Gottesdienst
Tausende trauern um Max Schierer

Tausende erwiesen dem Unternehmer die letzte Ehre. Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Sport würdigten sein Leben.

12.02.2019 | Stand 16.09.2023, 5:47 Uhr

Die Taufkerzen seiner beiden Söhne Karl und Leopold umrahmen im Altarraum ein Efeu-umranktes Bild von Max Schierer. Foto: Benjamin Franz

Hier wurde er getauft, hier empfing er seine erste heilige Kommunion: Am Dienstagnachmittag ist in der Kirche Sankt Josef in Cham-West der Trauergottesdienst für Max Schierer zelebriert worden. Wie berichtet, war der 48-jährige Unternehmer vor fast drei Wochen beim Heli-Skiingin Südtirol ums Lebengekommen. Am Dienstag verabschiedeten sich rund 2 500 Trauergäste vom Chamer Unternehmer, der, so wurde in allen Traueransprachen deutlich, vor allem eines war: ein guter Mensch.

Familienangehörige, Freunde, Bekannte, Weggefährten und Geschäftspartner, Angestellte, Vereinsfreunde, Partner sozialer Einrichtungen, die er unterstützte – sie fanden gar nicht alle Platz im Gotteshaus, das zusätzlich bestuhlt worden war. Neben gut 600 Trauergästen, die im Kirchenschiff Platz gefunden hatten, verfolgten noch hunderte Menschen am Kirchplatz über Lautsprecher die Zeremonie.

Vier Priester konzelebrieren

Den Gottesdienst feierten Hausherr Pfarrer Kazimierz Pajor, Stadtpfarrer Dieter Zinecker von Sankt Jakob, Pater Renju vom Redemptoristenkloster Cham und Pfarrer Karl-Dieter Schmidt, ehemaliger Kaplan in Cham in Konzelebration. Schmidt hatte Max und seine Frau Martina Schierer 2006 getraut. 18 junge Ministranten begleiteten die Priester und das Kreuz nach dem Rosenkranz ins Gotteshaus, dazu kamen fünf ehemalige Ministrantenkollegen von Schierer, der jahrelang Altardiener war. „Inzwischen ministrieren seine Söhne Karl und Leopold“, erwähnte Pajor voll Dankbarkeit.

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Pajor zitierte Max Frisch, der eine Totenrede mit dem Satz „Unser Freundeskreis unter den Toten wird größer“ begonnen habe. Nun gehöre Max Schierer dazu. Am Altar waren neben einem Bild des Verstorbenen die Taufkerzen seiner Söhne aufgestellt, die auf ein anderes, größeres Licht verweisen sollten. Pajor erinnerte an die Auferstehung Jesu. Auch Max Schierers Taufkerze brannte im Altarraum, so dass sich der Kreis schloss.

Dankbarkeit war in den Reden der fünf Sprecher zu spüren, die stellvertretend für verschiedene Lebensbereiche von Schierer nach dem Gottesdienst das Wort ergriffen: Landrat Franz Löffler für die Politik, Johannes Schuller von Hagebau für die Wirtschaft, Dr. Matthias Dobmeier für den Rotary Club, Günther Lommer für die zahlreichen Sportvereine, denen Schierer angehörte und die er unterstützte und förderte und Josef Schmidberger für die Mitarbeiter.

Skifahren sei die große Leidenschaft des Familienvaters gewesen, der ASV Cham sein angestammter Heimatverein, erwähnte auch ASV-Urgestein Günther Lommer in seiner Rede. Auch seine zehn und 14 Jahre alten Söhne, beides Handballer, habe er voll stolz bei Spielen von der Tribüne aus angefeuert. Schierer habe sich als Förderer der Fußballer und der Skitabteilung, deren Abteilungsleiter er seit 2002 gewesen sei, als ehemaliger Spieler des TC Rot-Weiß Cham, als Vorstandsmitglied des Volksfestvereins, als früherer Rennläufer im Skiverband Bayerwald, beim Golfclub Regensburg, beim Eishockeyverein Tigers Straubing und beim Fliegerclub Straubing-Wallmühle, wo er seinen Flugschein erworben habe, engagiert.

Landrat lobt Lebenswerk

Dobmeier ergänzte: „Mäx, Max, Maximilian, Herr Schierer – so viele Facetten hat der Verstorbene gehabt.“ Und immer, wenn jemand einen dieser Namen ausgesprochen habe, seien Wärme und Hochachtung zu hören gewesen.

Der Gottesdienst wurde mitgestaltet von der Kolpingmusik Cham, die auch den Trauerzug zum Friedhof geleitete und am Grab „Näher mein Gott zu Dir“ sowie mit der Solotrompete „Ich hatt’einen Kameraden“ intonierte. Dr. Holzinger gestaltete mit Musikerkollegen die Feier in der Aussegnungshalle am Friedhof. Als der letzte Ton der Kapelle verklang, blitzte die Sonne aus den Wolken hervor, die noch während des Gottesdienstes dicke Schneeflocken auf die Erde entlassen hatten, und tauchte die Szenerie am Grab mit dem mit weißen Rosen geschmückten Sarg in ein warmes Licht.

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