Zweimal im Jahr wird das AquaFit für eine Revision geschlossen – das ist Vorschrift nach DIN, erläutern Magdalena Bindl, Meisterin für Bäderbetriebe, Schwimmmeister Wolfgang See und Manuel Schneider, Fachangestellter für Bäderbetriebe.
Neben den Wochen rund um Ostern sei die Zeit nach den Sommerferien ein gut gewählter Zeitpunkt, da die Besucherzahlen niedriger seien. Auch wenn für manchen, so Schneider, der die Kommentare auf Facebook aufmerksam verfolgt, der gewählte Zeitpunkt gerade mal nicht passt. Es sind arbeitsintensive Wochen, in denen die AquaFit-Mitarbeiter durch externe Firmen unterstützt werden.
Die Urlaubssperre, die für diese Zeit gilt, zeigt, wie hoch der Einsatz ist , und dass alle gebraucht werden. Trotzdem ist die Stimmung gut – bei der Arbeit wird schon auch mal gelacht oder ein Spaß gemacht.
Alles, was den Rahmen der täglichen Reinigung sprengt und bei normalem Betrieb unmöglich ist, kommt auf den Prüfstand und wird abgearbeitet. Eine langwierige Aufgabe ist die Reinigung der Becken. Hierzu muss das Wasser komplett abgelassen werden; um Schäden zu vermeiden, geschieht das sehr langsam. Mehr als vier Zentimeter pro Stunde sind nicht möglich. Dann wird geschrubbt und desinfiziert, Fliesen und Fugen werden auf eventuelle Beschädigungen überprüft, Lüftungsgitter gereinigt, die Duschköpfe abgeschraubt; Überlaufrinnen, Beckenumgänge, Abflüsse und der Saunabereich sind weitere Arbeitsfelder.
Die gesamte Technik, das Herzstück des Erlebnisbades, wird überprüft. Eine Spezialfirma reinigt die Rohwasserkammern, eine andere Firma die Fenster. Die Luftschläuche, die für die Steuerung des Wasserkreislaufs notwendig sind, müssen überprüft und ausgetauscht werden, bevor sie porös werden. Eine Arbeit, die Wolfgang See übernommen hat.
In der Sauna werden Steine überprüft und eventuell ausgetauscht. Außerdem gibt es für die Mitarbeiter Schulungen und Fortbildungen. Siebeneinhalb Jahre ist das Waldmünchner Erlebnisbad inzwischen im Dauerbetrieb. Bisher sind keine größeren Schäden festgestellt worden, lediglich der normale Verschleiß, wie etwa eine gebrochene Fliese, ein paar notwendige Malerarbeiten und Ähnliches gab es.
Ein weiteres Thema ist die Energiekrise, die auch die Schwimmbäder betrifft. Hier habe das AquaFit einen großen Vorteil, erläutert Magdalena Bindl. Durch den Anschluss an die Böhmerwald-Wärme sei man unabhängig von Gas und Strom, die Wassertemperatur müsse nicht abgesenkt werden. 29,5 Grad im Erlebnisbecken und 33 Grad im Solebecken laden zum Entspannen ein.
Wenn allerdings behördliche Vorgaben kämen, müsse man reagieren. Nach der Wiederöffnung am 24. September ist ein Badebetrieb ohne Einschränkungen geplant. Dampfbad und Grotte sind wieder zugänglich. Auch die regelmäßig stattfinden Kurse wie Reha-Sport, AquaFitness und vieles mehr finden wieder statt.
Besonderer Schwerpunkt sind die Schwimmkurse – seit der Corona-Pandemie gibt es hier großen Nachholbedarf. Das Babyschwimmen kann ebenfalls wieder stattfinden, weil die 33 Grad im Solebecken hierfür notwendig sind.
Schulen, Vereine und andere Einrichtungen können das Bad wieder für ihre Aktivitäten nutzen. Lediglich mit der Planung für größere Events sei man noch vorsichtig, sagt Wolfgang See. Und auch auf Attraktionen verzichte man vorläufig, um die hierfür notwendige Energie zu sparen.
Wolfgang See tauscht die Luftschläuche aus.
Mit Spezialreinigungsmitteln werden im AquaFit Waldmünchen die Beckenböden gereinigt. -Foto: Fotos: Ingrid Milutinovic