Zweckverband Stellt ILE Klimaschutzmanager ein?
Die Gemeinderäte sollen bis April darüber entscheiden. Die Zusammenarbeit der Bauhöfe wird angestrebt.
Falkenstein.Nach der Präsentation der neuen Imagebroschüre – wir berichteten – befasste sich der ILE-Zweckverband mit dem Projekt „ILE-weites Klimaschutzmanagement und dem Ansinnen, einen Klimaschutzmanager in Vollzeit einzustellen“. Dieses solle den Klimaschutz in den zehn Mitgliedsgemeinden koordinieren und nach vorne bringen.
Die Bürgermeister ließen durchblicken, dass sie dem zustimmen, letztlich müssten jedoch die Ratsgremien der Kommunen entscheiden. Wiesents Bürgermeisterin Elisabeth Kerscher, die bereits Erfahrung mit genannter Thematik gewonnen hat, verwies auf die Aktualität dieser Angelegenheit und sagte, sie könne sich vorstellen, dass ein Klimaschutzmanager ein Ökokonto für die gesamte ILE erarbeiten könnte, dass er Bauämter und Verwaltungen mit Anregungen versorge und man da in Zukunft regional denken müsse.
Zwei Jahre kosten 140 000 Euro
Sollte ein Klimaschutzmanager eingestellt werden, könnte er sich ein großes klimabezogenes Projekt fördern lassen. In Wiesent sei dies, so Kerscher, die Erneuerung der Schulheizung gewesen. Bei der ILE müsse es etwas sein, aus dem alle Mitglieder einen Vorteil ziehen, wie z.B. die Ausstattung der Bauhöfe mit E-Fahrzeugen. Zweckverband-Vorsitzende Irmgard Sauerer begrüßte den Vorschlag. Laut den Berechnungen der ILE-Regionalmanagerin Lea Hildebrandt käme der Klimaschutzmanager für zwei Jahre etwa auf 140 000 Euro. In diesem Zeitraum gebe es 75 Prozent Förderung, sodass auf jede Gemeinde noch circa 3500 Euro entfielen. Nach zwei Jahren verringere sich die Förderung und würde in den drei Folgejahren noch bei 40 Prozent liegen. Seitens der Bürgermeister gab es hierzu keine Einwendungen. Nun sollen die Gemeinderäte bis April Beschlüsse fassen. Danach könnte die Stellenausschreibung vorbereitet werden.
Weiter ging es um die Darstellung und Abstimmung möglicher Kooperationen nach der Abfrage im November/Dezember 2020 insbesondere auf Bauhofebene. Eines der Ziele des Zweckverbandes dabei ist es, dass sich die Bauhöfe der ILE-Gemeinden vernetzen sollen. So hatte Lea Hildebrandt in Erfahrung gebracht, dass einige Kommunen Interesse an einer Kehrmaschine und einem Sinkkastenreiniger hatten; gegebenenfalls sei es von Vorteil, sich beim Kauf zusammenzutun. Auch Vorsitzende Sauerer sah es für sinnvoll, selten gebrauchte Geräte untereinander zu verleihen. Bürgermeisterin Kerscher regte an, dass Details Bauhofleiter direkt miteinander besprechen sollten. Ein Treffen sei demnächst geplant.
Wie sich weiter zeigte, erwägen die Gemeindeoberhäupter auch eine Kooperation auf dem Gebiet der EDV. Bürgermeisterin Heike Fries berichtete, kürzlich seien in Falkenstein neue Geräte für die Schule eingetroffen. Sofort sei die Frage aufgetaucht, wer das einrichte. Hier stellte sich heraus, dass alle Kommunen Hilfe beim Umgang mit Computern, Tablets etc. benötigen.
Kooperation „eine große Chance“
Bürgermeister Thomas Schwarzfischer, Zell, schlug vor, diesbezügliche Aufträge seitens der ILE an externe EDV-Fachleute aus der Region zu vergeben, die womöglich auf Stundenbasis abrechnen könnten. Problematisch dabei könnte sein, dass die Gemeinden und Schulen verschiedene EDV-Systeme nutzen, so Heike Fries und Bürgermeister-Kollege Alois Hamperl aus Rettenbach. „Eine große Chance“ sah Sauerer in einer Kooperation, man benötige jedoch noch Informationen.
Ein weiteres Thema war das Kernwegenetzkonzept. Die ILE-Gemeinden erfassen Wege, Straßen und Radwege, stellen fest, wo Handlungsbedarf besteht, und in welcher Reihenfolge Baumaßnahmen nötig sind, so die Idee. Laut Amt für Ländliche Entwicklung kann es zwei bis drei Jahre dauern, bis dieses umfangreiche Konzept vollendet ist. Momentan gebe es ohnehin nur wenig Fördergeld, was sich aber laut ALE ab 2024 wieder ändern könnte.
Die Bürgermeister kamen überein, dass es ein ILE-weites Sommerferien-Betreuungsangebot geben könnte. Kinder aus Wald könnten dann z.B. nach Wörth fahren. Eine Mindestanzahl an Anmeldungen sei Voraussetzung. (rto)
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