Gewerkschaft
Tarifverhandlungen bei Sana starten

Karin Wagner von ver.di., informiert über die aktuelle Situation.

19.04.2022 | Stand 15.09.2023, 5:53 Uhr
Der Tarifhase hoppelt wieder – im Sana Klinikum −Foto: Lisa Freunek

Als letztes Jahr Nikolaus und Osterhase die Tarifrunde am Sana Klinikum Cham einleiteten, war schon klar: Tariferhöhungen kommen in der Regel nicht als himmlisches Geschenk, man muss sie durchsetzen. Die Belegschaft forderte einhellig die gleiche Bezahlung wie in kommunalen bzw. kirchlichen Kliniken – letztere übernehmen die Abschlüsse aus dem öffentlichen Dienst in der Regel. Karin Wagner, verdi, informiert:

„Da die Tarifrunde vergangenes Jahr zwar einen ersten Schritt in Richtung TVÖD, aber noch keine volle Angleichung brachte, wurde ein Haustarifvertrag mit kurzer Laufzeit vereinbart. Auf diese Weise sollte der zweite Schritt möglichst bald folgen. Daran erinnerte der Osterhase: Er brachte nicht nur Schokolade, sondern informierte die Belegschaft, dass die erste Tarifverhandlung am 27. April ansteht.

An der Tarifforderung hat sich nichts geändert, im Gegenteil. Die letzten beiden Corona-Wellen im Herbst und Winter haben erneut dazu geführt, dass die Beschäftigten an und über ihre Belastungsgrenzen hinaus gearbeitet und Personalausfälle kompensiert haben. Die große Mehrheit der Kliniken im Umkreis, ob in Wörth, Straubing, Viechtach oder Regensburg, bezahlen nach wie vor besser, weil sie entweder an den TVÖD gebunden sind oder als kirchliche Träger dessen Regelungen übernehmen. Im TVÖD gab es im März außerdem eine Anhebung der Pflegezulage auf 120 Euro und im April 1,8 Prozent mehr Geld – wodurch sich der Lohnabstand zum Haustarifvertrag Sana Cham wieder vergrößert hat. Er beträgt jetzt zwischen 3,8 und 6,8 Prozent. Gleichzeitig steigt die wirtschaftliche Belastung der Beschäftigten stark. durch die Anhebung der Spritpreise und die Inflation.“

„Dass wir hier noch darüber reden müssen, dass die Beschäftigte im Gesundheitswesen wenigstens mit den Kollegen in den angrenzenden Kliniken gleichgestellt werden wollen, ist eigentlich ein Skandal“, so Wagner. „Die Kollegen am Klinikum bestätigten das auch dem Osterhasen gegenüber und wollen sich weiter für eine Gleichbehandlung einsetzen.“