Namenstag
Sie ist eine Helferin in der Not

Um die heilige Katharina rankt sich eine Reihe von Sprüchen. „Kathrein stellt den Tanz ein“ hieß es früher.

22.11.2021 | Stand 15.09.2023, 22:55 Uhr
Jakob Moro
Die heilige Katharina mit dem Wagenrad und dem Schwert – Katharina kam mit dem Schwert um. −Foto: Jakob Moro

Drei Frauen gehören zu den Vierzehn Nothelfern: die heilige Barbara, die heilige Margareta und die heilige Katharina. „Barbara mit dem Turm, Margareta mit dem Wurm, Katharina mit dem Radl – sind die heiligen drei Madl“, so heißt es heute noch im Volksmund. In dieser Woche, am 25. November, haben Katharina, Kathrin, Kathi, Kira, Tina, Katinka, Ina, Kathleen, Kitty, Trina oder Karin ihren Namenstag.

Die heilige Katharina war in früherer Zeit die meist verehrte Heilige. Die Schneiderinnen in Pariser Modehäusern heißen nach ihr „Catherinettes“. Sie ist Patronin der Mädchen, Jungfrauen und Ehefrauen, der Theologen und Gelehrten, der Wagner, Müller, Töpfer, Gerber, Spinner, Seiler, Buchdrucker, Schiffer, Näherinnen, Anwälte und Notare. Wer weiß es noch? „Kathrein stellt den Tanz ein“ – so war es noch in der Jugendzeit unseres Berichterstatters. Bekannt unter Musikern ist auch der Spruch „Kathrein schließt Geig und Bass ein“.

An Kathrein war früher die letzte Möglichkeit im Jahr, zu heiraten („Kathrein spring ma no schnell ei“), denn mit der Hochzeit war auch immer ein Tanz verbunden. „Kathrein stellt das Hüten“ oder „Kathrei tuat d’Henna und d’Schaf rei, der Winter ziagt ein“ hieß es auch. Es war in manchen Gegenden auch der Brauch, die Bienenstöcke an diesem Tag mit Weihwasser zu besprengen, um sie vor Krankheit zu schützen. Auch die letzten Standmärkte fanden statt. Mit dem Kathreintanz am letzten Samstag vor dem 25. November war der letzte Tanz. Der Namenstag der heiligen Katharina war das letzte Heiligenfest vor dem Advent. Der Advent diente, wie die Fastenzeit vor Ostern, als Bußzeit zur Vorbereitung auf Weihnachten. Von Kathrein bis Dreikönig gab es keine Tanzveranstaltungen. Im Volksmund überliefert: „Kathrein stellt den Tanz ein“. Trachten- und Heimatvereine halten sich heute noch an diesen Brauch.

Katharina, eine königliche Prinzessin, war schön, reich und gescheit. Sie stammte aus Alexandrien und vermählte sich schon früh mit dem himmlischen Bräutigam. Unter Kaiser Maximinus wurde Katharina im Jahr 307 enthauptet. Sie wird auf den Bildern zuweilen dargestellt, wie das Jesuskind ihr einen Ring an den Finger steckt, einen doppelten Ring: nämlich den Ring der Jungfräulichkeit, ferner der Doktorring, denn sie war eine weise Jungfrau. Sie wird gelegentlich auch mit einem Buch, das sie in der Hand hält, dargestellt – es soll ihre hohe Begabung darstellen – oder so wie auf dem Fresko in Stamsried: mit dem Rad und dem Schwert, Symbole, mit denen sie auf vielen Bildern zu sehen ist. Das Schwert und das Rad deuten auf den gescheiterten Marterungsversuch mit dem Rad hin. (rjm)