Bildung
So tickt das World Wide Web

Realschüler erhielten Einblick in TicToc, Instagram und Co. – und in deren werbewirksame Strategien.

28.10.2021 | Stand 15.09.2023, 23:40 Uhr
Stadtrat und Jugendrat Julian Preidl (stehend) erörterte mit Realschülern zahlreiche Fragen zur Nutzung des Internets. −Foto: Alexander Blass

Laut Definition versteht man unter Social Media digitale Medien und Methoden, die es den Nutzern ermöglichen, sich im Internet zu vernetzen, sich also untereinander auszutauschen und mediale Inhalte einzeln, in einer Gemeinschaft oder offen in der Gesellschaft zu erstellen und weiterzugeben.

Dass viele dieser Vorgänge im World Wide Web bei Schülern auch zu Problemen führen können, sollten sie im Unterricht der Realschule kennenlernen. Was gibt das Internet alles von mir preis? Wo hinterlasse ich meinen digitalen Fingerabdruck im Netz? Was muss man beachten, wenn man auf solchen Plattformen aktiv werden möchte? Wie funktioniert Tracking im Internet? – Alles Fragen, auf die Julian Preidl, Stadtrat und Jugendrat, zusammen mit den Schülern in zwei Doppelstunden Antworten suchte. Praktisch, dass die neuen iPads der Aktion Digitalpakt zum Einsatz kamen.

Die 13-, bis 14-jährigen Realschüler gaben an, auf vielfältigen Plattformen im Netz unterwegs zu sein. Beliebt sind TicToc, Instagram und YouTube. In erster Linie stellte man fest, dass mit all den digitalen Hinterlassenschaften und Informationen Geld verdient wird. Auch werden Daten und Infos aus Chats über Personen gespeichert und weiterverkauft. So werden Daten über Kaufverhalten, Bewegungsmuster oder Bilder im Netz ausgewertet, an Firmen verkauft und dann gezielt Werbung zugespielt. So soll der Nutzer zum Kauf animiert werden. Allerdings ist die Werbestrategie einseitig, andere Themenbereiche werden außer Acht gelassen. Infos über Interessen und Standorte der User scheinen auch wichtig zu sein. Die Ortung der Smartphone-Besitzer erfolgt mithilfe der Sendemasten und der Einwahlzeiten. Man braucht nicht sein GPS-Signal aktiv haben, um geortet zu werden. Somit ist der „gläserne Bürger“ kein Zukunftsmodell, sondern Realität.

Wer wissen möchte, was Google über einen alles weiß, für den die Seite www.google.com/settings/ads/ aufschlussreich. Hier kann man personalisierte Werbung deaktivieren. Die Jugendlichen stellten fest, dass sogenannte Influencer einen beachtlichen Einfluss auf die Nutzer haben und somit interessant für Firmen werden, um deren Produkte platzieren zu können.

Am Ende der zwei Doppelstunden waren sich die Kinder einig, dass sie viele wichtige Infos bekamen, um sich ab jetzt einigermaßen sicher im Netz bewegen zu können. Und: In Zukunft wird sich der eine oder andere sicherlich etwas vorsichtiger im World Wide Web bewegen. (kbl)