Kommune
Telefónica nutzt den Mast an der B 20

Weidinger Gemeinderat befürwortet das Vorhaben. Gremium lehnt Freiflächen-Solarpark an der Bahnlinie bei Rettenhof ab.

08.04.2021 | Stand 16.09.2023, 3:46 Uhr
Am Standort der Deutschen Funkturm an der B 20 mietet sich neben der Telekom auch Telefónica Germany mit dem O2-Netz ein. −Foto: Andreas Engl

Eine straffe Tagesordnung hatte der Gemeinderat Weiding am Mittwoch zu bewältigen. Trotz zahlreicher Themen ging es flott voran.

Formsache waren die Bauangelegenheiten, denen das Einvernehmen erteilt wurde. So gab es keine Einwände gegen ein Zweifamilienhaus in Reisach und gegen eine Garage in Weiding. Bei einem Tekturplan der Firma Josef Rädlinger ging es um umfangreiche Geländeauffüllungen im Waltinger Westen. Auch für den Anbau einer landwirtschaftlichen Lagerhalle in Döbersing gab es grünes Licht, ebenso für die Einrichtung eine Hackschnitzelheizung in eine Scheune in Neumühlen.

Drei Vorbescheidsanträgen wurde zugestimmt: Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage in Gschieß, Bau eines landwirtschaftlichen Geräteschuppens in Pinzing und Bau eines Einfamilienhauses mit Einliegerwohnung in Walting.

Asphaltierungen in Walting

Weiding nutzt die Gelegenheit, nach Abschluss der Wasserleitungsarbeiten in Walting mit dem Wasserzweckverband Asphaltierungen in der Ortsmitte Walting durchzuführen. So werden heuer 22 000 Euro zusätzlich investiert, um am Dorfplatz eine über die ganze Fahrbahnbreite reichende neue Deckschicht aufzutragen.

Als „sehr erfreulich“ bezeichnete es Bürgermeister Daniel Paul, dass die Telefónica Germany (O2-Mobilfunknetz) plant, den Mobilfunkstandort der Deutschen Funkturm an der B 20 zwischen Weiding und Zelz mit zu nutzen. Der Gemeinderat stimmte dem Vorhaben der Telefónica zu.

Bürgermeister Paul informierte den Gemeinderat über einen Antrag, an der Bahnlinie zwischen Rettenhof und Weiding in der Nähe der Bahnhofstraße ein Sondergebiet „Photovoltaik“ für Freiflächen-Solarparks mit acht Hektar auszuweisen. Für negative Verwunderung sorgte die Tatsache, dass die Grundstückseigner bis dato nicht über so ein Vorhaben unterrichtet worden waren. Das Gremium beschloss, das Vorhaben und den Antrag der Firma Unien aus dem oberbayerischen Mering abzulehnen.

Zwei Satzungsbeschlüsse gab es zu zwei Bebauungsplanänderungen in Weiding und Dalking. Im November hatte das Gremium die 1. Änderung für „Dalking, In der Point“ sowie „Weiding, An der Europaallee“ beschlossen und das beschleunigte Verfahren auf den Weg gebracht. In Dalking wurde der ehemalige Kinderspielplatz aufgelöst und soll nun einer Bebauung zugeführt werden. In Weiding entsteht eine ambulante Seniorenwohngemeinschaft. Beide Änderungen traten mit der Bekanntmachung am 1. April in Kraft.

Um dem Bauwunsch einer Familie aus dem Weidinger Postweg zu ermöglichen, beschloss das Gremium, den Geltungsbereich der Ortsabrundung Weiding zu ändern. So wird ein hinterliegendes Grundstück entlang des Postwegs in den Innenbereich aufgenommen und damit die Bebauung nach dem Änderungsverfahren möglich.

Neue Homepage der Gemeinde

Erneut Thema waren die Neugestaltung der Homepage der Gemeinde Weiding und die Umstellung auf Mobilgerätetauglichkeit. Mitte Oktober wurde beschlossen, die Homepage neu aufzubauen und den Auftrag der Firma HIW in Cham zu erteilen – jedoch unter dem Vorbehalt, dass auch Gleißenberg wieder mit im Boot sei. Für beide Seiten hätte das ein erhebliches Einsparpotenzial bedeutet. Gleißenberg gehe jedoch einen eigenen Weg, so Daniel Paul. Für Weiding wurde ein neues Angebot ausgearbeitet. Der Gemeinderat bedauerte, hier nicht mehr den gemeinsamen Weg zu gehen. Das Gremium vergab endgültig den Auftrag an die Firma HIW mit einem Bruttoangebotspreis von 5 355 Euro.

Bürgermeister Paul informierte über Kleinprojekte-Förderungen seitens des Bündnisses Chamb-Regen. Vier Weidinger Vorhaben werden 2021 unterstützt. Vor allem der Spielplatz in Döbersing erfährt eine Aufwertung, so Paul. Hinsichtlich der Kritik an den mit Hundekot verunreinigten Wanderwegen und einem Anschreiben an die Hundebesitzer informierte er über eine schriftliche Anregung, Spenderboxen für Hundekotbeutel aufzustellen. Der Gemeinderat war sich schnell einig, keine Boxen aufzustellen. Vor allem die jüngsten Vorkommnisse in kommunaler Nachbarschaft bekräftigten diese Ansicht der Gemeinde.

Für Staunen sorgte Bürgermeister Daniel Paul, als er den Gemeinderat wissen ließ, dass schon ein Großteil der 24 Bauparzellen im neuen Baugebiet Weiding-Ost/Gstettenacker reserviert sei: überwiegend junge Familien aus der Gemeinde sowie darüber hinaus und bis dato keinerlei Spekulanten oder Anfragen zu Mehrfamilienhäusern. Der Bürgermeister begrüßte Ingenieur Christian Simeth vom Büro Altmann in Cham. Dieser hatte mit seinem Team in den vergangenen Wochen den Plan zum Abschluss gebracht. Der Gemeinderat hatte in der Februarsitzung aus mehreren Handskizzen ausgewählt und sich für eine Variante entschieden.

Das Gremium vergab zudem den Auftrag zur Bodenuntersuchung an die Firma Hantke „Labor für Baustoffprüfungen“ im niederbayerischen Straßkirchen. Kostenpunkt 4000 Euro. Auch wurde beschlossen, die 20-Kilovolt-Freileitung im Bereich des künftigen Baugebiets zu verlegen. Dem Vertrag mit dem Bayernwerk wurde ebenfalls zugestimmt, die Kosten betragen 30 000 Euro. „Das neue Baugebiet wird uns heuer noch sehr oft beschäftigen“, sagte der Rathauschef zufrieden. Nun liege der Ball wieder beim Ingenieurbüro. Der Entwurf und die textlichen Festsetzungen müssten ausgearbeitet werden, um im Sommer in die frühzeitige Bürger- und Behördenbeteiligung zu gehen. Zeitgleich werde auch der Flächennutzungsplan geändert.

Weiter ging es im nichtöffentlichen Teil der Sitzung um die Aufstellung eines Bebauungsplanes, bezogen ausschließlich auf die Grundstücksflächen der Firma Josef Rädlinger. Das sei notwendig, um die Betriebserweiterung im Weidinger Gewerbepark baurechtlich zu ermöglichen.