Landmarken
Turm auf dem Hirschstein eröffnet

Ein grenzüberschreitendes Gemeinschaftswerk: Nach spektakulären Sanierungsarbeiten wurde die Ruine feierlich präsentiert.

23.09.2020 | Stand 16.09.2023, 4:37 Uhr
Harald Eiban
Besucher erkundeten die sanierte Burgruine. −Foto: fhe

Die sanierte Burgruine auf dem Starý Herštejn (Alter Hirschstein), die ein Beispiel für die gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit auf kommunalpolitischer Ebene ist, wurde am Samstag in feierlichem Rahmen der Öffentlichkeit übergeben.

Das Vorhaben zählte zum Projekt „Landmarken im Naturpark Oberer Bayerischer Wald und Ceský Les“. Die Sanierung war überaus spektakulär, denn dafür war ein historischer Lastenkran aufgebaut worden, der das Baumaterial beförderte.

Alle waren sich bei der Eröffnung einig, dass die sanierte Ruine zu einem Anziehungspunkt für Touristen wird. Die Projektmanagerin des Aktionsbündnisses Cerchov plus, Ines Niedziella, brachte es mit Hinweis auf das Motto „Vom Grenzraum zum Begegnungsraum“ auf den Punkt: „Diese Landmarken als Symbol der gemeinsamem Region und der Geschichte mögen uns auch in Zukunft verbinden.“

Die Projektpartner

Die Bedeutung der Maßnahme kam durch die Projektpartner zum Ausdruck: das Aktionsbündnis Cerchov plus mit Waldmünchen, Furth i. Wald, Tiefenbach und Treffelstein, der Gemeindeverbund Domažlicko, der Naturpark Oberer Bayerischer Wald als Leadpartner, das Waldmünchner Urlaubsland und das Naturerlebnisland Furth im Wald/Hohenbogenwinkel.

Bürgermeister Libor Picka aus Bela nad Radbuzou als Vorsitzender des Gemeindeverbunds Domažlicko erinnerte daran, dass man 2005 die Sanierung plante, um eine Attraktion zu schaffen. In Zusammenarbeit mit dem Aktionsbündnis Cerchov plus und dem Projekt „Revitalisierung von Landmarken“ gelang die Umsetzung. Sein Dank galt allen Beteiligten, insbesondere den tschechischen Naturpark CHKO Ceský Les, weil das Projekt aus Umweltschutzgründen nicht einfach war.

Tiefenbach: Treffelstein: Furth im Wald:Sinzendorf: Herzogau: Starý Herštejn
Schlosshügel auf dem AltenschneebergDrachenturm, Standort für einen Naturpark-Info-PunktBayernwarte auf dem DiebergAussichtsturm am BleschenbergAussichtsturm am Klammerfels(Alter Hirschstein): Burgruine

Ines Niedziella erinnerte sich an die erste Begegnungam Starý Herštejnmit dem Historiker Zdenek Procházka. Heute sehe alles anders aus. Sie sprach von einem großen grenzüberschreitenden Projekt und verwies auf deutsche Maßnahmen. In Tiefenbach wurde auf dem Altenschneeberg der Schlosshügel revitalisiert. In Treffelstein wurde der Drachenturm saniert, wo der Naturpark noch einen Info-Punkt einrichtet. In Furth im Wald, Dieberg, wurde die Bayernwarte saniert, und für den Bereich Waldmünchen verwies Niedziella auf denneuen Aussichtsturm am Bleschenbergsowie die Sanierung des Aussichtsturms auf dem Klammerfels bei Herzogau.

Einheitliche Beschilderung

Erfreut zeigte sie sich darüber, dass mit dem CHKO eine einheitliche Beschilderung erreicht wurde: „Damit wird dokumentiert, dass diese Region zusammengehört.“ Lobend erwähnte sie die gemeinsame touristische Werbung. Und am 1. August wurde eine Lichteraktion mit den Landmarken umgesetzt. Sie sprach die Hoffnung aus, dass die tschechische Seite die Lichtsignale von den Landmarken der bayerischen Seite beobachten konnte

Der Historiker Zdenek Procházka teilte mit, dass noch im Herbst ein Buch über den Starý Herštejn und Pivor (Stockau) mit interessanten Informationen erscheinen wird. Der Bürgermeister von Drahotín/Trohatin, Václav Chvál, richtete in Vertretung der Bürgermeister des Gemeindeverbunds Domažlicko dankende Worte an die Planer, Firmen und Partner.

Sponsoren auf Schildern verewigt

Dann wurden Scheren an die Bürgermeister des Gemeindeverbundes Domažlicko und deren Stellvertreter sowie an Ines Niedziella und Dr. Tomáš Peckert verteilt, und diese durchschnitten ein Band mit der Aufschrift „Starý Herštejn 19.9.2020“.

Danach strömten die Besucher zur Ruine und genossen den Ausblick. Auf Tafeln ist dort vermerkt, welche Städte, Gemeinden und Berge zu sehen sind. Auf Schildern sind aber auch die Namen der Personen aufgeführt, die die Sanierung des Turms sponserten, darunter auch Gönner aus dem bayerischen Grenzraum. Anschließend marschierten die Gäste zurück zum Ausgangspunkt, den Vranovske sedlo, wo die Feuerwehr aus Bela nad Radbuzou sie bewirtete. (fhe)