pOLITIK
Sozialdemokraten kämpfen für gerechte Renten

Generationengerechtigkeit und Respekt vor der Lebensleistung sind zentrale Elemente.

15.09.2021 | Stand 16.09.2023, 0:36 Uhr
Vera Knoll
MdB Katja Mast stand im Anschluss an die Diskussion in der Wallfahrtsgaststätte Rede und Antwort. −Foto: Vera Knoll

MdB Marianne Schieder und die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion für Arbeit, Soziales, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, MdB Katja Mast, luden am Dienstagabend Interessierte zu einer politischen Diskussions- und Informationsveranstaltung zum Thema „Aus Respekt vor deiner Lebensleistung – für eine gerechte und solidarische Rente“ in die Wallfahrtsgaststätte Heilbrünnl ein. Dabei stellte die Bundestagsabgeordnete Mast in einem Impulsvortrag die Kernelemente der Sozialdemokraten dar, die jene im neuen Bundestag umsetzen möchten.

„Die beste Altersvorsorge ist ein langes, zufriedenes Berufsleben, in dem man genug verdient“, eröffnete Mast und stellte das Äquivalenzprinzip dar, wonach stabile Renten bedeuteten, dass die gesetzliche Rentenversicherung gestärkt und ausgebaut werden müsse. Daher kämpfe die SPD nicht nur für die aktuelle Generation der Rentner, sondern insbesondere auch für die jüngere Generation, die darüber Bescheid wissen solle, wie hoch ihre Rente ausfällt.

Die SPD, welche eine dauerhafte Stabilisierung des Rentenniveaus als eines ihrer großen Ziele verfolge und keine Erhöhung des Renteneintrittsalters über 67 Jahre hinaus wolle, sei eine „Partei der Arbeiter“ und wolle demzufolge auch eine Anhebung der Löhne. Es gelte, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, den Mindestlohn auf zwölf Euro zu steigern, Pflegekräfte finanziell stärker zu unterstützen sowie die sozialen Berufe insgesamt aufzuwerten. „Respekt vor der Lebensleistung“ sei das leitende Prinzip für die Umgestaltung der Rente.

Katja Mast bediente sich des Bildes der drei Säulen „Private Vorsorge“, „Betriebliche Altersvorsorge“ und „Gesetzliche Rentenversicherung“, die die Bezüge im Alter sicherstellen, und hob hervor, man habe eigentlich ein Vier-Säulen-Modell: Drei Säulen bilden die gesetzliche Rentenversicherung und eine einzige Säule sei die Kombination aus den beiden anderen, somit entstammen Dreiviertel der Altersbezüge der erstgenannten. Die SPD wolle die gesetzliche Rentenversicherung stärken, um auch den Kampf gegen die Altersarmut leichter bestreiten zu können.

In der anschließenden Diskussion wurde vorgebracht, dass der Landkreis Cham zwar „ein schönes Fleckerl“ sei, hier allerdings die Renten im Bundesdurchschnitt am geringsten ausfielen. Es wurde die Bitte an die Bundestagsabgeordneten gerichtet, dafür zu kämpfen, dass genug Geld für die Rentner vor Ort zur Verfügung steht. Eine weitere Bitte, die ein Diskussionsteilnehmer Katja Mast und Marianne Schieder mit auf den Weg gab, war die Eindämmung der Befristung von Arbeitsverhältnissen, die es jungen Menschen erschwere, z. B. Bauvorhaben zu realisieren. Die SPD stehe für die Abschaffung von sachgrundlosen Befristungen, welche im neuen Bundestag angestrebt werden sollen.

Am Ende erfolgte ein eindringlicher Appell an die Anwesenden, frühzeitig eine Rentenberatung in Anspruch zu nehmen, damit kein Geld verloren gehe. „Hoffentlich hat man aus der Corona-Zeit die Erkenntnis mitgenommen, dass sozialversicherungspflichtige Arbeit vorhanden ist“, so Schieder, die mehrfach betonte, dass für die SPD der Kampf um gute Löhne und Arbeitsbedingungen zentral sei. (rvk)