Entwicklung
Tage des Aldersbacher Hofes sind gezählt

Der Bauausschuss Lam befürwortet an dessen Stelle den Bau eines Appartementhauses mit Gastronomie.

11.12.2020 | Stand 16.09.2023, 4:17 Uhr
Maria Frisch
Östliche Ansicht des geplanten Appartementhauses „Rösslwirt“: Von Vorteil für die Gemeinde ist, dass die Lambacher Straße entschärft wird. −Foto: Rösslwirt

Nachdem im Sommer die Bauvoranfrage befürwortet worden war, hatte der Bauausschuss am Dienstag im Rathaus über die finale Bauplanung zum Ersatzbau für den abzubrechenden Aldersbacher Hof an der Arberstraße zu befinden. Die Bauwerber Werner und Christina Klingseisen beantworteten Fragen des Gemeinderats.

Der Neubau umfasst 16 Zimmer. Eine Besonderheit sei die Grenzbebauung zum westlichen Nachbarn im gegenseitigen Einvernehmen. Ein wesentlicher Unterschied zur Voranfrage ist, dass der Restaurantbereich kleiner wird. 17 Parkplätze sind vorhanden.

Verbreiterung der Straße

Bürgermeister Paul Roßberger dankte den Bauherrn, dass man sich einig wurde, die Lambacher Straße zu verbreitern. Dafür werden die nötigen Grundstücke getauscht. Im vorderen Bereich sind ein begrünter Biergarten, ein Salettl für Fahrräder, eine E-Bike-Station und Vorkehrungen zum Grillen geplant. Das Mauerwerk an der Arberstraße wird zurückgebaut. Auf der östlichen Seite ist das Gebäude barrierefrei zu erreichen, auf der Südseite über Treppen. Der Bauausschuss erteilte das gemeindliche Einvernehmen.

Diskussionsbedarf gab es zum Antrag auf Vorbescheid der Familie Liebl für den Bau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage (Osserstraße). Das Vorhaben liegt im Außenbereich zwischen bestehender Wohnbebauung. Die Erschließung wäre gesichert, aber über das Grundstück verläuft eine Versorgungsleitung des Wasserbeschaffungsverbands. Falls das Gebäude an dem Standort errichtet werden soll, muss der Bauherr eine Umverlegung auf seine Kosten vornehmen. Der Ausschuss gab sein Einverständnis unter der Maßgabe, dass die Gespräche des Wasserbeschaffungsverbands mit den Bauwerbern positiv verlaufen.

Um eine Baugenehmigung zu erreichen, muss das Geh- und Fahrtrecht gesichert sein. Diese Vorgabe konnte beim Antrag auf Vorbescheid zur Errichtung eines Nebengebäudes (Stierberg) nicht abschließend geklärt werden. Kämmerin Susanne Amberger fand in den notariellen Urkunden keinen hundertprozentigen Nachweis für die Erschließung des Grundstücks. Gesichert sei nur, dass die Familie Kram über ihr Hauptgrundstück auf die Parzelle gelangen könne. Nach Kenntnisstand der Gemeinde besteht für das hinterliegende Grundstück kein Geh- und Fahrtrecht. Deshalb wurde das Vorhaben zurückgestellt, um sich mit der Familie Kram abzusprechen. Die Gemeinde erteilt das Einvernehmen erst, wenn das Geh- und Fahrtrecht nachgewiesen wird.

Grünes Licht gab es für den Umbau und die energetische Sanierung des Wohnhauses von Thomas Aschenbrenner mit Quergiebel-und Dachgaubeneinbau (Hochrain). Die Abstandsflächen werden auf dem Grundstück, das im Innenbereich liegt, eingehalten. Die Nachbar-Unterschriften waren nicht vollständig. Im Bereich Hochrain/Unterrain war vor rund 40 Jahren das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans begonnen, aber nicht fertiggestellt worden.

Carport bewilligt

Eine isolierte Befreiung von den Festsetzungen des Bebauungsplans beschlossen die Räte bezüglich des Baus eines Carports (Rupert-Zach-Weg). Auf demselben Grundstück war schon 2011 der erste Carport verfahrensfrei errichtet worden. Die Nachbar-Unterschriften waren vorhanden.

Genehmigt wurde darüber hinaus die Abstandsflächen-Übernahme auf Gemeindegrund (Rechtlerwald). Andreas Roßbauer erhielt für den Bau einer Wasserkraftanlage in Hinteröd das Plazet der Gemeinde.

Bürgermeister Roßberger zollte dem Bauherrn Respekt und Anerkennung dafür, dass er so langen Atem bewiesen habe. Derzeit laufe noch die sogenannte öffentliche Auslegung. Der Antrag für die wasserrechtliche Erlaubnis sei sehr umfangreich. Unter anderem sei auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung enthalten, die sich über einen kompletten Vegetationszeitraum erstrecke. (kli)