Vorstellung
Über bewaldete Bergrücken

Heiko Gietlhuber hat ein Wanderbuch mit 30 Touren über den Vorderen Bayerischen Wald gestaltet, das im April erscheint.

07.02.2021 | Stand 16.09.2023, 4:31 Uhr
Heiko Gietlhuber
Blick auf die Kirche St. Ägidius und Dörfling −Foto: Heiko Gietlhuber

In diesem Buch stellt Heiko Gietlhuber Wanderwege und Orte im Vorderen Bayerischen Wald vor, an denen man abschalten und sich mit der Natur verbinden kann. Vor drei Monaten kam eine Anfrage des Battenberg Gietl Buchverlags, ob er für den Vorwald einen Wanderführer mit Bildern schreiben möchte. Nach langem Überlegen – und wegen zwei entscheidender Punkte – sagte Gietlhuber zu.

Erstens wegen des wunderschönen Zitats von Dr. Harald Schumny aus Falkenstein: „Auf den ersten Blick sieht man den bewaldeten Bergrücken nicht an, dass der Vordere Bayerische Wald ,steinreich‘ ist.“ Der zweite Grund ist die Arbeitsgemeinschaft ILE Vorderer Bayerischer Wald, mit der Gietlhuber schon länger in Kontakt ist. Ziel der AG Vorwald ist es, die Region in touristischer und kultureller, aber auch in wirtschaftlicher Hinsicht zu fördern. Die Mitgliedergemeinden in der ILE Vorderer Bayerischer Wald sind Altenthann, Bernhardswald, Brennberg, Falkenstein, Michelsneukirchen, Rettenbach, Wald, Wiesenfelden, Wiesent, Wörth an der Donau und Zell, aber auch alle Heimat-, Tourismus- und Fremdenverkehrsvereine. In dem Buch nimmt Gietlhuber zu all den Plätzen seiner Heimat mit, die ihm immer wieder große Freude bereiten.

Ideal für kurze Wanderungen

Während des Schreibens war es ihm wichtig, seine Heimat detailreich zu vermitteln, damit es auch für Touristen oder interessierte Einheimische reizvoll ist. Die 30 Touren, die er in diesem Buch vorstellt, sind nicht anspruchsvoll und ideal für kurze Wanderungen.

Der Falkensteiner Vorwald, der Vordere Bayerische Wald und der Naturpark Oberer Bayerischer Wald bilden eine Untereinheit des Bayerischen Waldes. An vielen Stellen findet sich eine Häufung besonderer Formungen, die eine keltische oder germanische Vergangenheit nahelegen.

Das Buch kommt Anfang April 2021 auf den Markt und ist in allen Buchhandel-Geschäften erhältlich. Einen Vorgeschmack auf die Wanderungen gibt der Autor mit seiner Großen Kirnstein-Runde in Dörfling: Wir beginnen diese Wanderung bei der Übersichtstafel in der Dorfmitte von Dörfling (Gemeinde Michelsneukirchen). Wir gehen auf den Wanderwegen Wilder Mann 92, 93 und 95 (Mn2, Mn3 und Mn5). Auf unserer Wanderung erblicken wir die Kirche St. Ägidius in Dörfling, den Erdstall Eidengrub, den keltischen Opferstein, eine Grotte, die Felsformation große Amselkirche, das Naturdenkmal Schwammerlstein und kleine Amselkirche.

Zunächst geht es Richtung Eidengrub (Wilder Mann 92) leicht bergab und am ehemaligen Sportplatz vorbei, dann am Bauernkreuz vorbei. Weiter geht’s rechts zum Bach hinunter. Auf der Straße wandern wir links und sehen beim Hof Eidengrub das Kerscher-Hofkreuz. Unter einer Scheune dieses Bauernhofs befindet sich ein Erdstall. Dabei handelt es sich um Höhlen, die auch als „Schrazllöcher“ bezeichnet werden. In diesem Fall erstrecken sich die Höhlen über etwa zwölf Meter mit Höhen zwischen 0,9 und 1,2 Metern.

Nun geht es weiter mit leichtem Anstieg an Eidengrub vorbei in Richtung Wolletsthal. Am Waldrand wendet sich der Weg nach links. Nach knapp 200 Metern lohnt es sich, den Weg zu verlassen, rechts in den Wald zu steigen und ein Naturdenkmal anzuschauen, einen wahrscheinlich keltischen Opferstein, der sechs Meter hoch ist.

Mit einem weiteren leichten Anstieg geht es dann zu einem weiteren Hof von Eidengrub, den wir auf der rechten Seite sehen. Der Weg geht geradeaus weiter als Naturweg durch den Wald und am Kastberg entlang. Etwas oberhalb von Hutting biegen wir links ab und folgen dem Weg bis Premsthal. Es geht nun links in den Wald hinein (Wilder Mann 93) und an einer Gabelung wieder nach links bis zum Wegweiser „Zur Grotte“.

Sitzbänke laden zur Rast

Hier geht es dann leicht bergab zur Grotte (Wilder Mann 95), wo Sitzbänke zu einer besinnlichen Rast einladen. Die Grotte bei Dörfling ist ein Felsenüberhang, unter dem eine Marienstatue aufgestellt ist. Zu regelmäßigen Anlässen wie Christi Himmelfahrt oder Maiandachten pilgern Gläubige aus der Umgebung zu dieser Stelle. Auch hier laden Sitzbänke zum Verweilen ein.

Anschließend gehen wir die Stufen hinab bis zum Waldrand, wo eine Bank neben dem Missionskreuz mit einem schönen Blick auf Dörfling zum Innehalten auffordert. Hier geht es rechts vorbei und nach etwa zehn Metern erneut rechts bergan auf die Kirnsteinhöhe. Hier sind mehrere große Felsengruppen (Große Amselkirche und Kirnstein) zu bestaunen, bis nach einer Ruhebank ein nicht zu übersehendes Schild zum Schwammerlstein weist. Der Schwammerlstein ist eine natürliche Felsenformation in der Gemeinde Michelsneukirchen. Es handelt sich dabei um zwei übereinanderliegende Steine (sechs Meter hoch), die aussehen wie ein riesiger Pilz, auf Bayerisch „Schwammerl“.

Nach dieser Exkursion geht es noch kurz vorbei an der kleinen Amselkirche bis zur Forststraße. Hier biegen wir diesmal links auf den Wilden Mann 93 ab. Wir gehen weiter bis zum Waldrand und hinunter nach Elend. Dann ein Stück an der Straße entlang und wieder links zum Wald und schließlich hinunter nach Dörfling.