Nahverkehr
Start frei für die neue Wander-Buslinie

Der barrierefreie Bus verkehrt zwischen Bodenmais und Lam. Die Tour wird über die Grenze nach Hamry ausgedehnt.

19.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:44 Uhr
Maria Frisch
Die Auftaktveranstaltung für den barrierefreien Wanderbus mit Vollausstattung fand am Lamer Bahnhof statt. −Foto: Maria Frisch

Eine neue Buslinie ersetzt den bisherigen Wanderbus zwischen Hamry und Drachselsried. Der neue Busverkehr wurde wesentlich verdichtet und verbessert vor allem die Erreichbarkeit der Wanderregion Arber-Eck. Die Tourismusregion sieht in der „Acht-Tausender-Wanderung“ ein Premiumprodukt, welches noch stärker vermarktet werden muss. Deshalb ist die nachhaltige ÖPNV-Erreichbarkeit ein elementarer Baustein, welcher nun wesentlich verbessert wird. Am Wochenende wird zusätzlich ein Rufbus zum Einsatz kommen, der auch die Seitenäste, wie Lambach oder das Feriendorf Hoherbogen, erschließt.

Landrat Franz Löffler begrüßte am Montagnachmittag am Lamer Bahnhof Kommunalpolitiker und Touristiker aus der Arberregion zu einem Treffen in Sachen landkreis- und grenzüberschreitende Mobilität. „Unsere Gesellschaft verlangt nach Antworten auf Mobilitäts-Fragen“, bekräftigte der Landkreischef. Der Wanderbus habe eine lange Tradition. 2008 sei dieser erstmals nach Hamry erweitert worden. Im Mai letzten Jahres hätten sich die Bürgermeister der Arberregion mit einem Positionspapier an die Landräte in Cham und Regen gewandt. Zur Steigerung des nachhaltigen Tourismus und der besseren Vermarktung der Premiumwanderung über acht Tausender sei eine ÖPNV-Verdichtung eingefordert worden. Im Oktober 2020 habe der Kreistag die zusätzlichen Mittel für die Erweiterung freigegeben (Gesamtkosten 77 000 Euro, verbleibender Eigenanteil Landkreis Cham 1000 Euro).

Kreiswerke sind der Betreiber

„Das ist die erste Buslinie, welche die Kreiswerke betreiben“, informierte der Landkreischef über diesen Meilenstein. Nachdem es sich um eine landkreisübergreifende Linie handelt, mussten sich zuerst die beiden Landkreise über die Zuständigkeiten verständigen, so Löffler. Er dankte dem Landkreis Regen für das erwiesene Vertrauen. Der Landkreis Cham habe eine sogenannte Inhouse-Vergabe an die Kreiswerke vorgenommen, welche dann über eine VOL-Vergabe den mittelständischen Betreiber bestimmt haben – in diesem Fall das Busunternehmen Wenzl aus Bodenmais. Das Fahrplanmanagement liege bei den Kreiswerken.

„Wir haben ein sogenanntes Zwei-Bus-Konzept, welches die Achse Lam-Eck-Bodenmais bedient. Der Bahnhof Lam dient als Drehscheibe mit Anschlüssen zur Oberpfalzbahn sowie zur Buslinie 590 nach/von Neukirchen b. Hl. Blut und Lohberg“, berichtete der Landrat. Zudem bestünden in Bodenmais und am Arber weitere Anschlüsse, so dass die Region rund um den Arber und das Eck nun ideal erschlossen sei. Sobald es die Situation zulasse, verkehrten die Busse auch nach Tschechien, so dass die Osser-Region ebenfalls eingebunden sei. Mit 54 000 Fahrplankilometern pro Saison sei die Fahrleistung gegenüber dem vorherigen Betrieb fast verdoppelt worden. Ergänzend dazu verkehre am Wochenende noch ein Rufbus (Unternehmen Zellertal-Reisen – Inhaber Tobias Ritz).

Der Regener Landratsstellvertreter Helmut Plenk freute sich, dass die Nachbarlandkreise und die Bezirke zusammenwachsen. Eigentlich könnte man Geburtstag feiern, weil diese Strecke des Wanderbusses über zehn Jahre Bestand hat und jetzt im Endeffekt ausgebaut werde, meinte er. Plenk dankte dem Landkreis Cham für die Federführung bei diesem Projekt. Die neue Verbindung starte bereits in Bodenmais und verkehre am Wochenende bis Klattau. Den Betrieb von Montag bis Freitag übernehme die Firma Wenzl von Mai bis Ende Oktober. Man hoffe, dass das erweiterte Rufbusangebot viele wahrnehmen, so Plenk.

Modernste Technik an Bord

Paul Roßberger vertrat Jolli Haller als Sprecher der Arber-Region. Ihn freute es, dass das Treffen beim Knotenpunkt am Lamer Bahnhof mit den Busunternehmen, passend zum möglichen Wiederbeginn des Tourismus, stattfand. Die Betriebe warteten händeringend, dass es wieder losgeht. Beim Start der Busverbindung komme neu die Verstärkung mit einer Rufbuslinie am Samstag und Sonntag hinzu, weil man das Angebot flexibler gestalten wolle.

Fakten:Impfungen:
Während der gesamten 14 Monate kam es bis dato beim Betriebspersonal zu keinen gehäuften Ausfällen und Quarantänefällen. Und das Betriebspersonal befindet sich den ganzen Tag in dem Produkt.Aufgrund der „Grenzland-Sonderimpfdosen“ konnte auch schon allen Busfahrern und Zugbegleitern ein Impfangebot unterbreitet werden.

Von Seiten der Touristiker sprach Marco Felgenhauer von einem langgehegten Traum, der nun in Erfüllung gehe. Tourismus habe mit Akzeptanz in der Bevölkerung zu tun. „Da sehe ich am Wochenende bei diesen Fahrzeiten durchaus noch Verbesserungsbedarf“, wurde Felgenhauer deutlich.

Thomas Ederer kam auf die Fahrzeuge zu sprechen. „Sie haben die modernste Technik, die der Markt erfordert“, verwies er auf die Barrierefreiheit beim Einstieg. Auch mit dem Rufbus ist ein Rollstuhltransport möglich“, beschrieb Ederer die getätigten Investitionen.