Weihnachten Verbindung zwischen Gott und den Menschen
Pfarrer Limbrunner erklärte den Sinn der Geburt Christi.

Chamerau.Auch wenn die Pfarrkirche heuer zu den Weihnachtsgottesdiensten wegen Corona nicht so voll war wie üblich, war sie doch besser besucht als normale Gottesdienste. In der Predigt bei der Christmette um 18 Uhr ging Pfarrvikar Lawrence Emmareddy auf das Geschehen des ersten Heiligen Abends im Stall von Bethlehem und auf die heilige Familie ein. Organist Klaus Meitert spielte die Orgel.
Die Christmette um 19.30 Uhr zelebrierte Pfarrer Limbrunner. Er zog Parallelen zu den Menschen, die sich mit der Feier der Weihnacht schwertun. Auch für Maria und Josef war die Nacht damals alles andere als gemütlich. Gerade die Not, die das heilige Paar erlebte, könne aber Trost sein. Es sei bemerkenswert, dass nicht Josef und Maria im Stall die Botschaft der Engel sahen, sondern die armen Hirten. Sie fanden die hl. Familie im Stall mit dem Kind in der Krippe. Sie glaubten dass dieses Kind die große Verheißung, die Hoffnung der Welt sei. „Mögen auch wir solche Hirten haben, die sagen: Schau, auch mitten in deiner Not leuchtet das Licht der Hoffnung. Denn Christus kommt gerade dorthin, wo die Not besonders drückt“, so Limbrunner. Den Festgottesdienst am ersten Feiertag zelebrierten Pfarrer Limbrunner und Diakon Harald Schneider. Limbrunner nahm die Besucher mit auf den Weg von Josef und Maria nach Bethlehem. Die Menschen könnten dem Paar Sorgen und Nöte anvertrauen, weil auch Josef und Maria viele Sorgen hatten.
Limbrunners Frage
Pfarrer Limbrunner stellte die Frage, woran man Christen erkennen könne. Man müsse kein Christ sein, um Weihnachten zu feiern, wenn schon Wochen vorher an den Häusern unzählige Lichter leuchten. Die Weihnacht im christlichen Sinne drohe verdrängt zu werden. Schon, wenn man das Weihnachtsprogramm des Fernsehens betrachte, könne man feststellen, dass manche Sendeanstalten keinerlei Bezug zu Weihnachten hätten. Dennoch wolle Gott in seinem Sohn zu allen Menschen kommen. Christus wolle die Verbindung zwischen Gott und den Menschen herstellen. Als Organist wirkte Daniel Kaiser aus Stallwang mit.
Am zweiten Festtag stand der hl. Stephanus im Mittelpunkt. Das Bild vom Kind in der Krippe passe nicht zum Heiland der Welt, so Pfarrvikar Emmareddy. Dennoch: Gott stelle sich mit seinem Sohn in die Mitte der Menschen und gehe den Weg bis zum Tod am Kreuz. „Das Leben Jesu war nicht Glanz und Gloria, Samt und Seide, denn er stellt sich an die Seite der Einsamen, Hilflosen und Schwachen.“ Die Botschaft: „Unsere Herzen öffnen für die Menschen, die auf der Schattenseite stehen, und ihnen helfen.“ Die Botschaft von Weihnachten solle nicht nur für wenige Tage gelten, sondern für das ganze Leben, weil Gott in Jesus Mensch geworden sei. Diese Frohe Botschaft dürften die Menschen nicht für sich behalten, sondern sollten sie weitergeben. Die musikalische Gestaltung am Stephani-Tag übernahm gesanglich wie instrumental Kathrin Göllner.
Ein Blickfang war die Krippe in der Pfarrkirche. Pünktlich zum Fest wurde die große Darstellung in der Chamerauer Pfarrkirche mit den restaurierten Figuren von Christuskind, Maria und Josef, von den Königen nebst Begleitern sowie Elefant, Eseln, Engeln, dem Stall und nun auch mit einer Schafherde ergänzt. Der Stall wurde von Wolfgang Heigl originalgetreu nach dem Vorgängermodel erneuert.
Anna Heigl in ihrem Element
Die Hinterbild-Beleuchtung wurde von Thomas Lemberger ausgewechselt und modernisiert und ist jetzt nicht mehr sichtbar. Alle Figuren wurden in aufwendiger Arbeit von Hobbymalerin Anna Heigl restauriert. Sie schuf ebenfalls den handbemaltem Stoffhintergrund mit dem Sternenhimmel. Neu hinzugekommen ist die Schafherde mit 18 Tieren.
Das Fertigen von Gegenständen aus Tonmaterial eignete sich Anna Heigl beim Töpferkurs im Februar bei F. Ettl erst an. Den Ton erhielt Anna Heigl von ihr, die auch das Brennen der 18 Schaffiguren übernahm. Das Bemalen war dann ein Leichtes für die Hobbykünstlerin. Das Kripperl aus dem Jahr 1927 wurde von allen Mitwirkenden kostenfrei restauriert. (che)
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