Feuerwehr
Sichtschutz gewährt Schutz vor Gaffern

Mobile Wände ermöglichen bei Unfällen und dergleichen ungestörte Arbeit.

03.01.2022 | Stand 15.09.2023, 22:02 Uhr
Karl Pfeilschifter
Sie freuen sich über die Sichtschutzwände: Feuerwehrführungskräfte und Kommandanten. −Foto: Karl Pfeilschifter

Ob Feuerwehr oder Rettungsdienst, bei einem Einsatz zählt meist jede Sekunde. Allerdings kommt es immer häufiger vor, dass Schaulustige Einsätze mit ihren mobilen Geräten dokumentieren , eine Unsitte, die mehr um sich greift. Dadurch behindern sie nicht nur die Arbeit der Retter, sondern verletzen auch die Intimsphäre der Verunglückten.

Abhilfe schafft eine in kürzester Zeit aufbaubare Sichtschutzwand der Feuerwehr. Kurz vor Jahreswechsel überreichte Kreisbrandinspektor Marco Greil in Anwesenheit der Kreisbrandmeister Anton Bierl, Hans Hochmuth, Thomas Wittmann und Hermann Schwarzfischer an die Vertreter der Freiwilligen Feuerwehren Altenmarkt, Pemfling und Weiding je einen Sichtschutz. Bei der Wehr in Traitsching ist ein solcher bereits seit dem Herbst stationiert. Der Landkreis schaffte im Herbst für jeden der fünf Inspektionsbereiche einen Sichtschutz an. Die restlichen drei wurden nun vom Förderverein des Inspektionsbereiches aus dem Erlös der Altkleidersammlung angeschafft und an die Wehren übergeben. Für den Einsatz auf den Straßen oder im offenen Gelände sind die Schutzwände gedacht. Eine Person reicht aus, um die mobile Sichtschutzwand der Feuerwehr sekundenschnell und mit nur wenigen Handgriffen gegen Gaffer aufzustellen.

Mit extrastabilen Reißverschluss-Anschlüssen lässt sich der 1,8 Meter hohe Sichtschutz von sieben Meter auf eine beliebige Länge erweitern. Und ebenso schnell, wie die Sichtschutzwand aufgebaut wurde, ist sie auch wieder abgebaut und platzsparend in der Transporttasche verstaut. Die Vorteile liegen auf der Hand, denn passendes Zubehör sorgt dafür, dass die Sichtschutzwand an jedem Ort und bei jedem Wetter aufgestellt werden kann.

Die Gerätschaft kann platzsparend dank kompakter Transporttasche aufbewahrt werden und ist einfach in der Handhabung. Eine Schulung ist nicht nötig. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Sichtschutz beliebig erweiterbar ist und leicht gereinigt werden könne.

Für den Aufbau der Sichtschutzwand wird nur eine Person benötigt. In circa 45 Sekunden lässt sich der Sichtschutz mit wenigen Handgriffen aufstellen. Der Aufbauprozess ist so einfach und intuitiv, dass keine langwierige und komplizierte Einweisung notwendig ist. Die praktischen Fiberglas-Verstrebungen geben der Sichtschutzwand per Schnellspann-Aluminium-Kugelgelenke direkt innere Stabilität.

Nach dem Einsatz lässt sich die Leichtbauwand schnell wieder in die Transporttasche einpacken. Derartige Sichtschutzwände sind schon länger bei Verkehrsunfällen oder sonstigen Hilfeleistungseinsätzen landesweit im Einsatz. Bislang mussten Feuerwehrkräfte oft Decken verwenden, um Verletzte oder Opfer vor Schaulustigen zu schützen. Nun stehen im Inspektionsbereich Cham vier mobile Sichtschutzwände gegen Gaffer bereit. (cft)