Aufstellung
SPD schickt Waltraud Oberberger ins Rennen

Die Ortsvereinsvorsitzende beklagt Rückschritte in der Entwicklung Blaibachs. Sie will für eine gerechtere Politik sorgen.

20.12.2021 | Stand 15.09.2023, 22:18 Uhr
Waltraud Oberberger (Dritte von rechts) wurde von den SPD-Mitgliedern zur Bürgermeister-Kandidatin gewählt. MdB Marianne Schieder (Zweite von links) leitete die Aufstellungsversammlung. −Foto: kwr

Die Ortsvereinsvorsitzende der SPD, Waltraud Oberberger, wurde von den Mitgliedern zur Bürgermeisterkandidatin gewählt. Oberberger konnte am Sonntag alle Mitglieder des Ortsvereins Blaibach, der 2023 auf 100 Jahre Bestehen zurückblicken kann, einige der Kandidaten der gemeinsamen Liste SPD/unabhängige Bürger und den Kreisvorsitzenden der SPD, Franz Kopp aus Runding, begrüßen. Auch zahlreiche SPD-Mitglieder aus den Nachbarortsvereinen waren ihrer Einladung gefolgt.

Sie freute sich besonders, dass die SPD-Bundestagsabgeordnete Marianne Schieder aus Wernberg-Köblitz gekommen war, die anschließend die Versammlung leitete und darauf achtete, dass die Aufstellungsmodalitäten ordnungsgemäß eingehalten wurden. Es folgte eine Gedenkminute für den verstorbenen Bürgermeister Wolfgang Eckl.

Mutter von vier Kindern

Mit ihrer Bewerbung um das Bürgermeisteramt wolle sie den Bürgern eine echte Wahlmöglichkeit geben, sagte Oberberger. Viele ihrer Wähler rechneten in dieser besonderen Situation mit ihr, und sie wolle sich dieser Aufgabe nicht entziehen. Die verheiratete Mutter von vier erwachsenen Kindern wollte gar nicht behaupten, alles besser machen zu können, eine gerechtere, vor allem transparentere Politik sei auf alle Fälle notwendig. Ihr war es schon immer wichtig, sich um Alte, Kranke, sozial Schwache und um Flüchtlinge zu kümmern. Waltraud Oberberger lebt seit 32 Jahren in Blaibach, davon ist sie 14 Jahre im Gemeinderat. Auch ihr Engagement in der Kirche ist ihr wichtig, sie war viele Jahre und jetzt wieder Vorsitzende des Katholischen Frauenbundes und ist Mitglied im Pfarrgemeinderat.

Das Dorf sei in den vergangenen Jahren leerer geworden: an Betrieben und Arbeitsplätzen, an Schulen, Gasthöfen, Läden, Post-, Sparkassen und Bankfilialen. Der Fremdenverkehr ist deutlich rückläufig. Ein Teufelskreis von realen Verlusten und schlechter Stimmung das innere Dorfleben. Zu den positiven Entwicklungen gehören die Kultur- und Freizeiteinrichtungen: das Blaibacher Konzerthaus, das dem Dorf ein Alleinstellungsmerkmal verleiht, weit über die Landesgrenzen hinaus und das neu sanierte Haus des Gastes, das nun Raum biete für Vereinsveranstaltungen.

Unterhaltung und Kultur sowie Tagungen und Messen könnten dort abgehalten werden. Neben den Pflichtaufgaben einer Gemeinde z. B. Instandhaltung von Straßen oder die kommunale Wasserversorgung, sieht es Waltraud Oberberger als notwendig an, Blaibach für die Zukunft zu rüsten. „Was ist uns besonders wichtig?“ „Wie können wir das erreichen?“ Als Beispiel nannte sie Einkaufsmöglichkeiten vor Ort. Lokale Läden können nur überleben, wenn auch die Bürger einen Großteil ihrer Einkäufe dort tätigen. Nicht nur die Gemeinde, auch die Bürger müssten wachsam und engagiert sein.

Schwerpunkte verändern sich

Marianne Schieder, die selbst seit 1996 Markträtin in ihrer Heimatgemeinde ist, wies darauf hin, dass sich die Aufgabenschwerpunkte in den Jahrzehnten deutlich verändert und erweitert haben. Früher ging es vorwiegend um neue Bau- und Gewerbegebiete, heute stehen Themen wie Leerstand und demografischer Wandel im Mittelpunkt.

Besonders die Ausweisung von Bauland sei ein Riesenproblem in ganz Bayern. Was für die Bürger am Land leichter finanzierbar sei als in der Stadt, nämlich ein eigenes Haus zu bauen, scheitert momentan an der Tatsache, dass niemand bereit ist, Bauland zu verkaufen. Franz Kopp, Bürgermeister von Runding, berichtete von ähnlichen Schwierigkeiten, und dass die Einführung der Grundsteuer C hilfreich gewesen wäre. Er wies auch darauf hin, dass Dörfer nicht miteinander vergleichbar sind.