Menschen
Sie illustriert für Red Bull und die GEO

Claudia Meitert aus Chamerau begann das Zeichnen bei Oma. Heute sind ihre Arbeiten bei Top-Firmen und Medien gefragt.

31.08.2018 | Stand 16.09.2023, 6:03 Uhr

Die Chamerauerin Claudia Meitert ist viel in der Welt herumgekommen, lebt heute als selbstständige Illustratorin in Regensburg und stellt zurzeit im Technologiecampus Cham aus.Fotos: Schiedermeier

„Ich kann zeichnen, was ich denke“, sagt Claudia Meitert. Bewundernswert für jemanden wie mich, dessen Kunstlehrer im Gymnasium beim Anblick der Gedanken auf dem Papier gesagt hat: „Da gilt der Wille fürs Werk!“ – Claudia Meitert (40) ist heute in Regensburg selbstständige Illustratorin. Nach Jahren des Studiums, der Auslandsaufenthalte und in Werbeagenturen stellt sie nun im Technologiecampus Cham aus.

Ihre Karriere begann ganz klein: „Meine Oma hat immer mit mir gezeichnet. Es war für mich eigentlich ganz normal für mich, dass ich meine Gedanken mit dem Stift zu Papier brachte. Meistens wurden phantasievolle Tiere daraus.“ Omas und Tanten waren begeistert. Die Eltern, die in zweiter Generation das Bürohaus Meitert in Chamerau betrieben haben, besitzen heute noch ganze Kartons mit Kinderzeichnungen. „Ich habe alles gezeichnet und verarbeitet: Urlaube, alles“, erinnert sich Claudia Meitert.

In der Schulzeit entdeckte sie, dass Kunst durchaus nicht brotlos sein muss. „Die Schulstunden waren schön, haben mich aber nicht wirklich besser gemacht. Aber am Robert-Schuman-Gymnasium habe ich anderen Schülern das Punktekonto aufgebessert, indem sie meine Arbeiten einrichten und ich dafür eine Brotzeit bekam“, erinnert sie sich grinsend.

Einfach alles selber machen

Am Ende dieser Zeit stand eine Bewerbungsmappe, deren Inhalt den Weg zum Studium an der Fachhochschule Nürnberg eröffnete. Die Eltern unterstützten jeden Schritt. Auch die Auslandsaufenthalte bis nach Südamerika. Ihre Erkenntnisse von dort nahm Claudia Meitert mit und brachte sie in ihre Arbeit in verschiedenen Werbeagenturen ein. Und dann kam der Moment, in dem sie so weit war: „Ich habe mich selbstständig gemacht. In Südamerika fanden das alle super. In Deutschland haben sie gesagt: Wieso? Du hast so einen tollen Job. Das hat schon gestimmt, aber ich wollte einfach wieder von Anfang bis zum Ende alles selber machen.“

„Meine Oma hat mit mir gezeichnet. Das waren die Anfänge. Sich über den Stift auszudrücken, war normal für mich.“Claudia Meitert, Illustratorin

Da gehen auch einmal Träume in Erfüllung. „Ich habe immer schon gerne zum Beispiel GEO gelesen. Und dann bekam ich einen Auftrag zum Thema „Life-Work-Balance“ – und als ich aufschlug: Da war ich selber drin!“ Apropos: Wie ist das eigentlich für eine selbstständige Illustratorin mit der Balance zwischen Leben und Arbeit? Funktioniert das? – „In den ersten drei Jahren habe ich ziemlich durchgearbeitet, um mir ein eigenes Profi zu schaffen. Dann musste ich allerdings schon einen Ausgleich finden und auch mal eine Pause bekommen“, sagt die Künstlerin. Immerhin reicht es in der Freizeit zum Reisen und für Laufen, Radfahren und Yoga. „Meist ist es nichts, womit man sich zeitlich festlegen muss. Das würde zu oft ausfallen, wenn ich einen Auftrag hab“, gibt sie zu.

„Schon gescheitert?“ – „Nein!“

Im Schnitt zwei Mal pro Jahr stellt Claudia Meitert aus. So wie ab Samstag im Chamer Technologiecampus. Es gibt aber auch bleibende Werke, die sie schon geschaffen hat. Im Kindergarten Arche Noah zum Beispiel zieren ihre Kunstwerke ganze Wände. Giraffen, Elefanten, alles, was Noah so dabei hatte. Es geht bunt durcheinander im Leben von Claudia Meitert. Und das Beste sagt sie zum Schluss: „Ich habe es keinen Tag lang bereut!“

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