Wald/Süssenbach
St. Jakobus – Kirche mit Besonderheiten

2021 ist ein heiliges Jakobusjahr – von einem solchen spricht man, wenn der 25. Juli, der Gedenktag des heiligen Jakobus, auf einen Sonntag fällt.

23.06.2021 | Stand 16.09.2023, 2:24 Uhr
Karin Hirschberger
Christiane Griesbeck informierte über den Jakobsbrunnen in Süssenbach. −Foto: Karin Hirschberger/Karin Hirschberger

Die KEB Cham habe dies als Anlass für verschiedene Veranstaltungen genommen, so Michael Neuberger, dazu zählte auch die Kirchenführung in Süssenbach am Sonntag. Es sei die erste Präsenzveranstaltung seit neun Monaten, so der Pastoralreferent. Er stellte auch kurz das Hygienekonzept vor. Die Führung war in drei Teile aufgeteilt, die von verschiedenen Referenten übernommen wurden: Christiane Griesbeck, Michael Fleck und Karin Hirschberger. Hirschberger startete mit Informationen über Süssenbach und die Kirche am Eingang des Friedhofs. Sie sprach über die abwechslungsreiche Geschichte der Pfarrei Süssenbach, die mal zum Kloster Reichenbach, mal zur Pfarrei Brennberg und zum Kloster Frauenzell gehörte, bis sie 1817 eine Expositur von Wald wurde. Die Süssenbacher Kirche wurde im 14. Jahrhundert erbaut und 1948 erweitert. Die Kirche gleicht einer Burganlage in der Mitte von Süssenbach. 1883 brannte die Kirche ab, und dabei wurde auch die Glocke aus dem Jahr 1478 beschädigt, die dann umgegossen werden musste. Heute beherbergt der 32,19 Meter hohe Turm vier Glocken. Weiter ging es am Jakobsbrunnen mit dem Spruch „Jeden Tag Pilger sein“. Dort referierte Christiane Griesbeck über die Geschichte des hl. Jakobus und die Entstehung der Wallfahrt nach Santiago de Compostela. Der Jakobsweg, der bekannteste Pilgerweg Europas, wurde 1993 zum UNESCO- Weltkulturerbe ernannt. Der ostbayerische Jakobsweg verläuft von Prag durch die Landkreise Cham und Straubing-Bogen. Außerdem sprach Griesbeck die Themen „Jakobsmuschel“, „Pilgern“ und „Entwicklung der Wallfahrt“ an. Im Anschluss konnten sich die Teilnehmer einen Eindruck vom Kircheninneren verschaffen, wo Michael Fleck über die Besonderheiten des über 600 Jahre alten Gotteshauses informierte. Er sprach über die Gemälde von Matthias Schiffer, der „letzte Monumentalmaler des steirischen Barocks“, sowie über die drei Altäre. Der Hochaltarbild stammt vom Chamer Barockmaler Ignaz Anton Sollfleisch und lädt dazu ein, genauer hinzuschauen, nicht nur wegen der Darstellung der Süssenbacher Kirche. Fleck erklärte auch die dargestellten Heiligen und sagte, mit Florian, Leonhard und Josef seien die Patrone für alle wichtigen Aspekte des bäuerlichen Lebens abgedeckt. Er wies auch auf die Kreuzigungsgruppe, die Reliquienschreine, den Kreuzweg und das Taufbecken hin, letzteres war ein Geschenk von Weihbischof Karl Flügel. Im Anschluss hatten die Teilnehmer noch Gelegenheit, Fragen zu stellen und sich die Besonderheiten nochmals genau anzusehen. (rhi)