Ehrenamt Sie spricht für fast ein Viertel aller
Der Bericht der Behindertenbeauftragten Melanie Kurzendorfer traf auf positives Feedback im Stadtrat.

Waldmünchen.Applaus ist selten im Stadtrat. Melanie Kurzendorfer darf ihn folglich als Anerkennung ihrer Arbeit sehen. Zum ersten Mal stellte die Behindertenbeauftragte Zahlen, Aktionen und Initiativen vor – wie auch Ideen für die Zukunft.
Neben sichtbaren Ergebnissen –unter anderem wurde auf Kurzendorfers Einsatz hin an der öffentlichen Toilette der Hinweis auf Barrierefreiheit angebracht – war die Waldmünchnerin viel im Hintergrund unterwegs. So war sie bei der Sanierung der Trencktribüne (für die im Übrigen ein BayernWlan-Punkt eingerichtet wird) oder der Frank-/Schulstraße mit eingebunden. Gerade im öffentlichen Raum sieht sie noch eine Menge Handlungsbedarf, Stichwort „Stolpersteine“.
Kurzendorfer berichtete von der Gründung des Arbeitskreises Barrierefrei(er)leben und den Bemühungen um eine ihrer Meinung nach dringend benötigte Nachbarschaftshilfe. Vereinzelt konnte sie Bürgern konkrete Hilfen anbieten oder vermitteln, die sie über das Rathaus oder ihre Mailadresse kontaktiert hatten (behindertenbeauftragte@waldmuenchen.de). „Ich stehe gerne zur Verfügung“, betonte sie. Dass es das Klientel gibt, verdeutlichte der Blick in die Statistik. 1449 Waldmünchner haben mit einem Handicap zu kämpfen, was einem Bevölkerungsanteil von etwa 22 Prozent entspricht. Der Großteil ist über 45 Jahre alt, im Grunde aber „sind vom Kleinkind bis zum Senior alle Altersklassen vertreten“, informierte Kurzendorfer. 954 derjenigen, die mit einer gesundheitlichen Einschränkung in der bayernweit jährlich veröffentlichen Statistik erfasst sind, gelten als „schwerbehindert“, meist (knapp 24 Prozent) ist der Bewegungsapparat betroffen. Was die Ehrenamtliche zurückbrachte auf den Punkt „Wege verbessern“.
Nachdem es dieses Jahr aufgrund mangelnder Örtlichkeit nicht geklappt hat, soll die Auftaktveranstaltung für die unBehinderten Kulturtage 2023 in Waldmünchen stattfinden. Bürgermeister Markus Ackermann war voll des Lobes. Was Kurzendorfer präsentiert hatte, sei „strukturiert, sattelfest, fundiert und vernetzt“. (ps)
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