Polizeimeldung
Unter Lebensgefahr über die Grenze

Zwei Marokkaner versteckten sich im Unterbau eines Lkw-Aufliegers und fuhren so bis nach Neukirchen beim Hl. Blut.

18.05.2021 | Stand 16.09.2023, 2:44 Uhr
Die Bundespolizei brachte die beiden Männer in die Flüchtlingsunterkunft nach Regensburg. −Foto: Weigl

Kräfte der Grenzpolizeigruppe Furth im Wald haben am Montag zwei marokkanische Staatsangehörige festgenommen. Beide Männer hatten sich im Unterbau eines Lkw-Aufliegers versteckt und kamen so unerlaubt nach Deutschland. Die Bundespolizei Furth im Wald führt zuständigkeitshalber die weiteren Ermittlungen.

Mitarbeitern einer Metallbaufirma in Neukirchen beim Hl. Blut fielen am Montagnachmittag beim Entladen eines LKWs die zwei Personen auf, die unter dem Fahrgestell hervorkrochen und sich schnell entfernten. Kräfte der alarmierten Grenzpolizei Furth im Wald konnten die beiden Personen kurze Zeit später in der Nähe eines Lebensmitteldiscounters stellen und festnehmen.

Über Wien nach Deutschland

Wie die Bundespolizei bisher ermittelte, handelt es sich bei den zwei Männern um marokkanische Staatsangehörige, die beide unabhängig voneinander bereits 2017 aus Marokko ausgereist und über die Türkei, Griechenland und Ungarn nach Serbien gekommen waren. Dort hatten sie sich 2020 in einem Asylbewerberheim kennengelernt. Wie beide angaben, waren mehrfache gemeinsame Versuche nach Deutschland zu kommen, gescheitert.

Am 13. Mai gelang es ihnen schließlich, versteckt im Fahrgestell eines Sattel-Aufliegers, zunächst bis nach Wien und anschließend in gleicher Weise nach Deutschland kommen. Hier endete die lebensgefährliche Reise.

Männer stellten Asylantrag

Nach Abschluss der vorläufigen Ermittlungen geht die Bundespolizei davon aus, dass die beiden Marokkaner ihre unerlaubte Einreise nach Deutschland selbst organisiert haben. Der Anfangsverdacht einer Schleusung hat sich nicht erhärtet.

Beide Männer stellten ein Asylbegehren. Die Bundespolizei brachte sie deshalb nach der Bestätigung eines negativen Corona-Tests noch am späten Abend in die Erstaufnahmeeinrichtung Regensburg.