Nachruf
Trauer um Margarethe Köhler

Die 81-Jährige aus Schorndorf ist gestorben. Sie war für ihre Musik und ihre Hingabe zur Kunst bekannt.

01.03.2021 | Stand 16.09.2023, 4:12 Uhr
Margarethe Köhler hat sich große Verdienste um den Oberpfälzer Volksliedkreis e.V. Cham erworben. Sie war laut Bürgermeister Max Schmaderer die Kunst- und Kulturbotschafterin des Ortes. −Foto: Archiv -cls-/Archiv -cls-

Am Donnerstag wurde Margarethe Köhler aus Schorndorf zu Grabe getragen. Sie ist im Alter von 81 Jahren verstorben. Neben der Familie trauern auch der Oberpfälzer Volksliedkreis e.V. Cham um ein Mitglied, eine Förderin und eine Sängerin mit besonderem Charme sowie die Schorndorfer Kommune.

„Sie war unsere lebendige Kunst- und Kulturbotschafterin“, sagt 1. Bürgermeister Max Schmaderer. „Wer sie gekannt hat weiß, was wir verloren haben“, so die Familie in der Traueranzeige. Nur zustimmen kann hier auch der Oberpfälzer Volksliedkreis. „Wir alle sind von Margreths Tod zutiefst betroffen“, so Chams OVK-Vorstand Pepp Deiminger, „ihr Platz in unserer Mitte ist nun leider leer“. Die Verstorbene war fast 20 Jahre im OVK-Verein tätig, „wir verlieren eine Förderin der bayerischen Volksmusik“. Die „Marga“, so wurde sie liebevoll in den OVK-Kreisen genannt, war Mitinitiatorin des Thierlinger Musikanten-Stammtisches sowie der 2003 ins Leben gerufenen Veranstaltung „A Musi und a Gsangl beim Thierlinger Summa“, der jeweils am ersten Sonntag im Juli im Biergarten des Gasthofes „Zum Türlinger“ stattfand. Aufgrund ihres Engagements wurde ihr die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung angetragen. Beim wöchentlichen Musikantenstammtisch jeden Donnerstagabend im Gasthof nahm sie seit 1996 über 500 Mal teil und bereicherte die Abende mit ihrem Gesang. Ebenfalls vertreten zeigte sie sich bei den Musikantenstammtischen in Obertrübenbach, Atzenzell, Zimmering, Furth im Wald/Schafberg und sogar im tschechischen Vollmau bei Domazlice. Daneben hat es sich Margarete Köhler zur Aufgabe gemacht, alte Volkslieder in Bänden zu sammeln.

Künstlerin mit Leib und Seele

„Die Margreth hatte immer ein offenes Ohr, wenn es um die Belange unserer bayrischen Volksmusik ging“, so Deiminger, „sie war immer ein freundlicher, hilfsbereiter und guter Mensch“. Man habe Margarethe Köhler als lebensfrohen Menschen erleben dürfen, der gerne Musik machte, ob als Sängerin oder mit ihrem „Löffel-Instrument“, auch in der Gruppe „Fünfe san ma“. Unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt man einen Menschen verliere, „es ist immer zu früh und immer ein großer Verlust“. Als Zeichen des Dankes hat der OVK auf dem Grab ein Blumengebinde niedergelegt: „Deine Musiker und Sänger werden Dich vermissen, du bleibst in unseren Herzen unvergessen“, schließt Pepp Deiminger ab. Ebenfalls tief betroffen äußert sich 1. Bürgermeister Max Schmaderer: „Margreth Köhler war auch eine Künstlerin mit Leib und Seele, sie hat die Kultur auf dem Land fein gemacht und sich außerdem große Verdienste im Schorndorfer Fremdenverkehrsverein erworben“. Margarethe Köhler, die auch der Künstlervereinigung „Bunte Palette“ angehörte, hat in ihrem letzten Lebensabschnitt das Malen immer mehr zum Lebensmittelpunkt gemacht, im Blut lag ihr die Malerei allerdings schon seit der Kindheit. Um ihre Objekte in einem entsprechenden Ambiente präsentieren zu können, entschloss sich Margarethe Köhler auf dem eigenen Privatgrundstück zum Bau eines neuen Ausstellungs-Pavillons und so konnte sie im Sommer 2004 ihre äußerst schmucke „Privatgalerie am Finkenweg 2“ eröffnen – eine Aufwertung für die Kommune, weit über die Gemeindegrenzen hinaus.

„Botschafterin“ für Cham

In der Folgezeit veranstaltete Margarethe Köhler alle zwei Jahre eine Vernissage mit ihren neuesten Werken. „Zielscheiben aus Tonkarton gehören bei den Willmeringer Sportschützen der Vergangenheit an. , sie werden uns auf Dauer an Margarethe erinnern“, so Schmaderer. Neben der Muse zum Malen habe Margarethe Köhler aber auch Esprit und Lebensfreude ausgestrahlt, „sie war ein überaus fröhlicher Mensch, liebevoll und herzlich und vor allem sehr gastfreundlich“. Und so habe sie ebenso maßgeblich an der Wiederbelebung der bayerischen Wirtshauskultur beigetragen.

Außerdem engagierte sich Margarethe Köhler als „Botschafterin“ für die Urlaubsregion Chamer Freizeitland. Neben ihrer Funktion als Geschäftsführerin des Fremdenverkehrsvereins Schorndorf kümmerte sie sich um Gästegruppen, die über Wochenenden in Schorndorf verweilten. (cls)

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