Fest Über das Ende der Weihnachtszeit
Krippe und Baum können laut Pfarrer bis 2. Februar bleiben.

Roding.Am Sonntag endete die Weihnachtszeit. Dazu hat sich Pfarrer Holger Kruschina in seinem aktuellen Newsletter Gedanken gemacht. Er schreibt: „Sie wurde ursprünglich einmal analog der Osterzeit ab dem 4. Jahrhundert ‚ausgebaut‘. Während Ostern mit Pfingsten an die 50 Tage nach Pessach erinnert, also an den jüdischen Kalender angelehnt war, gab es für Weihnachten keine Entsprechung. (Chanukka, das jüdische Lichterfest, fällt zwar in den Winter, hat aber eine ganz andere Tradition.) Vorbild für den Weihnachtsfestkreis wurde also schon der christliche Osterfestkreis. Bis ins Mittelalter gab es Streit um die Länge des Advents, der schließlich bei uns in der Westkirche auf vier Sonntage ,verkürzt‘ wurde, in Mailand hat er z.B. bis heute sechs Sonntage. In der Ostkirche gibt es die 40-tägige Fastenzeit nach wie vor. Auch die Ausdehnung nach vorne erfolgte analog, hatte aber die 40 Tage bis Christi Himmelfahrt und nicht die 50 bis Pfingsten im Sinn. Daher markierte früher das Fest Darstellung des Herrn/Mariä Lichtmess das Ende. Mit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils nahm man Abstand von dieser Gewichtung und verkürzte die liturgische Weihnachtszeit auf das Ende am Sonntag nach Dreikönig. Im Brauchtum ist – und dagegen spricht ja nichts – es immer noch so, dass manchmal Krippe und Christbaum bis 2. Februar stehen bleiben. In einer Zeit, die keinen Advent mehr kennt, in der man ,Weihnachten‘ von Ende November bis Ende Dezember mit Christbaum und allerhand Glühweinseligkeit (...) feiert, ist es vielleicht gar nicht schlecht, ein Gegengewicht zu setzen. Ob in 2021 die Rückkehr zu dieser verweltlichten Vor-Weihnachtszeit möglich sein wird, steht dabei noch einmal auf einem anderen Blatt. Den vergangenen Advent habe ich persönlich sehr genossen – auch wenn mir die schönen Begegnungen bei den Feiern gefehlt haben.“
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