aufzugeben und auch „in diesen schwierigen Zeiten den Bürgerinnen und Bürgern ein Vorbild für Gemeinschaft und Zusammenhalt zu sein“.
Sein Stellvertreter Walter Dendorfer sprach aus seiner Erfahrung als Polizeibeamter. Er befand, dass es wichtig sei, dass mit der Sicherheitswacht auch Präsenz gezeigt werde. Der Erfolg der Sicherheitswacht sei deshalb nicht messbar und hoch genug einzuschätzen. Allein durch Prävention könne viel verhindert werden. Er stellte auch heraus, dass der Bürger das Gespräch mit der Sicherheitswacht oft leichter suche als mit einem Polizeibeamten. Die Sicherheitswacht sei auch oftmals Ansprechpartner für Gäste, die eine Straße oder ein Geschäft suchen. (cft)
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