Essen
Statt Leberkas gibt’s hier jetzt Sushi

Hanas Sushi-Bar in Cham ist das erste Sushi-Lokal im Landkreis. Hanna und ihr Mann Nam Tran nehmen die Chamer mit nach Asien.

30.09.2018 | Stand 16.09.2023, 6:06 Uhr
Claudia Peinelt

Fast alle Gerichte, die auf der reichhaltigen Speisenkarte von Hanas Sushi Bar stehen, hat Koch Tuhn selbst zusammengestellt. Fotos: Peinelt

Ein hübscher junger Mann steht hinter der Theke und lächelt. „Zum Mitnehmen?“, fragt er. Ich sage meinen Namen und erkläre, warum ich in das Sushi-Lokal komme. Und wieder seine Frage: „Zum Mitnehmen?“. Auf meine weitere Frage, ob er Englisch spreche, zuckt er mit den Schultern. Ich zeige ihm Fotoapparat und Schreibzeug. Daraufhin holt er sein Handy heraus und ruft seine Frau an. Hanna spricht unsere Sprache und kommt ins Lokal. Bekamen die Chamer vor einigen Monaten noch Leberkas und Würstl in diesen Räumen zu kaufen, so gibt es seit Juni – endlich, wird sich so mancher denken – auch in Cham Sushi und andere fernöstliche Spezialitäten.

Dem Koch zuschauen

Die junge Frau erzählt, dass die Chamer die Gerichte schon sehr gut annehmen. Viele holen sich die Speisen in der Mittagspause ab oder essen es auch im Lokal. Jeder kann Tuhn beim Zubereiten der Speisen zusehen. Er holt eine Packung hervor. Darin befinden sich getrocknete Algenplatten. Hanna klärt auf, dass das Wort Algen ein Oberbegriff sei, wie zum Beispiel Obst oder Gemüse.

„Wir sind oft nach Straubing zum Sushi-Essen gefahren und haben dann überlegt, in Cham ein Lokal zu eröffnen.“Hanna, Inhaberin von Hanas Sushi Bar

In Asien werden frische Algen verwendet, in Deutschland bekommen Verbraucher das Seegemüse fast ausschließlich getrocknet. Bekannte Sorten sind Nori, Wakame, Kombu oder Dulse. Tuhn bereitet einen Wakame-Salat vor. Das Gericht schaut fast aus wie ein Endiviensalat. Die grünen Streifen besitzen viel Eigengeschmack und werden nur mit etwas Reisessig und Sesamkörnern verfeinert. Dazu wird Soja-Soße gereicht. Resultat: Sehr lecker und kalorienarm! Und dann geht es zur Sushi-Zubereitung. In einem großen Reiszubereiter befindet sich vorbereiteter Reis, mit Sake-Wein und Reisessig präpariert. „Bei der Zubereitung wird auf äußerste Sauberkeit geachtet“, betont Hanna, während sich ihr Koch Einmalhandschuhe anzieht. Er legt Reis auf die Alge und drückt ihn fest. Von einer frischen Avocado schneidet er feine Streifen ab und legt sie auf den Reis. Jetzt kommt die Bambus-Sushi-Rolle zum Einsatz! Damit kann er das Ganze perfekt zu einer festen Rolle aufrollen.

Reporterin schwärmt

Im Anschluss schneidet er mit einem scharfen Messer etwa einen Zentimeter dicke Scheiben ab. Als nächstes wird ein Lachs-Sushi mit Krabbenfleisch gezaubert. Ich, als Nicht-Sushi-Fan bin begeistert davon. Dazu wird Sushi-Ingwer gereicht. Hanna erklärt, dass der Ingwer den rohen Fisch verdaulicher macht.

Das Dreier-Team erklärt schließlich noch, dass es sehr darauf achtet, wo der Fisch herkommt und wie er geliefert wird. Die Kühlkette darf niemals unterbrochen werden und gefrorener Fisch wird nicht verarbeitet. So ist Sushi nun auch in Cham angekommen – und die Fans dürfen nach Herzenslust genießen.

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