Fusion
Unendliche Geschichte mit Happy End

Die Zusammenführung der Wasserversorgungsanlagen in Lam entwickelte sich zu einer Erfolgsgeschichte.

28.07.2021 | Stand 16.09.2023, 1:38 Uhr
Maria Frisch
Bürgermeister Paul Roßberger (r.) gratulierte dem neu gewählten Verbandsausschuss. −Foto: Maria Frisch

Bei der Verbandsversammlung des Wasserbeschaffungsverbandes (WBV) Lam im „Dimpflstadl“ berichtete Vorsitzender Alois Vogl, das fünf Notstromaggregate angeschafft wurde, um auch bei einem flächendeckenden Stromausfall die Wasserversorgung gewährleisten zu können. Mit den geprüften Wassermeistern Ernst Stiegler und Mario Schmuderer verfüge der Verband über eine angemessene personelle Qualifikation.

Das Jahr 2021 werde sicherlich in die Geschichte des Verbandes eingehen. Die Zusammenführung der gemeindlichen Wasserversorgung im WBV Lam war eine unendliche Geschichte. Seit mehr als 20 Jahren hatten der Markt und der WBV daran gearbeitet. „Nun ist es uns gelungen. Das macht mich sehr stolz und zufrieden“, so Alois Vogl.

Symbolischen Preis bezahlt

Eine noch größere Überraschung und in seinen Augen ein Glücksfall für den WBV und die Marktgemeinde Lam sei die Übernahme der Wasserversorgungsanlage Lambach rückwirkend zum 1. Januar 2021. Der Bischöfliche Stuhl von Regensburg verkaufte die WVA Lambach mit der gesamten Infrastruktur zum symbolischen Preis von einem Euro an den WBV. „Das hätte ich mir vor ein paar Jahren nicht vorstellen können“, war Alois Vogl erfreut. Durch die sehr ergiebige Quelle Lambach könne man die Versorgungssicherheit vor allem für die Altgemeinde Engelshütt auf lange Zeit sichern und den Ortsteil Oberschmelz ohne Druckerhöhungsanlage selber versorgen.

„Wir haben 27 Quellen, drei Tiefbrunnen und acht Hochbehälter. Alle Quellen liegen in einem ausgewiesenen Schutzgebiet“, informierte der Vorsitzende. Der Verband habe ein Leitungsnetz von 48 Kilometern zu den 949 Anwesen zu unterhalten. Man versorge 2620 Einwohner und 2200 Gästebetten. Im Jahr 2019 lieferte der WBV in Lam 157 000 Kubikmeter Trinkwasser, 2020 139 000 Kubikmeter als Folge der Corona-Krise. Die Schüttung liege bei 70 Liter pro Sekunde, der Verbrauch aktuell zwischen 9 und 10 Liter.

Die jährlichen Betriebs- und Unterhaltungskosten betragen 60 000 Euro. Die Investitionen in Leitungserneuerungen, Hochbehälter, Sammler und WBV-Büro der letzten sechs Jahre summierten sich auf 350 000 Euro. „Wir haben wieder viel Geld in unsere Anlagen und Leitungen gesteckt und sind dennoch mit unserer Verbrauchsgebühr von einem Euro pro Kubikmeter wohl die günstigsten im Landkreis Cham und darüber hinaus.“

Der WBV sei schuldenfrei und konnte sich die letzten Jahre eine finanzielle Rücklage erwirtschaften. In Zukunft seine ein Stromanschluss und eine UV-Anlage beim HB Lambach geplant sowie eine Verbundleitung Oberschmelz-Vorderschmelz ins Auge gefasst. Vogls Dank galt unter anderem den Mitgliedern des Verbandsausschusses, die zum Wohle des WBV seit Jahren Verantwortung trugen und auch mehrheitlich wieder kandidierten. Nicht mehr zur Wahl stellten sich Karl Berlinger (über 20 Jahre), Hans Roider (über 30 Jahre) und Karl-Heinz Stöberl (über 45 Jahre).

„Wir sind die letzten Jahre eng zusammengerückt und haben eine Wasserversorgung im Markt Lam erreicht“, sagte Bürgermeister Paul Roßberger. Man habe den Ball von den Amtsvorgängern aufgenommen und sei stolz, es geschafft zu haben. Dankesworte galten jenen, die bei jeder Tages- und Nachtzeit erreichbar sind – allen voran Alois Vogl, Ernst Stiegler, Mario Schmuderer, die Tiefbaufirmen und auch Uschi Wutz als kompetenter Fachkraft im Büro. Roßberger lobte die Zusammenarbeit in Lam durch die interkommunalen Leitungen. Es wurde viel in Versorgungssicherheit investiert. „Wir haben ein hervorragendes Wasser in einer Top-Qualität“. Die Schüttungen der letzten Jahre waren für Lam mehr als ausreichend. Als Notnagel habe der Verband noch die Tiefbrunnen in der Hinterhand. Ende August/Anfang September finde eine Begehung der acht Hochbehälter statt.

Das Wahlergebnis

Der Ausschuss besteht für die kommenden vier Jahre aus Markus Geiger, Paul Roßberger, Ernst Stiegler, Mario Schmuderer, Max Bauer, Konrad Kellner, Franz-Josef Brandl, Stefan Stumreiter, Alois Vogl jun., Georg Brandl, Richard Liebl, Matthias Roider, Martin Häusler, Andreas Vogl und Ulrich Hutter. Ersatzmitglieder sind Josef Kuchler, Helmut Pritzl, Josef Plötz, Andreas Gmeinwieser, Tilla Sitzberger und Thomas Zitzl. Als Rechnungsprüfer wählte die Versammlung Matthias Roider und Ulrich Hutter. (kli)