Bilanz
Sommerabschluss am Satzdorfer See

Es gilt, den Spagat zwischen öffentlicher Nutzung und „Problem(dreck)bären“ zu bewältigen. Neuerdings gibt es Bilchen-Kobel.

01.10.2021 | Stand 16.09.2023, 0:05 Uhr
Im Herbst kommen sie immer am Rädlinger See bei Albert Althammer zusammen – die Angler und die Wasserwachtler (rechts). −Foto: Holder Hierl

Ende des Sommers versammeln sich viele Angler, die Wasserwacht Cham, die Seeeigentümer Rädlinger, Seebeauftragter Albert Althammer und Leute vom Landratsamt und von der Gemeinde Runding am Satzdorfer See, um Bilanz zu ziehen und ein wenig aufzuräumen. Auch die Natur wird unterstützt – mit neuen Nistkästen sowie heuer erstmals vier Kobeln für Siebenschläfer.

Frisch war’s noch, und Nebel hing im Regental, als Althammer die „Freunde des Rädlinger Sees“ begrüßte. Besonders nannte er Rüdiger Altmann von der Firma Rädlinger, deren Unterstützung für den tollen Zustand des Sees unerlässlich sei, Alfred Rauscher vom Umweltamt des Landkreises, mit dem er viele Probleme bei der Entsorgungsinsel lösen konnte, und auch Rundings Bürgermeister Franz Kopp. „Ich ziehe den Hut vor ihm, weil er hat es in der kurzen Zeit als Bürgermeister geschafft, was wir seit Jahren wollten, dass eine Radspur zum Rädlinger See bei der Flutmulde gebaut wird.“

Früher seien sie im Herbst zur Reinigung der Seeufer von den Hinterlassenschaften des Sommers zusammengekommen, so Althammer. Aber jetzt würden ihn Gäste ansprechen: „Mensch, Althammer, wie machst du das? So einen See gibt es sonst kaum einen.“ Aber das sei nicht sein Verdienst, sondern das der ganzen Mannschaft, die das Jahr über für Sauberkeit sorge. Runding schultere viele der Arbeiten, etwa beim Leeren der Abfallkörbe oder beim Mähen der Uferwiesen.

Franz Kopp meinte: „Es is‘ für mich und die Gemeinde das größte Lob, dass ihr heut alle zammkemma sad’s und dass ihr so zammhalt’s.“ Mit Unterstützung Althammers und der Angler gelinge es, den See in Ordnung zu halten, ein großes Plus für die Gemeinde. Denn sein Touristikbeauftragter Wolfgang Kagermeier werde von Urlaubern als Erstes gefragt, was es vor Ort Besonderes gebe. Antwort: „die Burg und den See.“ Der behindertengerechte Zugang zum See sei vor allem ein Verdienst der Firma Rädlinger. Die Gemeinde tue was, um das Seegelände sauber zu halten. So habe sie weitere Müllbehälter aufgestellt und eine Arbeitskraft eingestellt, die diese regelmäßig leert.

Altmann dankte Althammer und den Anglern für deren unermüdlichen Einsatz für ein sauberes Bild am See. „Da ist alles topp!“ Der See habe im Unternehmen eine starke Bedeutung, sei er doch dessen Ausgangspunkt, mit dem 1965 der Grundstock für den heutigen Konzern gelegt worden sei.

Ein paar ernste Worte hatte Althammer für die Anglerfreunde, aber auch für die Hundehalter, die immer wieder Probleme bereiteten, da sie die Kot-Tüten nicht in die Abfallbehälter steckten, sondern in der Landschaft versteckten. Lob gab es für Helfer. Martin Pömmerl hatte beim Mähen geholfen, Erich Fenzke, Malermeister aus München, hat die Schranke am Seezugang aufgemöbelt, Franz Greil kümmert sich um die Nistkästen am See.

Und nun wurden noch Bilchen-Kobel aufgehängt. Rita Rädlinger, die sich sehr für den Umweltschutz am See einsetzt, will schauen, ob sich Siebenschläfer an dem Gewässer heimisch fühlen. Die Spezialkästen hatte Edith Edenhofer von Pohl Gärten besorgt. Bürgermeister Kopp machte sich an diesem Vormittag mit ein paar Helfern über das Indische Springkraut bei der Flutmulde her und rupfte es aus.

Ein Transporter der Fischzüchterei Häberlein aus Blechhammer brachte dann Lachsforellen. Viele Zuschauer gab es, als die Fische mit Keschern in Wannen gefüllt und dem See übergeben wurden. Zwei Angler waren vom Alpenrand gekommen, um so einen Fischbesatz mitzuerleben. Abgerundet wurde der Vormittag obligatorisch mit einer von der Familie Rädlinger spendierten Brotzeit mit Begleitmusik und einer Tasche mit brauchbaren Utensilien für den Heimwerker. (chi)