Schnelleres Internet
Spatenstich für Glasfaserausbau in Furth im Wald

09.11.2022 | Stand 15.09.2023, 2:59 Uhr

Rolf Peter Scharfe (3. v. li.), Sandro Bauer (mi.) und 3. Bürgermeister Franz Former ( 2. v. re.) Breitbandpate der Stadt, haben zusammen mit Vertretern der am Projekt beteiligten Firmen den Spatenstich vollzogen.

Der symbolische Spatenstich ist am Dienstag erfolgt. Somit ist der Startschuss für den Glasfaserausbau in Furth im Wald gefallen. Dementsprechend groß war die Freude bei Bürgermeister Sandro Bauer und Vertretern der am Projekt beteiligten Firmen Vodafone, Primevest und Nokia.

„Es geht los, das ist für uns ein erfreulicher Tag“, sagte Bauer zu Beginn seiner einführenden Worte. Vodafone habe von der ersten Anfrage, über Analyse und Markterkundung bis hin zur wirtschaftlichen Umsetzung Wort gehalten.

Wie wichtig Glasfaseranschluss schon heute ist, weiß jeder, der schon einmal ungeduldig auf den sich drehenden Kreis auf dem Computerbildschirm geblickt hat: Die angeforderte Datenmenge ist zu groß. Dann hilft nur warten. Ein Ärgernis für private Haushalte aber vor allem ein möglicher Wettbewerbsnachteil für Unternehmen.

Chancengleichheit

Damit ist für 3100 Haushalte und Unternehmen im Innenstadtbereich Ende des Jahres 2023 ein für allemal Schluss. Dann soll alles fertig sein und der Startschuss für das schnelle Internet erfolgen. „Wir haben keinen Kilometer Autobahn im Landkreis Cham, um so wichtiger sind für uns schnelle Datenautobahnen. So rücken wir weiter zusammen“, so, Bauer. Das, so seine Überzeugung, ist gerade auf dem Land elementar wichtig für die Chancengleichheit der Lebens- und Wirtschaftsräume.

Rolf-Peter Scharfe, bei Vodafone zuständiger Leiter Glasfaserausbau Deutschland nahm das Lob des Rathaus-Chefs gerne entgegen. „Es freut mich sehr, dass seitens der Stadt gesehen wird: Wir haben Wort gehalten.“ Er bezeichnete den Termin am Parkplatz Himmelreichweg als magischen Moment und wies darauf hin, dass an dieser Stelle der sogenannte Point of Presence (PoP) entstehen werde: Ein an sich unscheinbares Gebäude - etwa so groß, wie eine Garage. In seinem Inneren versteckt sich allerdings die Technikzentrale des Further Glasfasernetzes. Jeder Anschluss wird von dort aus angesteuert,

Christian Nopper, Projektleiter für Vodafone-Marketing in Furth und Roding blickte zufrieden auf die Vertragszahlen. In Anbetracht der Konkurrenzsituation mit anderen Anbietern, sei man in puncto Vertragsabschlüsse sehr erfolgreich gewesen. Eine der Grundvoraussetzungen um das Glasfasernetz eigenwirtschaftlich zu betreiben. Denn im Gegensatz zum staatlich geförderten Ausbau, bei dem beispielsweise der Landkreis Cham mit Fördermitteln von Bund und Land den Netzbau übernimmt und im Anschluss mittels einer Ausschreibung den besten Betreiber sucht, finanziert Vodafone den Ausbau zusammen mit der Investmentfirma Primevest Capital Partners selbst.

Für Haushalte und Unternehmen, die mit Vodafone einen Vertrag geschlossen haben, ist der Anschluss kostenlos. Refinanziert werden die Kosten über die Betreiberverträge. Dabei wird vor allem auch darauf Wert gelegt, dass die monatlichen Grundpreise nicht höher sind als bei geförderten Projekten.

Haushalte und Unternehmen, die sich jetzt entscheiden, ebenfalls einen Glasfaser-Vertrag mit Vodafone abzuschließen, muss Nopper für den Moment vertrösten. „Derzeit ist das nicht möglich, auch wenn ein Kabel direkt an einem Haus vorbeigezogen wird, man kann nicht einfach so anschließen, deshalb haben wir Auftragsstopp.“ Allerdings, so stellt er in Aussicht, könnten weitere Anschlüsse im kommenden Jahr realisiert werden. Dann werden pro Adresspunkt 1000 Euro fällig, sagt Harald Geßner, Gebietsmanager Glasfaser bei Vodafone. Das heißt, auch in einem Mehrfamilienhaus wird die Gebühr nur einmal erhoben. Und Geßner beruhigt alle, die fürchten, nicht dabei sein zu können: „Unser Glasfasernetz ist so stark, dass jeder, der im Further Ausbaugebiet lebt und arbeitet, angeschlossen werden kann.“ Scharfe appelliert in diesem Zusammenhang an die Bürger das Angebot zu nutzen: „Wenn erst einmal wieder alles zugeschüttet ist, wird es erheblich teurer.“

Vertragswechsel reibungslos

Fertiggestellt wird das Glasfasernetz wohl bis Mitte 2023. Das Unternehmen Nokia übernimmt das Projektmanagement vor Ort und wird die Arbeiten unter anderem von Firmen aus der Region durchführen lassen.

Bis es endgültig los geht, wird es Ende 2023 werden. Schließlich müssen erst alte Verträge bei anderen Anbietern gekündigt werden. Das übernimmt übrigens Vodafone. Laut Nopper ist so gewährleistet, dass der Vertragswechsel reibungslos und ohne Telefon- und Internetausfälle abläuft.

Hintergrund

Glasfaserkabelsetzen sich aus vielen einzelnen Glasfasern zusammen, die aus Quarzglas als Übertragungsmedium bestehen. Sie übertragen Signale mit Lichtgeschwindigkeit und enormer Datenkapazität.