Tradition
Sternsinger zogen durch Furth im Wald

Beim Abendgottesdienst in der Pfarrkirche wurden die Heiligen Drei Könige erwartet. Pfarrer Seidl segnete hier die Gläubigen.

07.01.2022 | Stand 15.09.2023, 22:03 Uhr
Johann Dendorfer
Stadtpfarrer Kalor-Heinz Seidl segnet auch das Dreikönigswasser. −Foto: Johann Dendorfer

Am 6. Januar feiert die katholische Kirche das Fest Epiphanie – Erscheinung des Herrn, Heilig-Drei-König. Zur Dreikönigsweihe mit heiliger Messe sind viele Gläubige am Dreikönigstag um 10.30 Uhr in die Further Stadtpfarrkirche Maria-Himmelfahrt gekommen. Unter der notwendigen Berücksichtigung der Corona-Hygienevorgaben, so Stadtpfarrer Karl-Heinz Seidl zu Beginn des Gottesdienstes, ist in Furth im Wald nur eine Sternsingergruppe unterwegs, um den christlichen Segensspruch 20+C+M+B+22 an die Türen zu schreiben. Beim Abendgottesdienst wird die Gruppe wieder zurückerwartet. Dann vollzog er die Weihe der traditionellen Drei-Königs-Gaben. Zunächst wurde Salz und Wasser gesegnet, welches dann als Dreikönigswasser für viele Gläubige einen besonderen Stellenwert hat. Mit dem geweihten Wasser besprengte Stadtpfarrer Seidl danach die mitfeiernde Gottesdienstgemeinschaft. Auch Weihrauch und Kreide sowie die Segensaufkleber wurden gesegnet, die dann jeder nach dem Gottesdienst mitnehmen durfte.

Ist es wirklich geschehen oder doch nur ein Phantom oder Märchen? So Stadtpfarrer Seidl zu Beginn der Predigt. Nur einer der vier Evangelisten, nämlich Matthäus, spricht von Sterndeutern, im griechischen Urtext als „Magoi“ genannt, die durch den Stern von Bethlehem zu Jesus geführt wurden. Sie werden nicht als Könige bezeichnet, es gibt auch keine Angaben über ihre Herkunft, Namen und Anzahl. Das hat sich erst viel später so entwickelt. Aber ihre Geschenke sind bekannt: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Es sind Geschenke, die eines Königs würdig sind. Gold steht für das Wertvolle, da es beständig an Wert ist. Weihrauch steht für das Schöne. Der Duft steigt empor und ist so Sinnbild für die Leichtigkeit. Myrrhe steht als Sinnbild für die Heilung und wird auch zur Einbalsamierung verwendet. Jeder, so Stadtpfarrer Karl-Heinz Seidl, hat diese drei göttlichen Geschenke erhalten. Man dürfe sie nicht verlieren.

Nach dem Gottesdienst kamen die Gläubigen nach vorne, um das begehrte Dreikönigswasser in ihre mitgebrachten Behältnisse zu füllen und um geweihten Weihrauch, Kreide und Kohle sowie die Segensaufkleber für den häuslichen Segen mitzunehmen. Bei der Abendmesse um 19 Uhr fand dann der Abschluss der diesjährigen Sternsingeraktion statt. Sie stand deutschlandweit heuer unter dem Motto „Gesund werden – gesund bleiben. Ein Kinderrecht weltweit“. Zusammen mit dem Altardienst zog die wegen der Coronabeschränkungen heuer einzige Further Sternsingergruppe in die Kirche ein. Vor der Krippe des Christuskindes, so Kaplan Johannes Spindler, haben alle Platz, egal ob reich oder arm, klein oder groß. Denn Gott ist einer von uns geworden. In seiner Predigt sprach Kaplan Spindler dann über die Bedeutung der drei Gaben der Könige. Auch wir dürfen mit unseren Geschenken. Mit unseren Bitternissen zum Herrn kommen. Am Ende der heiligen Messe dankte Spindler dann der Sternsingergruppe und auch allen, die diese Gruppe zum Hausbesuch eingeladen hatten, sowie allen, die sich um die Gruppe gesorgt haben. Vor dem Schlusssegen schrieb Kaplan Johannes Spindler noch die Segensformel an die Kirchentüre. (fde)