Gemeinderat
Straßen verschlingen viel Geld

Der Ausbau und die Erneuerung der Ortsstraßen kosten die Gemeinde Schorndorf mehr als 600 000 Euro.

31.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:46 Uhr
In Thierling werden nun weitere Ortsstraßen ausgebaut, so auch die Schloßstraße in Richtung Neuhaus. Die Straßenbeleuchtung wird um zusätzliche Brennstellen erweitert. −Foto: csa

Mit dem Satzungsbeschluss hat der Gemeinderat bei der jüngsten Sitzung die Erweiterung der Ortsabrundung für Thierling zum Abschluss gebracht. Damit besteht nach entsprechender öffentlicher Bekanntmachung nun Baurecht.

Wie es das Verfahren vorsieht, hatten Bürger und Behörden zum zweiten Mal die Gelegenheit, Anregungen bzw. Einwände einzubringen. Aus den Reihen der Bevölkerung ergab die Öffentlichkeitsbeteiligung keine Rückmeldung. Die Stellungnahmen vonseiten der Behörden waren nur in Bezug auf die Fachstellen des Landratsamtes beschlussmäßig zu behandeln. Insbesondere die Aussagen zum naturschutzrechtlichen Ausgleich werden in der Begründung noch angepasst, so ist auf dem Flurstück der erforderliche Ausgleich auf einer Fläche von insgesamt 718 Quadratmetern durch die Entwicklung einer Randeingrünung in Form einer dreireihigen Hecke an der Süd- und Westseite mit einem Ausmaß von jeweils 1,5 Metern Mindestabstand zwischen den drei Reihen und zusätzlich beidseitig extensiver Krautsam von jeweils 1,5 Meter Breite umzusetzen.

Wie 1. Bürgermeister Max Schmaderer informierte, ist der Zuwendungsbescheid für die Projekte „FlurNatur“ in Thierling eingegangen. Bei veranschlagten Kosten von knapp 323 000 Euro sind knapp 313 000 Euro zuwendungsfähig, die wiederum mit 182 756,82 Euro gefördert werden. Die vier Maßnahmen zum Schutz bei künftigen Starkregenereignissen im Bereich von Neuthierling bzw. Thierling werden mit Sätzen zwischen 45 und 75 Prozent gefördert. Im Durchschnitt ergibt sich damit eine Bezuschussung von etwas unter 60 Prozent.

Im Haushalt angesetzt war ein Eigenanteil in Höhe von 80 000 Euro, dieser erhöht sich damit auf etwa 140 000 Euro. Die Umsetzung muss bis spätestens Ende Juli 2022 erfolgen.

„Graue Flecken“ sind förderfähig

Was den Breitbandausbau betrifft, können nun laut dem Eigenbetrieb Digitale Infrastruktur im Landkreis Cham weitere 104 Adressen ausgebaut werden. Dabei handelt es sich um sogenannte „graue Flecken“, die jetzt ebenfalls förderfähig sind. Entsprechend kommt auf die Gemeinde Schorndorf ein weiterer Eigenanteil hinzu, laut Gemeindeoberhaupt in einem Ausmaß zwischen 130 000 und 260 000 Euro. Da der Betrag erst in zwei Raten in den Jahren 2022 und 2023 fällig wird, können die benötigten Mittel im November in den nächsten Haushalts- und Finanzplan mit aufgenommen werden.

Der Gemeinderat sah zwar die große Spannweite des zusätzlichen Eigenanteils kritisch, dennoch müsse die Gelegenheit genutzt werden. „Und billiger bekommen wir die Anschlüsse wohl auch nicht mehr“, so der Tenor mit Blick auf die anziehenden Baupreise bzw. die zunehmenden Lieferengpässe bei Materialien.

Im vergangenen Jahr wurde die Ortsdurchfahrt Thierling neu ausgebaut, derzeit werden noch einige restliche Arbeiten vorgenommen. Momentan ist die Erneuerung der Ortsdurchfahrt Wulting in vollem Gange. Da derzeit in Thierling aufgrund der Verlegung der Breitbandkabel weitere Ortsstraßen aufgegraben wurden, sollen auch diese Bereiche miterneuert werden – und zwar in der Rauchenbergstraße ab dem Anwesen Thierling 20 und in der Schloßstraße. Zudem soll die Oberschicht der Straße zwischen Thierling 21 und Thierling 22 erneuert werden. In der Rauchenberg- und in der Schloßstraße wird zudem jeweils die Straßenbeleuchtung um zusätzliche Brennstellen erweitert. Das Kostenvolumen für alle Thierlinger Maßnahmen beträgt etwa 290 000 Euro.

Vollausbau der Ortsdurchfahrt

Ähnlich stellt sich die Sachlage in Wulting dar, hier erfolgt derzeit der Vollausbau der Ortsdurchfahrt. Nun wird von der Ortsmitte aus zusätzlich das etwa 190 Meter lange Teilstück in Richtung Knötzing ebenfalls voll ausgebaut, inklusive Straßenentwässerung sowie Erweiterung der Straßenbeleuchtungsanlage. Es ist mit zusätzlichen Kosten von 210 000 Euro zu rechnen. Im Bereich des Ulmwegs in Knöbling wird im Rahmen des Straßenunterhalts ein Bereich von ca. 20 bis 30 Metern neu asphaltiert (Kosten ca. 20 000 Euro).

Die Kosten für Asphaltierungsarbeiten des öffentlichen Feld- und Waldweges auf der gegenüberliegenden Höhe des Ortsteils Biendlseigen in Richtung Feldschmiede belaufen sich auf gut 65 000 Euro. Die Kosten für das Paket mit den insgesamt sechs Maßnahmen, die bei über 600 000 Euro liegen, sind nicht im Haushalt 2021 veranschlagt und auch mit keinem Cent förderfähig. Die Finanzierung soll mit der Umschichtung von Mitteln für das Projekt „Soziale Ortsmitte“ sichergestellt werden, das frühestens ab 2022 umgesetzt werden kann. (csa)